Berufung geplant
Tesla in der Kritik: 56-Milliarden-US-Dollar-Paket für Musk abgelehnt!
Elon Musk verliert erneut vor Gericht und Tesla steht damit vor schwierigen Entscheidungen – der Streit um Musks 56-Milliarden-US-Dollar-Paket spitzt sich zu.
- Gericht erklärt Musks 56-Milliarden-Paket für unzulässig.
- Tesla plant Berufung, Prozess könnte Jahre dauern.
- Markt reagiert leicht negativ, Aktie bleibt stark.
- Report: Gewinner im Megamarkt
Ein Gericht in Delaware hat entschieden: Das 2018 vereinbarte Vergütungspaket für Elon Musk in Höhe von 56 Milliarden US-Dollar ist unzulässig. Die Entscheidung fiel trotz einer Aktionärsabstimmung im Juni, die das Paket nachträglich legitimieren sollte. Richterin Kathaleen McCormick argumentierte, Musk habe die Vergütung in einer Weise ausgehandelt, die "tiefgreifend fehlerhaft" sei.
Musk zeigte sich kämpferisch. Auf seiner Plattform X (ehemals Twitter) nannte er die Entscheidung "absolute Korruption". Tesla kündigte an, Berufung einzulegen. Doch Beobachter erwarten, dass der Prozess sich über ein Jahr ziehen könnte.
Rekordvergütung auf wackeligen Beinen
Das 2018 vereinbarte Vergütungspaket für Elon Musk, das an ambitionierte Ziele geknüpft war, wurde als das größte seiner Art in den USA bezeichnet. Es sah vor, dass Tesla sowohl operative Meilensteine, wie eine Umsatzsteigerung auf über 35 Milliarden US-Dollar, als auch eine Steigerung der Marktkapitalisierung auf bis zu 650 Milliarden US-Dollar erreicht. Kritiker argumentierten jedoch, dass diese Vorgaben leicht erreichbar waren. Tesla profitierte stark vom Boom der Elektromobilität, und viele der Zielsetzungen entsprachen ohnehin den Wachstumsprognosen des Unternehmens.
Zudem wurde Musk nicht verpflichtet, seine volle Arbeitszeit für Tesla aufzuwenden. Er leitete parallel SpaceX und später auch Twitter (heute X), was Zweifel an seiner Fokussierung auf Tesla aufwarf. Die Kläger warfen Musk vor, das Vergütungspaket selbst ausgehandelt zu haben, ohne dass der Verwaltungsrat unabhängigen Einfluss nahm. Obwohl die Ziele als ehrgeizig präsentiert wurden, übertraf Tesla sie schneller als erwartet. Kritiker sehen darin einen Beweis, dass die Vorgaben eher symbolisch waren und Musk letztlich für Entwicklungen belohnt wurde, die ohnehin eingetreten wären.
Mögliche Szenarien für die Zukunft
Tesla hat im Grunde mehreren Optionen offen um das juristische Problem rund um das abgelehnte Vergütungspaket für Elon Musk zu lösen. Eine Möglichkeit besteht darin, beim Obersten Gerichtshof von Delaware Berufung einzulegen. Dies könnte das Urteil revidieren, birgt jedoch erhebliche Risiken. Der Fall betrifft juristisches Neuland, und ein solcher Prozess könnte sich über Monate, wenn nicht Jahre, hinziehen.
Alternativ könnte Tesla ein neues Vergütungspaket schnüren, das weniger umfangreich ist. Analysten warnen jedoch, dass die Kosten im Vergleich zu 2018 erheblich gestiegen sind, was das Unternehmen vor finanzielle Herausforderungen stellt. Eine weitere Option wäre ein Vergleich mit den Klägern. Doch Musks bisherige Strategie zeigt, dass er gerichtliche Auseinandersetzungen bevorzugt, selbst wenn dies hohe Risiken birgt.
Schließlich könnte Tesla auch versuchen, den ursprünglichen Plan von 2018 zu reaktivieren. Dies wäre jedoch steuerlich und buchhalterisch äußerst kompliziert und könnte das Unternehmen mit erheblichen finanziellen Belastungen konfrontieren.
Finanzielle Konsequenzen
Tesla musste bereits 345 Millionen US-Dollar Anwaltskosten übernehmen – deutlich weniger als die ursprünglich geforderten 7 Milliarden. Gleichzeitig hat der Fall den Fokus erneut auf Musks kontroverse Führung gelegt.
Marktreaktion: Tesla gibt leicht nach
Trotz der juristischen Herausforderungen fällt Tesla an der Börse nur leicht. Die Aktie notiert bei 335,60 Euro und damit 1,3 Prozent im Minus. Auf Jahresperformance liegt die Aktie aber immernoch über 40 Prozent im Plus.
Der Tesla-CEO bleibt mit einem geschätzten Vermögen von über 150 Milliarden US-Dollar einer der reichsten Personen der Welt.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
Die Tesla Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -1,50 % und einem Kurs von 335EUR auf Tradegate (03. Dezember 2024, 10:23 Uhr) gehandelt.
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