Kapitalmärkte 2025 - Wohin geht die Reise?
- US-Wirtschaft profitiert von Trumps Steuer- und Infrastrukturmaßnahmen.
- Eurozone kämpft mit schwacher Konjunktur und Handelshemmnissen.
- Aktien bleiben attraktiv, trotz Handelskonflikten und Inflation.
Kapitalmärkte 2025 - Wohin geht die Reise?
Nach einem guten Aktien-Jahrgang 2024 der Marke „Auslese“ richten Anleger ihr Augenmerk auf 2025. Wie entwickeln sich Konjunktur, Währungen, Zinsen Rohstoffe, Kryptos und natürlich Aktien? Und welche Konsequenzen hat Donald Trump 2.0?
(Welt-)Konjunktur: Aufhellungen für die fundamentale Aktienseite
Die Trumpschen Steuersenkungen für Unternehmen, Deregulierung sowie massive Infrastrukturmaßnahmen schaffen ein besonders wirtschaftsfreundliches Umfeld. Und obwohl Trump noch nicht im Amt ist, wird dennoch überall in Amerika schon mit Vorwahl 0049 angerufen, um bei der Reindustrialisierung Amerikas mit dabei zu sein.
Eine härtere Handelspolitik führte sicherlich zu Kaufkraftverlusten bzw. Inflationsbelebungen für die Bevölkerung. Und Gegensanktionen werden auch nicht ausbleiben, was Amerikas Tech-Industrie zu spüren bekommen würde. Doch um Amerika freundliches Verhalten einzufordern, könnten Zölle teilweise auch nur als Drohung eingesetzt werden, ohne die schwarzen Ritter der Zoll-Kavallerie zu sehr wüten zu lassen.
Es gibt Bedenken, da die dramatische Verschuldung Amerikas aufgrund der Wirtschaftsförderung noch weiter zunimmt. Da diese Schulden jedoch den Standortqualitäten Amerikas zugutekommen, sind es gute Schulden. Insgesamt setzt die US-Wirtschaft ihren soliden Wachstumskurs fort.
In China bleibt der Immobiliensektor eine Wachstumsbremse. Zur dringend nötigen Wirtschaftsförderung auch in Hinblick auf zollbedingte Reibungsverluste wird Peking 2025 eine ähnliche Konjunkturförderung lostreten müssen wie der Westen nach der Finanzkrise 2008. Dies käme ebenso der weltkonjunkturellen Stabilisierung zugute. Unabhängig davon bleibt Pekings strikt kontrollierte Planwirtschaft ein klares Wachstumshemmnis.
In der Eurozone verläuft die Konjunkturentwicklung angesichts vieler struktureller Baustellen schwach. Die Gefahr transatlantischer Handelshemmnisse bläst der Exportwirtschaft zusätzlich kalten Wind ins Gesicht. Immerhin wirkt die Zinsentspannung stabilisierend auf Konsum und Investitionen. Um Wirtschaftspotenziale zu heben, müssen u.a. Infrastruktur und Digitalisierung jedoch deutlich beherzter angepackt werden. Wenn Amerika den Wirtschaftskrieg mit der Bazooka führt, kann Europa mit Platzpatronen keine Schlacht gewinnen. Nur ein selbstbewusstes Auftreten auf wirtschaftlicher und geopolitischer Ebene verhindert, dass wir von den USA und China aufgefressen werden.