Streikbremse
Volkswagen-Warnstreiks: Produktion in neun Werken gestoppt!
Volkswagen-Warnstreiks legen die Produktion in neun Werken lahm. Die Gewerkschaft IG Metall fordert Lohnerhöhungen, während VW mit Kürzungen und Werksschließungen droht.
- IG Metall startet Warnstreiks in neun VW-Werken.
- Forderung: Faire Löhne statt 10% Kürzung von VW.
- Mögliche Eskalation: Längerfristige Streiks angedacht.
- Report: Gewinner im Megamarkt
Die IG Metall hat am Montag mit flächendeckenden Warnstreiks in neun deutschen Volkswagen-Werken begonnen. Bereits um 9:30 Uhr legten Mitarbeiter im Werk Zwickau ihre Arbeit nieder, gefolgt von den Standorten Wolfsburg, Hannover, Emden und weiteren Produktionsstätten ab 10:00 Uhr. Tausende Arbeiter versammelten sich für Kundgebungen, darunter eine zentrale Veranstaltung vor der Zentrale in Wolfsburg.
Hintergrund: Eskalation im Tarifkonflikt
Nach dem Ende der Friedenspflicht am Wochenende greift die Gewerkschaft zu drastischen Maßnahmen, um im Tarifstreit Druck auf Volkswagen auszuüben. Die Forderung: Statt der von VW verlangten 10-prozentigen Lohnkürzung pocht die IG Metall auf eine faire Lohnanpassung für die 120.000 Beschäftigten, die unter den VW-Haustarif fallen. Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen, deutete an, dass die Auseinandersetzung einer der "härtesten Konflikte" in der Geschichte des Autobauers werden könnte.
VW unter Druck: Drohungen und Maßnahmen
Volkswagen begründete die geforderte Lohnkürzung mit der schwierigen wirtschaftlichen Lage des Unternehmens. Neben den Kürzungen stehen auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen im Raum – ein Szenario, das die Gewerkschaft entschieden zurückweist. "Am Verhandlungstisch war Volkswagen bisher nicht bereit, eine tragfähige Lösung zu finden", erklärte Dirk Schulze, Bezirksleiter für Berlin, Brandenburg und Sachsen.
Laut Gewerkschaftskreisen könnten die Warnstreiks allein heute den Ausfall von über 1.000 Fahrzeugen zur Folge haben. VW hingegen hat nach eigenen Angaben Maßnahmen getroffen, um die Auswirkungen zu minimieren und eine Grundversorgung sicherzustellen.
Historische Parallelen und mögliche Eskalation
Die aktuelle Streikwelle erinnert an 2018, als über 50.000 Mitarbeiter in westdeutschen VW-Werken an ähnlichen Aktionen teilnahmen. Der aktuelle Konflikt könnte jedoch weitaus tiefgreifender werden, da die Gewerkschaft andeutet, im Zweifel auch längerfristige Streiks durchzuführen. Bereits am 9. Dezember steht die nächste Verhandlungsrunde an – die letzte Chance, eine Eskalation zu vermeiden.
Was bedeutet der Konflikt für VW und die deutsche Industrie?
In einer Zeit, in der der Automobilsektor mit rückläufigen Margen und einem beschleunigten Wandel hin zur E-Mobilität kämpft, könnte der Tarifstreit zu einer Belastung für die ohnehin angespannte Lage bei Volkswagen werden. Analysten sehen in den Forderungen von VW ein kalkuliertes Risiko, während die IG Metall den Arbeitskampf als "notwendiges Signal" an die Unternehmensführung sieht.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
Die Volkswagen (VW) Vz Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,25 % und einem Kurs von 80,76EUR auf Tradegate (02. Dezember 2024, 12:10 Uhr) gehandelt.
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