Wachstum beim Streaming
Alles steht Kopf bei Streaming-Riese Disney – Aktie springt an
Disney hat am Donnerstag seine Ergebnisse für das vierte Quartal bekannt gegeben und dabei die Schätzungen der Analysten knapp übertroffen. Ein heißer Sommer an den Kinokassen spült dem Unternehmen Gewinne in die Kassen.
- Disney übertrifft Analystenschätzungen im Q4 2023.
- "Alles steht Kopf 2" wird Kassenschlager des Sommers.
- Streaming-Sparte erzielt erstmals Gewinne, Wachstum stabil.
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Die Emotionen in Rileys Kopf ringen um die Vorherrschaft. Sie durchlebt die Pubertät, Zweifel übernimmt bald das Kommando und schmeißt die anderen Emotionen aus der Schaltzentrale ihres Kopfes raus ... So plakativ und durcheinander wie die Emotionen hier durch Rileys Kopf rasen, so ausgeglichen geht es bei den Schöpfern dieses Filmes und ihrem Zahlenwerk zu. Denn: Das Kinogeschäft von Disney boomte. Kinohit war "Alles steht Kopf 2".
Aber auch das Streaming-Wachstum aus dem Unterhaltungssegment des Unternehmens hat besonderen Auftrieb gegeben.
Insgesamt hat der Riese aus der Unterhaltungsbranche im vergangenen Quartal die Erwartungen der Wall Street übertroffen. Auch der Umsatz fiel höher aus als prognostiziert und erreichte 22,57 Milliarden US-Dollar gegenüber den erwarteten 22,45 Milliarden US-Dollar.
Der Nettogewinn des Unternehmens stieg im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Im gleichen Quartal 2022 hatte Disney einen Nettogewinn von 264 Millionen US-Dollar oder 14 Cent pro Aktie erzielt, während im aktuellen Quartal 460 Millionen US-Dollar oder 25 Cent pro Aktie verzeichnet wurden. Bereinigt um einmalige Posten wie Restrukturierungs- und Wertminderungsaufwendungen, meldete Disney einen bereinigten Gewinn von 1,14 US-Dollar pro Aktie.
Das operative Segmentergebnis des Unternehmens legte ebenfalls zu und stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent auf insgesamt 3,66 Milliarden US-Dollar.
Kinokassen gut gefüllt
Der Umsatz des Unterhaltungssegments, zu dem die traditionellen TV-Netzwerke, Direct-to-Consumer-Streaming und Filme gehören, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 10,83 Milliarden US-Dollar nach einem heißen Sommer an den Kinokassen.
"Inside Out 2" ("Alles steht Kopf 2") von Disney Pixar wurde in diesem Sommer zum umsatzstärksten Animationsfilm aller Zeiten und übertraf damit Disneys "Frozen II" an den Kinokassen. "Deadpool & Wolverine" wurde zum umsatzstärksten Film mit Altersfreigabe aller Zeiten und übertraf damit Warner Bros. Discovery's "Joker".
Die Filme trugen im Quartal 316 Millionen US-Dollar zum Gewinn des Unterhaltungssegments bei. Insgesamt verzeichnete das Unterhaltungssegment einen Gewinn von fast 1,1 Milliarden US-Dollar.
Auch Streaming auf der Erfolgsspur
Disneys kombiniertes Streaming-Geschäft, zu dem Disney+, Hulu und ESPN+ gehören, verzeichnete im dritten Quartal eine Verbesserung der Rentabilität, nachdem es im dritten Quartal des Geschäftsjahres, drei Monate früher als erwartet, erstmals Gewinne erzielte. Die Sparte verzeichnete im September einen Betriebsgewinn von 321 Millionen US-Dollar, verglichen mit einem Verlust von 387 Millionen US-Dollar im gleichen Zeitraum des letzten Jahres.
Der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer für Disney+-Kunden in den USA sank von 7,74 US-Dollar auf 7,70 US-Dollar, da das Unternehmen einen höheren Anteil an Kunden auf der billigeren, werbefinanzierten Ebene und den Großhandelsangeboten hatte.
Disney befindet sich damit in bester Gesellschaft seiner Wettbewerber, darunter Warner Bros, Netflix, Comcast und Paramount Global, die auch im letzten Quartal neue Streaming-Abonnenten gewonnen haben.
Das Geschäft mit den traditionellen TV-Sendern ging derweil weiter zurück, da die Verbraucher Pay-TV-Pakete zugunsten von Streaming-Angeboten aufgeben. Der Umsatz bei den Netzwerken sank um 6 Prozent auf 2,46 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn des Segments sank um 38 Prozent auf 498 Millionen US-Dollar.
Das Segment "Experiences", zu dem Disneys Themenparks und Verbraucherprodukte gehören, verzeichnete einen Umsatzanstieg von 1 Prozent auf 8,24 Milliarden US-Dollar.
Fazit
Wer Unterhaltung als das täglich Brot sieht, der ist nach den Erfolgen von Disney und vor allen Dingen bei den Zugewinnen mit Disney gut beraten. Disney hat derzeit ein KGV von 37, dazu kommen noch die Dividenden. Wettbewerber Netflix beispielsweise, ist mit einem KGV von 46 etwas höher bewertet.
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion
Die Walt Disney Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +9,58 % und einem Kurs von 106,6EUR auf Tradegate (14. November 2024, 14:39 Uhr) gehandelt.
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