Wann kommt der Crash?
Ärger für den Aktienmarkt? Dieser Vorläuferindex verheißt nichts Gutes!
Der südkoreanische KOSPI gilt als Vorläuferindex für die weltweiten Aktienmärkte. Sein seit Monaten anhaltender Abwärtstrend verheißt nichts Gutes!
- KOSPI im Abwärtstrend, Signal für globale Märkte.
- Samsung und Stahlbranche belasten südkoreanische Wirtschaft.
- Strukturelle Probleme könnten weltweiten Markt gefährden.
- Report: Treibt Nvidias KI-Boom den Uranpreis?
Als Vorläuferindizes für den Aktienmarkt werden einige Indikatoren gehandelt. Zwei prominente Beispiele sind der Baltic Dry Index sowie der Dow Jones Transportation Index.
Während der Baltic Dry Index die Frachtraten für das Verschiffen von Gütern auf Standartrouten anzeigt und damit ein Indikator für den Warenhandel und die globale Konjunktur ist, enthält der Dow Jones Transportation Index ausgewählte US-Logistikunternehmen, die ebenfalls als Frühindikatoren der Wirtschaftsentwicklung dienen.
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Der südkoreanische Leitindex KOSPI gilt ebenfalls als wichtiger Vorläuferindex. Einerseits enthält er etliche Unternehmen aus der Schwer- und Schifffahrtsindustrie – das sind zwei sehr zyklische Branchen, die eine hohe Konjunktursensitivität besitzen. Daneben sind im KOSPI zahlreiche Halbleiter- und Elektronikkonzerne notiert. Die verfügen ebenfalls über eine hohe Abhängigkeit von Endmärkten.
Quelle: TradingView.com
Das sieht nach Ärger aus!
Geht es nach diesem Index, sieht es für die weltweiten Aktienmärkte nicht gut aus, denn der KOSPI handelt bereits seit dem Sommer 2021 in einem Abwärtstrend. Zwar konnte er sich wie viele andere Märkte in den vergangenen zwei Jahren erholen.
Dabei blieb er jedoch unter seinem vor drei Jahren erzielten Allzeithoch und korrigierte vor allem in den zurückliegenden Monaten stark – gegen den weltweiten Trend, wie vor allem der Blick auf den DAX oder den US-Gesamtmarktindex S&P 500 zeigt.
Besorgniserregend ist die Entwicklung des KOSPI auch deshalb, weil sich aus technischer Perspektive eine sogenannte Bärenflagge abzeichnet. Fällt der südkoreanische Leitindex aus dem Aufwärtstrend der vergangenen zwei Jahre heraus, wonach es aktuell aussieht, könnte ein dynamischer Abverkauf folgen.
An der schwachen Performance hat auch Indexschwergewicht Samsung einen großen Anteil. Obwohl das Unternehmen mit seiner großen Fertigungssparte dafür prädestiniert ist, vom KI-Boom zu profitieren, lahmt die Umsatz- und Gewinnentwicklung aufgrund eines hinter den Erwartungen zurückliegenden Speichergeschäftes.
Das sorgte seit dem Jahreswechsel für Kursverluste von fast einem Drittel und damit zu einer dramatischen Underperformance gegenüber anderen Elektronik- und Halbleiterwerten. Die scharfe Korrektur ließ die Anteile zeitweise sogar auf den niedrigsten Stand seit mehr als vier Jahren einbrechen.
Für die Schwierigkeiten der südkoreanischen Schwerindustrie steht die Stahlbranche stellvertretend. Die Anteile von POSCO, dem nach produzierter Menge größte Stahlerzeuger des Landes, haben sich in diesem Jahr bereits um mehr als 40 Prozent verbilligt. Das gilt auch für die Nummer 2 Hyundai Steel.
Die schwache Performance reflektiert die weltweit schwache Stahlnachfrage insbesondere auch aufgrund der Konjunktur- und Wachstumsschwäche in China, aber auch anderen Staaten. Insbesondere im globalen Westen wird die Baukonjunktur aktuell durch die vergleichsweise hohen Zinsen beeinträchtigt. Das hat zu Überkapazitäten geführt, die hierzulande auch ThyssenKrupp stark belasten.
Fazit: Probleme struktureller Natur, Gefahr für den weltweiten Aktienmarkt!
Ein Teil der Schwierigkeiten, in denen die südkoreanische Wirtschaft und ihr Aktienmarkt aktuell stecken, kann auch durch interne Probleme, wie eine wachsende soziale Ungleichheit sowie eine sehr ungünstige Altersstruktur der Bevölkerung erklärt werden. Der größte Teil geht auf Ursachen zurück, die strukturelle Probleme der Weltwirtschaft anzeigen.
Dazu gehören neben einer schwachen Baukonjunktur, einer Rückabwicklung der Globalisierung und damit verbunden ein sinkender Warenhandel zwischen den Nationen und Wirtschaftsblöcken auch eine wachsende Konsumzurückhaltung. Diese Schwierigkeiten sind nicht über Nacht zu lösen und könnten daher schon sehr bald zu einer Belastung auch für andere Aktienmärkte werden.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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