Zahlen unter den Erwartungen

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    Rückschlag für Warren Buffetts heiße Brasilien-Wette!

    Der brasilianische Finanzdienstleister Nu Holdings hat mit seinen Zahlen die Analystenerwartungen nicht erfüllen können. Die Aktie steht vorerst vor Verlusten.

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    Zahlen unter den Erwartungen - Rückschlag für Warren Buffetts heiße Brasilien-Wette!

    Die Aktie des brasilianischen Fintech-Unternehmens Nu Holdings blickt auf ein bislang erfolgreiches Börsenjahr zurück. Um fast 90 Prozent haben sich die Anteile seit dem Jahreswechsel verteuert. Das freut auch Investorenlegende Warren Buffett, der rund 107 Millionen Anteile mit einem Marktwert von inzwischen knapp 1,7 Milliarden US-Dollar hält.

    Gegenüber dem Einstiegskurs seiner Holding-Gesellschaft Berkshire Hathaway von 9,82 US-Dollar vor drei Jahren hat sich das Papier nach einer Schwächephase zwischen 2022 und 2023 mittlerweile hervorragend entwickelt. Am Donnerstag steht die Aktie jedoch vor Verlusten, denn das Unternehmen hat die Markterwartungen mit seinen am Mittwochabend vorgelegten Zahlen verfehlt.

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    Hohes Umsatzwachstum, aber Erwartungen verfehlt

    Zwar kletterten die Erlöse gegenüber dem Vorjahresquartal um 37,4 Prozent auf 2,94 Milliarden US-Dollar, damit wurden die Schätzungen aber um 10 Millionen US-Dollar verfehlt. Immerhin konnte der bereinigte Gewinn pro Aktie mit 0,11 US-Dollar eine Überraschung um einen Cent landen.

    Insgesamt erzielte das Unternehmen einen bereinigten Nettoertrag in Höhe von 553 Millionen US-Dollar, was gegenüber dem Vergleichszeitraum eine Verdopplung bedeutet. Einen großen Anteil hieran hatten gegenüber dem Vorjahr um 63 Prozent höhere Zinserträge, die vor allem das Ergebnis höherer Kundeneinlagen sind. Die kletterten währungsbereinigt um 60 Prozent auf 28,3 Milliarden US-Dollar.

    Starke Neukundengewinnung

    Auch bei der Kundenakquise machte Nu Holdings große Fortschritte. Dank seiner Expansion auch auf andere Latein- und mittelamerikanische Märkte wuchs die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer auf knapp 110 Millionen, angetrieben von 9 Millionen Neukunden in Mexiko und weiteren 2 Millionen in Kolumbien. Das unterstreicht die starke Marktstellung des Unternehmens.

    Gleichzeitig nahm die Nutzeraktivität zu, wodurch pro User mehr Geld eingenommen werden konnte. Der durchschnittliche monatliche Umsatz pro aktivem Kunden kletterte von 10 US-Dollar vor einem Jahr auf 11 US-Dollar. Für User, die schon länger Nutzer der Finanzplattform sind, gibt Nu Holdings die monatlichen Erlöse sogar mit durchschnittlich 25 US-Dollar an.

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    Anleger nehmen Gewinne mit

    Trotz der starken Geschäftsentwicklung fanden Anleger in der US-Nachbörse kein Gefallen an den Zahlen. Eine erste positive Kursreaktion wurde rasch verkauft, sodass die Anteile nach 4,9 Millionen gehandelten Stücken mit einem Minus von 3,8 Prozent aus dem erweiterten Handel gingen. Schon im regulären Handel hatte Nu Holdings 1,3 Prozent an Wert eingebüßt.

    Ursache hierfür dürfte weniger Enttäuschung über ein schwaches Abschneiden als vielmehr Gewinnmitnahmen gewesen sein. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: Mit einem für 2025 erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 27,4 ist die Aktie ungeachtet des hohen Unternehmenswachstums bereits fortgeschritten bewertet.

    Fazit: Verschnaufpause abwarten, dann einsteigen!

    Die gut gelaufene Aktie von Nu Holdings, die nach einem starken Kursanstieg in den vergangenen 12 Monaten 0,6 Prozent des Investmentportfolios von Warren Buffett ausmacht, steht am Donnerstag vor Gewinnmitnahmen. Zwar hat das Unternehmen gute Zahlen vorgelegt, die reichen aber nicht aus, um die bereits hohe Bewertung noch weiter auszudehnen.

    Eine Verschnaufpause wäre auch aus technischer Perspektive angebracht, der Relative-Stärke-Index liegt auf Monatsbasis bereits bei 69 Zählern – 70 gelten als überkauft. Sobald diese Überhitzung abgebaut ist, steht einem Einstieg in die Aktie aber nichts im Weg.

    Eine über dem Branchendurchschnitt liegende Bewertung ist so lange angebracht, wie das Unternehmen seinen aktuellen Wachstumskurs behaupten kann. Hierfür ist angesichts des riesigen Marktes in Lateinamerika noch jede Menge Potenzial!

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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    Verfasst vonMax Gross

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