Überbewerter Aktienmarkt
Warren Buffetts Crash-Indikator ist auf einem All Time High!
Der Aktienmarkt hat einen neuen Meilenstein erreicht: Er hat die 200-Prozent-Marke des "Buffett-Indikator" überschritten – ein mieses Zeichen für die Wall Street.
- Aktienmarkt überschreitet 200%-Marke des Buffett-Indikators.
- Hohe Werte deuten auf Überbewertung und Crash-Risiko hin.
- Indikator zeigt historische Abweichung vom 55-Jahres-Durchschnitt.
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Der Buffett-Indikator, auch bekannt als Marktkapitalisierung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), ist ein Bewertungsindikator für Aktien. In einem Fortune-Interview im Jahr 2001 bezeichnete Buffett den Indikator als "wahrscheinlich das beste einzelne Maß dafür, wo die Bewertungen zu einem bestimmten Zeitpunkt stehen".
Bei der Berechnung des Buffett-Indikators wird der Gesamtmarktwert aller öffentlich gehandelten Aktien eines Landes durch das BIP des Landes geteilt. Durch den Vergleich der Größe des Aktienmarktes mit der gesamten Wirtschaftsleistung gibt diese Kennzahl Aufschluss über die relative Bewertung des Marktes.
Ein gängiger Ansatz zur Veranschaulichung dieses Konzepts ist die Untersuchung des Verhältnisses zwischen dem Wilshire 5000 und dem BIP der Vereinigten Staaten. Der Wilshire 5000 gilt weithin als maßgebliche Benchmark für den US-Aktienmarkt und soll die gesamte Marktkapitalisierung aller US-Aktienwerte mit leicht verfügbaren Kursdaten messen. Wenn man diesen Marktindex durch das BIP dividiert, erhält man eine Momentaufnahme der Marktbewertung im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung des Landes.
Nun hat der Indikator zum ersten Mal überhaupt, die 200-Prozent-Marke überschritten, was ein Zeichen für Schwierigkeiten für die US-Wirtschaft und die Wall Street sein könnte. Ein Wert von über 100 Prozent zeigt an, dass die Aktien im Vergleich zur zugrunde liegenden Wachstumsrate der Wirtschaft historisch gesehen zu teuer sind.
Buffett ist der Meinung, dass der Aktienmarkt unterbewertet ist, sobald der Indikator Werte zwischen 70 und 80 Prozent erreicht. Bei einem Wert von über 150 Prozent warnt er vor einer Überbewertung und einem erhöhten Risiko eines Börsencrashs. "Wenn das prozentuale Verhältnis in den Bereich von 70 oder 80 Prozent fällt, ist der Kauf von Aktien wahrscheinlich sehr gut für Sie. Wenn sich das Verhältnis 200 Prozent nähert – wie es 1999 und teilweise im Jahr 2000 der Fall war – spielen Sie mit dem Feuer", so der Altmeister damals.
Der aktuelle Wert von 206 Prozent liegt weit über dem 55-Jahres-Durchschnitt von 85 Prozent und deutlich über den Spitzenwerten, die während der Dotcom-Blase und der Finanzkrise erreicht wurden.
Der Buffett-Indikator ist eine einfache Kennzahl zur Bewertung von Aktienmärkten, die jedoch wichtige wirtschaftliche Veränderungen und globale Einflüsse oft nicht ausreichend berücksichtigt. Der Indikator neigt dazu, Märkte als überbewertet darzustellen, besonders weil Unternehmen zunehmend Gewinne international erzielen, die nicht im US-BIP reflektiert werden. Trotz seiner Mängel dient der Indikator als Warnsignal.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
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