Rohstoff-Aktien im Aufwind
Die Uran-Bullen sind los – auch Cathie Wood mischt mit
Russlands Sanktionen und Bigtechs Fokus auf Kernkraft könnten den Uransektor zu neuen Höhen treiben. Kernenergie wird zum Treiber der KI-Revolution und lockt Großinvestoren an.
- Russlands Sanktionen treiben Uranpreise nach oben.
- Bigtechs setzen auf Kernkraft für KI-Revolution.
- Investoren positionieren sich verstärkt im Uransektor.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Der Uransektor konnte zwar in den vergangenen vier Wochen leicht zulegen – die Volatilität war aber einmal mehr nichts für schwache Nerven. Denn in den für Uranaktien traditionell schwachen Sommermonaten ging es selbst bei Schwergewichten in kurzer Zeit um über 30 Prozent abwärts:







Nun scheint diese Delle aber ausgebügelt und einige Unternehmen, darunter unsere Musterdepotwerte Cameco und UEC, konnten in den vergangenen Wochen neue Allzeithochs erklimmen.
Hausse dank Putins Sanktionen
Das im Sommer noch trübe Sentiment wurde zuletzt vor allem durch neue russische Exportverbote aufgehellt. Der für die USA bis vor kurzem noch wichtigste Lieferant von angereichertem Uran hat auf die andauernde diplomatische Krise aus gegenseitigen Sanktionsdrohungen nun Mitte November mit einem kurzfristigen Lieferstopp reagiert.
Dies hat den Anlegern die Unsicherheit der Versorgung mit dem wertvollen Brennstoff erneut anschaulich vor Augen geführt. Folge war, dass vor allem Produzenten und Entwickler von Minen aus Nordamerika überdurchschnittlich zulegen konnten.
Euphorie durch Bigtech und KI
Auch das Bekenntnis einiger großer Namen aus dem Technologiesektor zur Kernkraft hat den Uranwerten geholfen. Vor allem die Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerks Three Mile Island erregte Aufsehen.
Microsoft hatte mit dem Betreiber einen Vertrag über 20 Jahre geschlossen, um ein Datenzentrum mit Strom zu versorgen. Der gigantische Strombedarf solcher Einrichtungen, in denen Künstliche Intelligenz "trainiert" wird, hat auch andere Tech-Schwergewichte wie Amazon, Google und zuletzt Meta dazu veranlasst, auf Kernkraft zu setzen.
Diese Unternehmen wollen in der Zukunft vor allem sogenannte Small Modular Reactors (SMRs) einsetzen. Diese in Modulbauweise gefertigten Minireaktoren haben den Vorteil, dass sie sich in Serie und in großer Stückzahl produzieren lassen.
Für den Uransektor ist das insofern positiv, als die Angebotslücke nun noch weiter aufgeht. Vor allem aber ändert sich das Narrativ. Das vermeintliche "Auslaufmodell" Kernenergie ist nun auf einmal ein wichtiges Puzzleteil der KI-Revolution.
Konkret macht sich das dadurch bemerkbar, dass große Technologiefonds, beispielsweise der ARK Innovation von Cathie Woods, in Uranaktien wie Cameco investieren. Die Outperformance dieses Werts dürfte nicht zuletzt damit zu tun haben, dass sich Großinvestoren in dem Sektor positioniert haben, für welche…
Autor: Thomas Steinhauser
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