Wettbewerbs-Skandal

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    Milliardenklage: Zockt Microsoft Cloud-Kunden ab?

    Tech-Riese Microsoft sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert, die auf über eine Milliarde Pfund Schadensersatz abzielt.

    Für Sie zusammengefasst
    • Microsoft sieht sich in UK mit Sammelklage konfrontiert.
    • Klage fordert über 1 Milliarde Pfund Schadensersatz.
    • CMA prüft wettbewerbswidriges Verhalten im Cloud-Sektor.
    • Report: Gewinner im Megamarkt
    Wettbewerbs-Skandal - Milliardenklage: Zockt Microsoft Cloud-Kunden ab?

    Eine neue Sammelklage wirft Microsoft vor, Kunden von konkurrierenden Cloud-Anbietern wie Amazon Web Services (AWS), Google Cloud Platform und Alibaba Cloud systematisch zu benachteiligen. Laut der Klageschrift verlangt Microsoft von Unternehmen, die ihre Windows-Server-Software auf den Plattformen dieser Anbieter betreiben, deutlich höhere Lizenzgebühren als auf der hauseigenen Azure-Cloud. Damit, so die Klägerin Maria Luisa Stasi, nutze Microsoft seine marktbeherrschende Stellung aus, um Kunden zu einem Wechsel zu Azure zu zwingen.

    "Microsoft bestraft britische Unternehmen und Organisationen dafür, dass sie Alternativen wie AWS, Google oder Alibaba nutzen", erklärte Stasi, eine erfahrene Wettbewerbsrechtlerin und Leiterin der juristischen Abteilung der digitalen Rechteorganisation Article19. Ziel der Klage sei es, Microsofts wettbewerbswidriges Verhalten offenzulegen und überzahlte Gebühren an betroffene Organisationen zurückzugeben.

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    Sammelklage könnte Markt aufrütteln

    Die Klage wird als "Opt-out"-Sammelklage geführt, was bedeutet, dass alle potenziell betroffenen Unternehmen automatisch einbezogen sind und im Erfolgsfall Anspruch auf Entschädigungen haben. Betroffen könnten Tausende britische Unternehmen und Organisationen sein.

    Stasi betont, dass die Klage nicht im Namen von Amazon, Google oder Alibaba geführt wird, sondern ausschließlich im Interesse der Kunden dieser Anbieter. "Microsofts Strategie schränkt den Wettbewerb im Cloud-Sektor ein und könnte langfristig Innovationen hemmen", so Stasi.

    CMA in den Startlöchern: Entscheidung über Regulierungsmaßnahmen erwartet

    Parallel zu der Klage untersucht die britische Wettbewerbsbehörde Competition and Markets Authority (CMA) die Geschäftspraktiken in der Cloud-Branche. Eine Entscheidung über mögliche "Verhaltensmaßnahmen", die wettbewerbswidrige Praktiken eindämmen sollen, wird zwischen November und Dezember 2024 erwartet. Die CMA hat bereits angedeutet, dass sie konkrete Schritte einleiten könnte, um den Wettbewerb in der Cloud-Branche zu stärken.

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    Hintergrund: Wiederkehrende Konflikte um Lizenzbedingungen

    Microsoft ist bereits mehrfach wegen seiner Lizenzstrategien ins Visier von Regulierungsbehörden und Wettbewerbern geraten. Erst im Juli 2024 einigte sich das Unternehmen mit der französischen OVHCloud und beendete einen EU-Wettbewerbsfall durch Zugeständnisse bei Lizenzgebühren. Trotzdem reichte Google im September eine neue Beschwerde bei der Europäischen Kommission ein, die Microsoft vorwirft, Kunden faktisch an Azure zu binden.

    Zwischen 2017 und 2022 hat sich der Marktanteil europäischer Cloud-Anbieter von 27 Prozent auf 13 Prozent halbiert. Analysten wie die Synergy Research Group machen auch aggressive Preismodelle internationaler Anbieter wie Microsoft für diesen Rückgang verantwortlich.

    Fazit: Wegweisender Prozess für den Cloud-Markt

    Die Klage gegen Microsoft könnte nicht nur das Geschäft des Tech-Giganten, sondern den gesamten Cloud-Markt nachhaltig verändern. Sollte die Sammelklage erfolgreich sein, könnten andere Unternehmen und Regulierungsbehörden weltweit ähnliche Maßnahmen ergreifen. Die nächsten Monate dürften entscheidend sein – sowohl für Microsoft als auch für die Wettbewerbslandschaft im Cloud-Sektor.

    Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion

    Die Microsoft Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,49 % und einem Kurs von 408,6EUR auf Tradegate (03. Dezember 2024, 14:21 Uhr) gehandelt.



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    Verfasst vonPascal Grunow

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