54 Jahre Erhöhungen in Folge

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    Sprengt dieser Dividendenkönig schon bald den Deckel?

    Die Aktie von Dividendenkönig Altria hat jüngst ein Mehrjahreshoch erzielt. Dieses technische Kaufsignal könnte mittelfristig zu noch höheren Kursen führen.

    54 Jahre Erhöhungen in Folge - Sprengt dieser Dividendenkönig schon bald den Deckel?

    Willkommen zum Smartbroker+ Chart der Woche – Altria

    Hinter den Anlegern von Altria, einem der unter ausschüttungsorientieren Investoren beliebtesten Dividendentitel, liegen schwierige Jahre. Die Aktie des Tabak- und Spirituosenkonzerns notiert seit 2017 in einem übergeordneten Abwärtstrend. Der sorgte zwar für eine immer höhere Dividendenrendite, da das Unternehmen seine Ausschüttungen in den vergangenen Jahren weiter erhöht hat. Selbst die konnte eine gravierende Underperformance gegenüber dem US-Gesamtmarktindex S&P 500 aber nicht verhindern.

    Die anhaltende Abwärtsbewegung war zwar von vielen sogenannten Bärenmarktrallyes, also zwischenzeitlich starken Gegenbewegungen, geprägt. Eine nachhaltige Trendwende wurde von den Verkäufern der Aktie aber immer wieder verhindert. Das könnte sich nun ändern, nachdem es über die vergangenen drei Jahre hinweg im Bereich von 39/40 US-Dollar zu einem Doppelboden gekommen ist und das Unternehmen zur Überraschung vieler Marktteilnehmenden zuletzt mit einem Wachstumsquartal überzeugen konnte.

    Altria Chartsignale

    • Frisches Mehrjahreshoch: Die Aktie ist auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren geklettert. Das bedeutet ein technisches Kaufsignal.
    • Intakter Aufwärtstrend: Altria befindet sich in einem stabilen, durch die technischen Indikatoren unterstützten Aufwärtstrend.
    • Hohe Trendstärke: Die Aufwärtsbewegung verfügt über viel Schwung und könnte sich sogar noch weiter beschleunigen.
    • Starke Unterstützungen: Auch im Fall von Rücksetzern ist Altria gut abgesichert, was Risiken zur Unterseite begrenzt.

     

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    Setzt sich der Dividendenkönig bald auch die Kurskrone auf?

    Mit einem Dividendenwachstum 54 Jahre in Folge gilt Altria als Dividendenkönig. Darunter werden Unternehmen verstanden, die ihre Ausschüttungen mindestens 50 Jahre ununterbrochen angehoben haben. Von diesen gibt es am US-amerikanischen Aktienmarkt nur etwa 50, weswegen diese unter ausschüttungsorientierten Anlegern ein besonders hohes Ansehen genießen.

    Zwar bringen es Konzerne wie American States Water (69 Jahre) oder die Konsumgüterkonzerne Procter & Gamble (68 Jahre) und Coca-Cola (62 Jahre) auf eine noch längere Wachstumshistorie, Altria ist jedoch der Dividendenkönig mit der höchsten Ausschüttungsrendite. Gegenwärtig erhalten Anleger bei einem Neueinstieg 7,3 Prozent. Auf ihrem Bärenmarkttief bei unter 40 US-Dollar war die Dividendenrendite der Aktie zeitweise sogar zweistellig.

    Dividendenrendite nach jahrelangem Bärenmarkt zeitweise zweistellig

    Ursachen für den lange schwachen Kurs gibt es viele. Der Tabakkonsum ist auf den Kernmärkten des Unternehmens rückläufig, beim Einstieg in das Geschäft mit E-Zigaretten und Verdampfern hat Altria wiederholt mehrere Milliarden US-Dollar in den Sand gesetzt. Dazu kommt, dass Value-Aktien gegenüber Technologiewerten lange das Nachsehen hatten und Altria innerhalb dieser Anlageklasse aufgrund seiner hohen Verschuldung im Hochzinsumfeld einen besonders schweren Stand hatte. Auch waren andere Tabakkonzerne wie Philip Morris schlicht erfolgreicher, was das Erschließen neuer Geschäftsfelder betrifft.

    Nichtsdestotrotz sind der Aktie vor allem in den vergangenen 12 Monaten bedeutende Fortschritte gelungen. Ausgehend von einem Doppelboden im Bereich von 39/40 US-Dollar konnte Altria eine Rallye von fast 40 Prozent auf das Parkett zaubern. Das verhinderte nicht nur einen fortgesetzten Crash in Richtung der Corona-Tiefs, sondern eröffnet nun sogar weitere Chancen zur Oberseite – unterstützt von einem zuletzt überraschend starken Quartalsbericht.

    Neues Mehrjahreshoch nicht das einzige Kaufsignal

    Mit einem Kurs oberhalb von 55 US-Dollar konnte sich Altria in der vergangenen Woche auf den höchsten Stand seit mehr als zweieinhalb Jahren verteuern. Solche Mehrjahreshochs gelten in der technischen Analyse als Kaufsignale. Dieses gilt nun umso mehr, als dass die Käufer bereits einen erfolgreichen Test der Aufwärtstrendlinie sowie des Unterstützungsbereiches um 52 US-Dollar erfolgreich absolviert haben.

    Eingeleitet wurde die zum Jahreswechsel gestartete Rallye durch fortgesetzte bullishe Divergenzen, die in den vergangenen Jahren im Relative-Stärke-Index (RSI) sowie dem Trendstärkeindikator MACD entstanden sind. Aus fundamentaler Perspektive lieferten die gesunkenen Anleiherenditen Rückenwind, da sie für Altria niedrigere Refinanzierungskosten bedeuten.

    Aktienkurs und technische Indikation gehen Hand in Hand

    Da der Trend der Aktie nach den Divergenzen der vergangenen Jahre inzwischen wieder Hand in Hand mit dem Trend der technischen Indikatoren geht, ist von der Nachhaltigkeit der Aufwärtsbewegung auszugehen. Diese These wird vom MACD unterstrichen, der weit über der Nulllinie liegt und damit einen dynamischen Aufwärtstrend anzeigt. Zwar notierte dieser vorübergehend unter seiner Signallinie, eine erneute Trendbeschleunigung zeichnet sich aber bereits wieder ab.

    Auch der Relative-Stärke-Index zeigt ein hohes Momentum an, ohne dass die Aktie bereits überkauft wäre. Das gilt insbesondere, wenn nicht auf den Wochen-, sondern den Monatschart geschaut wird. Hier liegt der RSI mit einem Stand 65 Punkten deutlich unter dem Schwellenwert von 70 Zählern, der ein erstes Warnsignal bedeuten würde.

    Luft nach oben, gut abgesichert nach unten

    Damit fehlt es der Aktie nicht an technischem Aufwärtspotenzial. Dieses kann gegenwärtig durch die Oberkante der Trompetenformation beschrieben werden, die bei rund 60 US-Dollar liegt. Zwar müsste hierfür zunächst der Mehrjahreswiderstand bei 57 US-Dollar aus dem Weg geräumt werden, die Chancen hierfür stehen angesichts der hohen technischen Stärke aber gut. Ein Kurs jenseits dieser Marke würde außerdem den höchsten Stand seit mehr als fünf Jahren bedeuten, was ein weiteres Kaufsignal wäre.

    Zur Unterseite ist die Aktie gegenwärtig gut abgesichert. Ob der jüngst überwundene Widerstand bei 55 US-Dollar bereits als Unterstützung agieren kann, ist zwar noch nicht zu beantworten. Im Bereich von 50 und 52 US-Dollar liegen jedoch die bereits bewährten Supportzonen. Als zusätzlicher „Fail Safe“ kommt außerdem die 200-Tage-Linie in Frage, die aktuell bei rund 47 US-Dollar verläuft.

    Bewertung immer noch günstig und mit Nachholbedarf

    Eine weitere Unterstützung gegen fallende Kurse sowie Rückenwind für höhere Notierungen liefert die Bewertung. Für das laufende Geschäftsjahr ist das Unternehmen mit dem 10,9-fachen seiner erwarteten Gewinne bewertet, für 2025 beträgt das Kurs-Gewinn-Vielfache 10,5. Das liegt zwar um rund 10 Prozent über dem Bewertungsdurchschnitt der vergangenen fünf Jahre, aber deutlich unter dem Branchendurchschnitt von etwa 17. Auch gegenüber Konkurrent Philip Morris, für den gegenwärtig das 20-fache seiner Gewinne fällig wird, besteht noch viel Aufholbedarf.

    Geht es nach dem Urteil der Wall-Street-Analysten hat Altria sein Potenzial inzwischen ausgeschöpft. Der faire Wert wird im Mittel mit 55,22 US-Dollar angegeben, was ein Prozent unter dem Schlusskurs vom Freitag liegt. Dementsprechend lautet das Votum mit sechs von insgesamt 13 Empfehlungen „Halten“. Immerhin fünf Analysten sehen in der Aktie aber weiterhin einen Kauf. Dieser Konsens könnte bald kippen, denn sowohl bei den Gewinnerwartungen als auch den Kurszielen gab es bereits erste Anpassungen nach oben.

    Altria auf einen Blick

    • ISIN: US02209S1033
    • Börsenwert: 94,8 Mrd. $
    • Dividendenrendite: 7,3 %
    • KGVe 2024: 10,9
    • Durchschnittliche Analystenempfehlung: Halten

     

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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    Verfasst vonMax Gross

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