Rating angeboben
"Kaufen!" – welches Kursziel für Tesla jetzt diese Analysten sehen
Das Research-Haus Roth MKM hat Tesla von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft. Das Unternehmen verfüge über jede Menge positiver Katalysatoren, so die Experten.
- Roth MKM stuft Tesla von "Halten" auf "Kaufen" hoch.
- Kursziel von 380 US-Dollar, 10% über aktuellem Kurs.
- E-Fahrzeug-Nachfrage könnte durch neue Käufergruppe steigen.
- Report: Gewinner im Megamarkt
Es ist eine bemerkenswerte Kehrtwende: War Tesla in diesem Jahr zeitweise die gemessen an der seit dem Jahreswechsel erzielten Performance schlechteste Aktie im US-Gesamtmarktindex S&P 500, kann sie diesen mit einem Plus von rund 44 Prozent inzwischen deutlich outperformen.
Gegenüber ihrem 52-Wochen-Tief bei 138,80 US-Dollar haben sich die Anteile mehr als verdoppelt. Insbesondere die Wiederwahl von Ex-Präsident Donald Trump, dessen Nähe CEO Elon Musk im Wahlkampf suchte und dafür nun mit einem politischen Amt belohnt wird, beschleunigte die seit Ende April anhaltende Kurserholung.
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Upgrade auf "Kaufen", Kursziel 380 US-Dollar
Die Fantasie von Anlegern und Analysten gleichermaßen beflügeln aktuell die Aussichten auf weniger strenge Regulierungsvorschriften, was autonomes Fahren betrifft. Auch von der politischen Nähe zum alten und neuen Präsidenten erhoffen sich Investoren neue Impulse für die derzeit schwache Ertragsseite des Unternehmens – trotz der angekündigten Subventionskürzungen für E-Fahrzeuge.
In diese Kerbe schlagen zum Wochenauftakt mit einem Rating-Upgrade auch die Analysten des Research-Hauses Roth MKM. Die haben ihre bislang neutrale Bewertung aufgegeben und empfehlen die Tesla-Aktie nun mit einem Kursziel von 380 US-Dollar zum Kauf. Das liegt rund 10 Prozent über dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag.
Konservative Käufer als neue Kundengruppe?
In ihrer Studie weisen sie darauf hin, dass die Popularität von E-Fahrzeugen nun statt ab- sogar zunehmen könnte – gerade unter den der Technologie bislang kritisch eingestellten Trump-Anhängern. Sie gehen von einer Verdoppelung der Zielgruppengröße aus: "Die Begeisterung für Tesla unter konservativen Wählern, die größtenteils eine neue Käufergruppe darstellen, sollte die Nachfragekurve anheben."
Ihrer Einschätzung nach könnte die neu angefachte Begeisterung unter Käuferinnen und Käufer aus dieser demographischen Gruppe dazu führen, dass das von Elon Musk für 2025 in Aussicht gestellte Wachstum bei den Auslieferungen um 20 bis 30 Prozent tatsächlich erfüllt werden könnte.
Die geplanten Subventionskürzungen sieht Roth MKM sogar als positiv für Tesla, da das Research-Haus erwartet, dass sich einige Hersteller wie Ford oder General Motors mit ihren Modellen aus dem Markt für E-Fahrzeuge zurückziehen könnten, da sie hier ohnehin mit Profitabilitätsproblemen zu kämpfen haben.
Kursgewinne auch zum Wochenauftakt
Ungeachtet der in den vergangenen Wochen bereits starken Kursgewinne kann sich Tesla zum Wochenstart um weitere drei Prozent verteuern. Neben dem Upgrade von Roth MKM tragen hierzu weitere positive Analystenstimmen bei.
Während Stifel sein Kursziel um fast 50 Prozent von 287 auf 411 US-Dollar angehoben hat, bekräftigte der exzentrische Wedbush-Analyst Dan Ives einmal mehr seine gegenüber US-Technologiewerten ausgesprochen bullishe Haltung und hob hierbei insbesondere Tesla hervor. Er hält das Unternehmen für den aktuell am unterschätztesten KI-Wert.
Fazit: Gewinne laufen lassen, aber bloß nicht mehr einsteigen!
Trotz oder gerade wegen der aktuell euphorischen Stimmung gegenüber Tesla sollten Anleger wachsende Vorsicht walten lassen. Die ohnehin aus fundamentaler Perspektive absurde Bewertung der Aktie ist in den vergangenen Wochen auf ein für 2025 geschätztes Kurs-Gewinn-Verhältnis von 106 angeschwollen.
Das bedeutet, dass sich ein Investment in Tesla gegenwärtig erst nach 106 Jahren amortisiert hat, und entspricht einer Gewinnrendite von 0,9 Prozent. Selbst manche Girokonten bieten inzwischen wieder eine höhere Rendite. Selbst wenn sich die erhoffen Katalysatoren einstellen sollten, sind die Erwartungen an die künftige Gewinnentwicklung inzwischen kaum realistisch zu erfüllen.
Wer bereits investiert ist, lässt seine Position so lange laufen, bis im Chart eine klare Top-Bildung zu erkennen ist. Wer den Zug verpasst hat, sollte ihm nicht hinterherjagen. Konkurrent BYD bietet nach den hervorragenden Auslieferungszahlen für November ein weit überlegenes Chance-Risiko-Profil!
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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