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Deutsche Telekom: Insider-Verkauf in Millionenhöhe!
Der Finanzvorstand der Deutschen Telekom hat Aktien in Millionenhöhe verkauft. Sollten sich Anleger daran jetzt ein Beispiel nehmen?
- Finanzvorstand verkauft Aktien im Wert von 1,4 Mio. Euro.
- T-Aktie hat 36% Plus, aber technische Überhitzung.
- Insider-Verkäufe deuten auf wenig Potenzial hin.
- Report: Gewinner im Megamarkt
Hinter der T-Aktie liegt mit einem Plus von über 36 Prozent ein bislang außergewöhnlich gutes Börsenjahr. Nicht einmal den Vergleich mit dem US-Technologieindex Nasdaq Composite, in dem KI-Highflyer Nvidia das höchste Gewicht hat, muss die Deutsche Telekom scheuen. Die Outperformance beträgt 9 Prozentpunkte.
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Ursächlich für die anhaltend starken Kursgewinne – gegenüber dem Stand vor drei Jahren haben sich die Anteile fast verdoppelt – sind eine gute Ertragslage, die Aussicht auf sinkende Zinsen sowie das rasante Kurswachstum bei Tochter T-Mobile US, deren Aktie sich in diesem Jahr um bereits fast 50 Prozent steigern konnte.
Technisch überhitzt, Bewertungsniveau fortgeschritten
Anleger sollten sich allerdings im Klaren darüber sein, dass es im Tempo der vergangenen Monate kaum nachhaltig weitergehen wird. Technisch ist inzwischen nur noch wenig Luft nach oben, denn der Relative-Stärke-Index ist mit einem Wochenwert von 84 sowie einem Monatswert von rund 80 Zählern klar im überkauften Bereich angelangt.
Auch bei der Bewertung schrumpft der Spielraum nach oben – vor allem bei der US-Tochter, die einen großen Anteil am Kursanstieg auch der Telekom-Aktie hatte. Denn deren Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt mit 25 inzwischen um fast das Doppelte über dem Branchendurchschnitt. Für die Deutsche Telekom selbst legen Anleger derzeit das 17-fache der für das laufende Geschäftsjahr erwarteten Gewinne auf den Tisch.
Insider-Verkäufe nehmen spürbar zu
Das weitestgehend ausgeschöpfte Kurspotenzial hat jetzt einen Insider zu Gewinnmitnahmen in Millionenhöhe veranlasst. Wie aus an die Börsenaufsichtsbehörde übermittelten Dokumenten hervorgeht, hat Finanzvorstand Christian Illek am vergangenen Freitag Aktien mit einem Wert von 1,4 Millionen Euro verkauft.
Die Ausführung der Transaktion erfolgte über den Handelsplatz XETRA zu einem Kurs von 29,30 Euro. Insgesamt trennte sich der Manager also von 48.000 Anteilen. Zuletzt hatte sich Ende Oktober Vorstandsmitglied Thorsten Langheim in großem Stil von Call-Optionen auf das Unternehmen getrennt.
Das Verkaufsinteresse der Insider ist ein Indiz dafür, dass auch unternehmensintern ein Kursniveau erreicht ist, von dem aus nur noch wenig kurz- und mittelfristiges Potenzial gesehen wird. Auch bei der US-Tochter häuften sich zuletzt die Gewinnmitnahmen. In den vergangenen zwei Monaten verkauften Insider Aktien im Wert von knapp 60 Millionen US-Dollar:
Quelle: OpenInsider.com
Fazit: An Gewinnmitnahmen ist noch niemand gestorben
Die Kombination aus technischer Überhitzung, inzwischen wenig attraktiver Bewertung und einer wachsenden Zahl von Insiderverkäufen sowohl bei der Deutschen Telekom als auch der für den Kursanstieg maßgeblichen US-Tochter ist ein deutliches Warnsignal an Anleger, sich hier nicht mehr auf der Long-Seite zu engagieren.
Eher sollten nach dem starken Run in den vergangenen Monaten erste Gewinnmitnahmen erwägt werden, sofern der Plan nicht ist, die Dividende der Aktie zu kassieren. Was kurzfristig noch für weitere Kursgewinne sorgen könnte, ist der Umstand, dass das Unternehmen aggressiv eigene Aktien zurückkauft.
Allein in den zurückliegenden fünf Handelstagen hat die Deutsche Telekom Anteile im Wert von knapp 50 Millionen Euro eingezogen. Sobald diese Dynamik nachlässt, könnte es jedoch eng für weitere Kursanstiege werden.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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