Dank guter Einspielergebnisse
Hoffnung für diese Schrott-Aktie? Kino-Werte drehen auf!
Der neue Disney-Film Moana ist rekordverdächtig gestartet und sorgt für volle Kinosäle. Das verleiht den lange schwach handelnden Kino-Aktien neuen Auftrieb.
- Moana 2 startet erfolgreich, bringt Kinos zurück.
- AMC kämpft mit Schulden, bleibt hinter Cinemark zurück.
- Cinemark und IMAX profitieren von steigenden Zahlen.
- Report: Gewinner im Megamarkt
Während sich die Aufmerksamkeit von Meme-Tradern im Angesicht der in der kommenden Woche anstehenden Quartalszahlen einmal mehr auf GameStop richtet, ist es um den Kinobetreiber AMC Entertainment zuletzt sehr still geworden. Nach der massiven Verwässerung der Aktionärsstruktur in den vergangenen Jahren ist hier kaum noch Potenzial für einen Short-Squeeze vorhanden.
Gleichzeitig ist es dem hochverschuldeten Unternehmen gelungen, seine Finanzen so zu restrukturieren, dass der Geschäftsbetrieb aufrechterhalten werden kann. Von Profitabilität ist AMC Entertainment, wie die vor rund einem Monat veröffentlichten Quartalszahlen gezeigt haben, aber noch immer ein gutes Stück entfernt – deutlich besser läuft es hier für die Mitbewerber Cinemark und IMAX.
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Starke Einspielergebnisse zu Thanksgiving
Pünktlich zum verlängerten Thanksgiving-Wochenende in den USA sind zuletzt zahlreiche Neuerscheinungen auf den Kinoleinwänden gelandet. Das sorgte am Feiertagswochenende für großes Interesse und sehr starke Einspielergebnisse.
Abgeräumt hat vor allem Disney-Film Moana 2, der hierzulande als Vaiana 2 gestartet ist, mit einem weltweiten Einspielergebnis von inzwischen knapp 390 Millionen US-Dollar in nur 5 Tagen. Auch Wicked, der unter Beteiligung von US-Sängerin Ariana Grande entstanden ist, startete sehr stark und konnte bereits 360 Millionen US-Dollar einspielen. Produziert wurde der Film von Universal Pictures, das zum US-Medienkonglomerat Comcast gehört.
Auch Sandalen-Film Gladiator II (Paramount), eine Fortsetzung des gleichnamigen, Oscar-prämierten Gladiatorenspektakels aus dem Jahr 2000, konnte an seinen vielversprechenden Start in der Woche vor Thanksgiving anknüpfen und spielte so bereits 320 Millionen US-Dollar ein.
Kino-Branche erholt sich, Besuchszahlen steigen wieder
Lange hatte die Kino-Branche nach dem Ende der Corona-Pandemie erkennbare Mühe, an die Besucherzahlen und Einspielergebnisse vor 2020 anzuknüpfen – eine Zeitlang schien es, als könnten Streaming-Dienste wie Netflix und Disney+ das Kino-Erlebnis dauerhaft ablösen.
Mittlerweile ist jedoch wieder eine wachsende Lust am Kinobesuch zu erkennen, was sich gegenüber den Vorjahren in höheren Einspielergebnissen niederschlägt. Hierfür sind die starken Besucherzahlen des zurückliegenden Wochenendes ein guter Beleg.
Cinemark und IMAX – plötzlich Kursraketen
Die Aktien von Cinemark und IMAX spiegeln diesen Trend bereits seit geraumer Zeit wider. Während sich IMAX in den vergangenen 12 Monaten um beachtliche 63 Prozent steigern konnte, ist Cinemark geradezu explodiert – die Anteile blicken auf Kursgewinne in Höhe von 144 Prozent zurück.
Angetrieben wird die Kursentwicklung dabei auch von hohen Leerverkaufsquoten, die noch aus der unmittelbaren Nach-Pandemiezeit stammen, in der Shortseller auf anhaltend schwierige Geschäfte gewettet hatten. So beträgt die Short-Quote bei IMAX noch immer 9 Prozent, bei Cinemark ist sie mit 19 Prozent sogar mehr als doppelt so hoch.
Hohe Schulden: AMC Entertainment hinkt der Konkurrenz hinterher
Von einer solchen Entwicklung können Anleger von AMC Entertainment trotz einer Short-Quote von 13 Prozent nur träumen. Zwar hat sich die Aktie gegenüber dem 52-Wochen-Tief bei 2,38 US-Dollar inzwischen mehr als verdoppeln können, gegenüber dem Stand vor 12 Monaten notieren die Anteile aber noch immer mit Verlusten von rund einem Drittel.
Zwar haben sich die Finanzergebnisse in den vergangenen Quartalen kontinuierlich verbessert, noch immer wirtschaftet das Unternehmen aber nicht profitabel – im zurückliegenden Vierteljahr musste AMC Entertainment fast 10 Prozent des gesamten Konzernumsatzes für den Schuldendienst aufwenden.
Ohne die Zinszahlungen in Höhe von 107 Millionen US-Dollar wäre dem Unternehmen ein Nettoertrag in Höhe von 87 Millionen US-Dollar gelungen. Für eine nachhaltige Erholung auch des Aktienkurses muss AMC Entertainment daher einen Weg finden, entweder seine Zinskosten zu reduzieren oder seine Ertragsseite anderweitig zu stärken. Hier sind die Mitbewerber Cinemark und IMAX weit voraus.
Fazit: Drei Investmentoptionen, aber nur zwei sind seriös
Die Kinobranche beginnt zunehmend, an ihre großen Erfolge vor der Corona-Pandemie anzuknüpfen und kann sich, wie starke Einspielergebnisse zum Thanksgiving-Wochenende gezeigt haben, auf den Zuspruch der Zuschauerinnen und Zuschauer sowie starke Besuchszahlen verlassen. Das kommt vor allem den Papieren von Cinemark und IMAX zu Gute, die die Pandemie finanziell deutlich besser bewältigt haben als das zuvor schon in Schieflage geratene Kino-Unternehmen AMC Entertainment.
Der einst als Schrott- und Meme-Aktie verschriene Wert kann sich zwar ebenfalls zusehends erholen, die Finanzlage bleibt angesichts des 4,05 Milliarden US-Dollar hohen Schuldenberges aber desolat. Wer als Anleger ein seriöses Engagement in der Branche eingehen möchte, setzt daher auf die Mitbewerber. Wer sich der Risiken bewusst ist, zocken und dabei auf Rückenwind eines möglichen GameStop-Short-Squeeze setzen möchte, der baut eine Position bei AMC Entertainment auf.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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