checkAd

     2404  0 Kommentare Aus dem Mini-Crash lernen

    Nur Cash ist Trumpf

    Der Rücksetzer der Märkte in der letzten Woche hat einen deutlichen Vorgeschmack geliefert, was bei einer wirklichen Krise der Finanzmärkte passiert: Dann geraten die Edelmetalle genauso unter Druck wie alle anderen Anlagen auch. Vielleicht sogar noch stärker. Wenn es einen richtigen Crash gibt, geht es allen Assets an den Kragen – mit einer Ausnahme: Geld. Bei einem richtigen Crash gibt es nur einen Trumpf – und der lautet: Cash.

    Gold ist bei einem möglichen großen Crash kein Rettungsanker, sondern ein Todesurteil. Wenn es hart auf hart kommt, werden die Aktienhalter von den Dividenden der großen multinationalen Unternehmen leben können. Vielen anderen droht dann das Schicksal von König Midas. Vorher kann man natürlich trefflich in Gold und Edelmetallen spekulieren. Ich bleibe auch dabei: Wir sehen noch absolute Höchstkurse für das goldene Metall.

    Natürlich ist es richtig, dass die Geldmengen sich weltweit stark erhöhen. Doch in Geld können sich im Vergleich zu allen anderen Assets keine Blasen ergeben. Früher oder später treibt es jeden Anleger wieder zurück ins Geld. „Nach dem Gelde drängt, am Gelde hängt doch alles“, muss man folglich auch Goethe korrekt in die Gegenwart übersetzen.

    Wie so etwas abläuft, haben wir gerade in Spanien erlebt. Auch hier ging es wieder um ein zeitloses Investment, eine ewige Wertaufbewahrung und Wertesteigerung, dieses Mal mit Briefmarken. Insgesamt 370.000 Betroffene und bis zu fünf Milliarden Euro Schaden bleiben zurück. Und jetzt drängt alles zurück ins Geld. Beim Gold wird das ziemlich sicher auch passieren – in einer großen Krise sogar ganz sicher.


    Bernd Niquet
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

    Mehr anzeigen
    Verfasst von Bernd Niquet
    Aus dem Mini-Crash lernen Nur Cash ist Trumpf Der Rücksetzer der Märkte in der letzten Woche hat einen deutlichen Vorgeschmack geliefert, was bei einer wirklichen Krise der Finanzmärkte passiert: Dann geraten die Edelmetalle genauso unter Druck wie alle anderen Anlagen …