Neue Besen kehren gut?

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    Intel: Ist die Aktie nach dem Abgang von Pat Gelsinger wieder interessant?

    Die Woche begann mit einem Paukenschlag bei Intel. Überraschend verkündete Intel den Rücktritt seines Chefs. Zunächst legte die Aktie 6 Prozent zu. Am Ende des Tages stand aber ein Minus. Wie geht es weiter?

    Für Sie zusammengefasst
    • Pat Gelsinger tritt überraschend als Intel-CEO zurück.
    • Aktienkurs steigt zunächst, endet aber im Minus.
    • Neuer CEO steht vor großen Herausforderungen und Krisen.
    • Report: Gewinner im Megamarkt
    Neue Besen kehren gut? - Intel: Ist die Aktie nach dem Abgang von Pat Gelsinger wieder interessant?

    Pat Gelsinger, der CEO des Halbleiterkonzerns Intel, ist überraschend zurückgetreten. Wie das Unternehmen am Montag in Santa Clara, Kalifornien, mitteilte, hat Gelsinger sein Amt zum 1. Dezember niedergelegt. Bis ein Nachfolger gefunden ist, wird Intel vorübergehend von einer Doppelspitze geführt: David Zinsner, bislang für das Finanzressort zuständig, und Michelle Johnston Holthaus, die eine neue Führungsrolle für mehrere Unternehmensbereiche übernommen hat, teilen sich die Leitung.

    Die Nachricht wurde zunächst von den Anlegern positiv aufgenommen, was zu einem Kursanstieg der Intel-Aktie um fast sechs Prozent führte. Allerdings setzte sich im Laufe des Tages die Meinung durch, dass die Probleme von Intel dadurch nicht kleiner geworden sind und die Aktien lag am Handelsende wieder im Minus.

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    Laut Insiderberichten wurde Pat Gelsinger vom Aufsichtsrat zu seinem Rücktritt gedrängt. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf interne Quellen berichtet, hatte das Gremium zunehmend das Vertrauen in Gelsingers Fähigkeit verloren, die Trendwende bei Intel erfolgreich umzusetzen. Der Konflikt eskalierte offenbar in der vergangenen Woche, als Gelsinger den Aufsichtsrat über Fortschritte bei der Rückgewinnung von Marktanteilen informieren wollte. Demnach soll der Aufsichtsrat ihm ein Ultimatum gestellt haben: Entweder er tritt freiwillig zurück oder wird entlassen.

    Kostspielige Angelegenheit

    Der frühere Intel-CEO Pat Gelsinger könnte nach seinem Rücktritt eine Abfindung von bis zu 12 Millionen US-Dollar erhalten, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht hervorgeht. Das Unternehmen erklärte, dass die Abfindung 1,9 Millionen US-Dollar als Grundgehalt für 18 Monate sowie das 1,5-fache seines Zielbonus von 3,4 Millionen US-Dollar umfasst, wobei die Auszahlung ebenfalls über 18 Monate erfolgt.

    Darüber hinaus hat Gelsinger Anspruch auf seinen Jahresbonus für die 11 Monate, die er 2024 als CEO tätig war. Laut einer Berechnung von Reuters beläuft sich die Gesamtsumme somit auf etwa 12 Millionen US-Dollar.

     

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    Viele Fehlentscheidungen

    Unter der Führung von Pat Gelsinger hatte Intel einige Weichen falsch gestellt. Der Fokus des scheidenden Chefs auf das verlustreiche Auftragsfertigungsgeschäft belastete den Cashflow des Unternehmens erheblich. Trotz hoher Investitionen konnte Intel im Bereich Künstliche Intelligenz nicht mit der Konkurrenz Schritt halten und blieb bei der Chipproduktion hinter dem taiwanesischen Branchenführer TSMC zurück.

    Zudem verpasste das Unternehmen die Gelegenheit, in den KI-Vorreiter OpenAI zu investieren. Gelsingers kontroverse Äußerungen zu Taiwan führten schließlich dazu, dass Intel einen vergünstigten Fertigungsvertrag mit TSMC verlor.

    Keine leichte Aufgabe

    Der neue Mann am Ruder von Intel steht vor einem riesigen Scherbenhaufen. Dass der Aufsichtsrat jetzt eine teure Notbremse gezogen hat, ist zwar die richtige Entscheidung, aber ändert die Situation bei Intel nicht. Der Nachfolger von Gelsinger steht vor schwerwiegenden Entscheidungen. Kann Intel im Bereich Künstliche Intelligenz überhaupt noch punkten? Ist das Auftragsfertigungsgeschäft noch tragbar oder sollte es verkauft werden? Qualcomm schart ja schon mit den Hufen, um zum Zuge zu kommen. Aber reicht ein Verkauf um Intel wieder auf Vorderman zu bringen?

    Mein Tipp: Durch den Abgang von Pat Gelsinger steckt Intel noch tiefer in der Krise. Die teuren Pläne des ehemaligen Chefs scheinen damit gescheitert zu sein und der Markt wartet jetzt auf einen neuen Plan. Es wird aber wohl bis ins nächste Jahr dauern, bis dieser steht. Damit verliert Intel weiter an Boden gegenüber der Konkurrenz.

    Die beste Wahl wäre wahrscheinlich auf Qualcomm zuzugehen und Übernahmeverhandlungen zu führen. Dann müsste auch kein neuer Vorstand gesucht werden. Zudem wäre eine Übernahme für mich das einzige Szenario, das die Aktie wieder anspringen lassen könnte.

    Ohne diese Fantasie dürfte der Kurs weiter abbröckeln und die Konkurrenz weiter davon ziehen, was die Arbeit für einen neuen Vorstand zusätzlich erschweren würde. Daher sollte die Aktie nur beobachtet werden. Nur Anleger, die auf eine Übernahme setzen möchten, sollten investiert bleiben.  

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    Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge

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    Verfasst vonMarkus Weingran

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