Erneute Klage des Tesla-Chefs
Elon Musk vs. OpenAI: Der milliardenschwere Showdown um die Zukunft der KI
Elon Musk verklagt OpenAI erneut und fordert, die Umwandlung in ein gewinnorientiertes Unternehmen zu stoppen – ein Machtkampf um die Zukunft der KI-Industrie.
- Musk verklagt OpenAI, um Gewinnorientierung zu stoppen.
- Klage wirft OpenAI und Microsoft Kartellverstöße vor.
- KI-Markt wächst rasant, Kontrolle hat strategischen Wert.
- Report: Gewinner im Megamarkt
Elon Musk hat am Freitag einen weiteren rechtlichen Schritt gegen OpenAI unternommen. Der Unternehmer fordert ein Bundesgericht auf, den Übergang von OpenAI in ein vollständig gewinnorientiertes Unternehmen zu blockieren. Zusammen mit seiner KI-Firma xAI und der ehemaligen OpenAI-Vorständin Shivon Zilis beantragte Musk eine einstweilige Verfügung, um OpenAI auch daran zu hindern, Investoren vertraglich vom Engagement bei Wettbewerbern wie xAI abzuhalten.
Dieser Vorstoß makiert die jüngste Eskalation im schwelenden Konflikt zwischen Musk, OpenAI-CEO Sam Altman sowie weiteren Technologiegrößen wie Microsoft und Reid Hoffman, die zu den wichtigsten Unterstützern von OpenAI gehören.
Die rechtliche Chronologie: Von der Klage zur Eskalation
Bereits im März 2024 reichte Musk eine erste Klage gegen OpenAI ein, die später zurückgezogen und auf Bundesebene neu eingereicht wurde. In der erweiterten Klageschrift, die im November eingereicht wurde, werfen Musks Anwälte OpenAI und Microsoft vor, gegen Kartellgesetze verstoßen zu haben. Konkret geht es um die angebliche Forderung von OpenAI, dass Investoren keine Konkurrenzunternehmen finanzieren dürfen.
Laut der Klage behindere dieses Vorgehen nicht nur den Wettbewerb, sondern verschaffe OpenAI einen unfairen Vorteil. "Microsoft und OpenAI versuchen, ihre Dominanz zu zementieren, indem sie Wettbewerbern den Zugang zu Kapital verwehren, während sie von Jahren sensibler, gemeinschaftlich genutzter Daten profitieren", heißt es in der Klageschrift.
OpenAI: Vom Non-Profit zum Milliardenimperium
OpenAI, das 2015 als Non-Profit-Organisation gegründet wurde, hat sich in wenigen Jahren zu einem der wertvollsten Start-ups entwickelt. Mit der Einführung von ChatGPT gelang der Organisation der Durchbruch, und Investitionen in Milliardenhöhe von Unternehmen wie Microsoft haben das Wachstum weiter beschleunigt. Erst im Oktober schloss OpenAI eine Finanzierungsrunde ab, die das Unternehmen mit 157 Milliarden US-Dollar bewertete.
Der geplante Übergang zu einem vollwertigen gewinnorientierten Unternehmen hat jedoch nicht nur rechtliche, sondern auch ethische Bedenken ausgelöst. Musks Anwälte argumentieren, dass OpenAI von sensiblen Informationen profitiere, die ursprünglich im Rahmen einer gemeinnützigen Zusammenarbeit entwickelt wurden.
Ein Sprecher von OpenAI bezeichnete die erneuten Vorwürfe als "haltlos und unbegründet". Microsoft lehnte es ab, sich zu den Vorwürfen zu äußern.
Musk und xAI: Der Herausforderer im KI-Wettrennen
Seit der Gründung seiner neuen KI-Firma xAI im Juli 2023 verfolgt Musk ehrgeizige Pläne. Mit dem "Grok"-Chatbot hat xAI bereits ein Produkt vorgestellt, das ChatGPT herausfordert. Berichten zufolge plant Musk zudem den Kauf von 100.000 Nvidia-Chips, um die Infrastruktur seines Unternehmens auszubauen. Ziel sei es, bis zu sechs Milliarden Dollar an Kapital aufzunehmen, bei einer Bewertung von 50 Milliarden US-Dollar.
Die rechtliche Auseinandersetzung mit OpenAI könnte jedoch zu einem entscheidenden Faktor für den Erfolg von xAI werden. Laut Musks Anwälten blockiere OpenAI nicht nur Kapital für Wettbewerber, sondern nutze auch seine Dominanz, um den Markt zu monopolisieren.
KI als Billionenmarkt: Was steht auf dem Spiel?
Der Markt für generative KI wird laut Analysten innerhalb des nächsten Jahrzehnts Umsätze von über einer Billion US-Dollar generieren. Allein im Jahr 2024 stieg die Unternehmensausgabe für KI-Technologie um 500 Prozent. Angesichts dieser Zahlen ist klar, dass die Kontrolle über den Markt nicht nur finanziellen, sondern auch strategischen Wert hat.
Politische Dimensionen: Regulierungen und Machtkämpfe
Auch die Federal Trade Commission (FTC) hat ein Auge auf die wachsende Macht von OpenAI und Microsoft geworfen. FTC-Chefin Lina Khan kündigte Anfang des Jahres an, die Zusammenarbeit zwischen großen KI-Entwicklern und Cloud-Anbietern genauer zu untersuchen. Ziel sei es, monopolistische Tendenzen zu verhindern und den Wettbewerb zu fördern.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen könnten erhebliche Auswirkungen auf den Rechtsstreit zwischen Musk und OpenAI haben.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
Die Microsoft Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +1,34 % und einem Kurs von 405,4USD auf Tradegate (02. Dezember 2024, 15:42 Uhr) gehandelt.
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