Branche im Stimmungstief
Die schlechteste Aktie im Öl-Sektor: Wie tief kann es noch gehen?
Seit dem Jahreshoch im April hat die Aktie von Ölmulti BP fast 30 Prozent verloren. Für manche Analysten ist die Aktie so tief gefallen, dass sie schon wieder spannend wird. Ist die Zeit reif für eine Neubwertung?
- BP-Aktie seit April um 30% gefallen, Neubewertung möglich.
- UBS-Analyst bleibt bei "Buy", Kursziel 525 Pence.
- Strategie-Update am 11. Februar könnte Wendepunkt sein.
- Report: Gewinner im Megamarkt
2024 war kein gutes Jahr für die Aktien der Ölbranche. Für die Papiere von Shell, dem größten Mineralöl- und Erdgaskonzern Europas, steht ein mickriges Plus von knapp 2 Prozent zu Buche. Die Aktie des französischen Konkurrenten Total Energies büßte gut 7 Prozent ein. Noch schlechter steht es um den dritten im Bunde. Der Kurs des britischen Ölriesen BP brach in den vergangenen 12 Monaten um über 14 Prozent ein.
UBS-Analyst Joshua Stone schreibt in einer aktuellen Analyse über Risiken und Chancen. Er stuft die Aktie weiterhin mit "Buy" ein. Das Kursziel bleibt bei 525 Pence pro Aktie. Aktuell nähert sich die Bewertung der Aktie den Wiederbeschaffungskosten, was laut Stone auf eine mögliche Unterbewertung hindeutet.
Das für den 11. Februar geplante Strategie-Update könnte der Schlüssel sein, um das "Narrativ" um BP zu verbessern. "Die Chance liegt in einer klareren Kommunikation zu Investitionen, Kostensenkungen und der Balance zwischen Dividenden und Aktienrückkäufen", so Stone.
Einer der zentralen Hebel: die Investitionsausgaben (Capex). Laut UBS könnte BP bis zu 2 Milliarden US-Dollar jährlich einsparen. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren massiv in die Energiewende investiert, viele Projekte sind jedoch derzeit pausiert. "Eine Reduktion der Ausgaben für die Energiewende um 3 Milliarden US-Dollar könnte durch 1 Milliarde US-Dollar mehr für Öl- und Gasprojekte teilweise kompensiert werden."
Bei den Aktienrückkäufen rechnet der UBS-Analyst im kommenden Jahr mit einem signifikanten Rückgang der um 43 Prozent auf 4 Milliarden US-Dollar – eine Maßnahme, die der Bilanz zugutekommen und die Verschuldung senken könnte. Trotz der Kürzung sei die Dividendenrendite immer noch attraktiv und bereits eingepreist.
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Derzeit wirft die BP-Aktie eine Ausschüttungsrendite von 6,4 Prozent ab. Ein Top-Wert in der Branche.
Ein weiterer Katalysator für den Turnaround sind das Potenzial für Kostensenkungen. BP's operative Ergebnis (Opex) liegt 8,5 Milliarden US-Dollar über dem Niveau von 2019, vergleichbar mit Shell, obwohl BP eine deutlich kleinere Asset-Basis hat. UBS sieht hier Spielraum, vor allem in den Bereichen erneuerbare Energien, Handel und Raffinerie.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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