Bank-Aktien unter Druck
Deutsche Bank und CoBa am DAX-Ende - Immobilienwerte stark
Die Aussicht auf eine deutliche Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank bringt Bank-Aktien am Freitag in die Bredouille. Immobilienwerte sind hingegen gefragt.
- EZB-Zinssenkung drückt Bank-Aktien massiv nach.
- Immobilienwerte profitieren von sinkenden Zinsen.
- Politische Unsicherheit belastet Konjunktur in Europa.
- Report: Gewinner im Megamarkt
Schlechte Konjunkturdaten haben am europäischen Aktienmarkt die Erwartung an eine EZB-Jumbo-Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte im Dezember bekräftigt. Diese Aussichten drückten den DAX am Nachmittag wieder ins Plus. Als potenzieller Verlierer von sinkenden Zinsen gehörten am Freitag die Aktien aus dem Finanzsektor zu den Verlierern.
Die Papiere der Deutschen Bank gaben um 3,5 Prozent nach, die Commerzbank-Aktie verlor 2.2 Prozent. Auch der europaweite Sektorindex Stoxx Europe 600 Banks sank um mehr als 2 Prozent und markierte damit den tiefsten Stand seit sechs Wochen.
Niedrigere Zinsen belasten traditionell die Erträge der Banken, da das Nettozinseinkommen unter Druck gerät. "Die Entwicklung zeigt, wie sensibel der Bankensektor auf geldpolitische Erwartungen reagiert", kommentierte ein Analyst.
Immobilienwerte profitieren
Mehr Grund zur Freude gab es dagegen bei Immobilienaktien: Sinkende Zinsen senken die Finanzierungskosten und stützen die Nachfrage im Immobiliensektor. Vonovia steht mit einem
Tagesplus von 4,3 Prozent weit oben im DAX, während TAG und LEG im MDAX um mehr als 5 Prozent zulegten. Der Stoxx Europe 600 Real Estate legte um
mehr als zwei Prozent zu und erholte sich damit von seinem Tief seit Juli.
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Neben der schwachen Konjunkturdynamik in Europa und der politischen Unsicherheit in Deutschland und Frankreich wurde auch die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten als Belastungsfaktor genannt.
"Die EZB hat bisher keine Trendwende bewirken können, und der geopolitische Gegenwind wird 2025 wohl noch zunehmen", sagte Johannes Mayr, Chefvolkswirt von Eyb & Wallwitz, gegenüber der
dpa.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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