Enttäuschende Quartalszahlen
Totalschaden? Tesla-Jäger Zeekr crasht um 25 Prozent!
Die Aktie der chinesischen E-Mobility-Hoffnung Zeekr verliert am Donnerstag über 20 Prozent an Wert. Investoren reagieren enttäuscht auf den Quartalsbericht.
- Zeekr-Aktie fällt um 25% nach enttäuschendem Bericht.
- Margen- und Profitabilitätsprobleme belasten Anleger.
- Übernahme von Lynk könnte Liquidität weiter drücken.
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Der mit großen Hoffnungen an die Börse gestartete E-Fahrzeughersteller Zeekr, eine Ausgründung des chinesischen Automobilkonzerns und Mercedes-Partner Geely, steht am Donnerstag vor dem schlechtesten Handelstag seiner noch jungen Börsenhistorie.
Die Aktie bricht um 25 Prozent ein, nachdem das Unternehmen am Mittag enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt und über anhaltende Profitabilitätsprobleme berichtet hat. Außerdem wird Zeekr einen Mehrheitsanteil an der Geely-Marke Lynx übernehmen, wofür das Unternehmen 2,5 Milliarden US-Dollar an den ehemaligen Mutterkonzern überweisen soll.
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Margen- und Profitabilitätssorgen ...
Seinen Quartalsumsatz hat Zeekr mit 2,61 Milliarden US-Dollar angegeben. Das entspricht gegenüber dem Vorquartal einem Rückgang von 8,4 Prozent, bedeutet im Vergleich zum Vorjahresquartal aber ein Wachstum von 30,7 Prozent.
Beim Ertrag hat das Unternehmen einen Verlust in Höhe von 7 Cent je Anteilsschein erwirtschaftet. Das entspricht einem Nettoverlust in Höhe von 162,3 Millionen US-Dollar und damit einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr.
Trotz einer um etwa 15.000 Fahrzeuge gesteigerten Produktionsrate konnte Zeekr keine Verbesserung bei der Fahrzeugmarge erzielen, die gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,4 Prozentpunkte auf 15,7 Prozent gesunken ist. Das wirft Fragen in Bezug auf die in Zukunft zu erwartende Margen- und Profitabilitätsentwicklung auf.
... gepaart mit einer teuren Übernahme ...
Diese Sorgen werden umso größer, wenn Zeekr 51 Prozent der Geely-Tochter Lynk erwerben wird und hierfür 2,5 Milliarden US-Dollar auf den Tisch legen muss. Zum Ende des abgelaufenen Quartals belief sich die Liquiditätsreserve des Unternehmens auf 1,18 Milliarden US-Dollar. Das bedeutet, dass Zeekr den Erwerb des Mehrheitsanteils über die Aufnahme von Schulden finanzieren muss.
Zwar ist die Verschuldung mit zuletzt 120 Millionen US-Dollar überschaubar gewesen, dennoch werden die in Zukunft zu erwartenden Kreditkosten den Weg zu Profitabilität erschweren. Eine Alternative ist, den Kauf mithilfe einer Kapitalerhöhung zu stemmen. Das aber würde eine Verwässerung der Aktionärsstruktur bedeuten.
... ergibt einen Crash, der sich gewaschen hat!
Weder die eine noch die andere Option schmeckt Anlegern am Donnerstag, sodass die Aktie mit Verlusten in Höhe von 25 Prozent einen Crash verzeichnet. Das Handelsvolumen ist dabei mit über 3 Millionen Stücken, die bereits am frühen Abend den Besitzer gewechselt haben, äußerst hoch, sodass die Nachhaltigkeit der jüngsten Kursbewegung befürchtet werden muss.
Ungeachtet der Schwere dieser Verluste liegen Anleger, die das IPO gezeichnet haben, noch immer knapp im Plus. Da die Aktie in den Sommermonaten außerdem mit anhaltenden Verlusten zu kämpfen hatte, dürften viele zu dieser Zeit eingestiegene Investoren Gewinne verzeichnet und am Donnerstag einige hiervon mitgenommen haben.
Fazit: Aktie meiden, auf Branchenführer setzen
Die Aktie des Konkurrenten von BYD, Tesla und Nio crasht am Donnerstag, nachdem das Unternehmen Margen- und Profitabilitätsprobleme sowie die Übernahme eines Mehrheitsanteils an Geely-Tochter Lynk bekannt gegeben hat.
Der könnte sich langfristig zwar auszahlen, belastet aber die Liquiditätsreserven und erschwert aufgrund der zu erwartenden Kreditkosten den Weg hin zu nachhaltiger Profitabilität. Wer sich in der Automobilbranche und darin speziell bei E-Mobility-Werten investieren möchte, sollte das daher bei den Margenleadern BYD und Li Auto tun.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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