Ganz starker Geschäftsbericht
Nicht Nike: Dieser Adidas-Konkurrent ist nicht zu bremsen!
Der Sportbekleidungshändler Lululemon hat am Donnerstagabend einen bärenstarken Quartalsbericht vorgelegt. Die Aktie haussiert und ist kaum zu bremsen!
- Lululemon überrascht mit starkem Quartalsbericht.
- Erlöse steigen um 9,1% auf 2,4 Mrd. USD, Gewinn +42%.
- Aktie legt um 9,2% zu, Rückkaufprogramm ausgeweitet.
- Report: Gewinner im Megamarkt
Die Konsumzurückhaltung sowohl von Verbraucherinnen und Verbrauchern in den USA, aber auch in Europa und anderen Teilen der Welt bescherten vielen Einzelhändlern zuletzt schwache Geschäfte. Vor allem die in den vergangenen Jahren so erfolgreichen Sportbekleidungshändler Adidas und Nike hatten zu kämpfen, was sich vor allem bei Nike in einer schwachen Kursentwicklung widerspiegelt.
Gleichzeitig ist der Wettbewerbsdruck innerhalb der Branche gestiegen. Bei Schuhen beispielsweise hat On Holding wachsenden Erfolg, während das kanadische Unternehmen Lululemon bei Sportbekleidung punkten kann – und dabei immer stärker ins lukrative Ausrüstergeschäft eingreift, dass Adidas und Nike bislang fast ausschließlich unter sich ausgemacht haben.
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Überraschend hohes China-Wachstum
Diese Strategie scheint sich auszuzahlen, denn wie die am Donnerstagabend vorgelegten Quartalszahlen beweisen, wächst Lululemon weiter überdurchschnittlich.
Gegenüber dem Vorjahresquartal legten die Erlöse um 9,1 Prozent auf 2,4 Milliarden US-Dollar dazu. Damit konnten die Erwartungen um 40 Millionen US-Dollar geschlagen werden. Während die Erlöse auf dem US-Markt stagnierten, legten sie ausgerechnet auf dem wichtigen Wachstumsmarkt China zu und kletterten gegenüber dem Vorjahr um fast 35 Prozent auf rund 360 Millionen US-Dollar.
Nettogewinn steigt um 42 Prozent
Das genügte für eine angenehme Überraschung auch beim Gewinn. Dieser wurde von Analysten vorab auf 2,72 US-Dollar je Anteilsschein getippt, Lululemon konnte jedoch mit 2,87 US-Dollar pro Aktie überzeugen.
Insgesamt erzielte das Unternehmen einen Nettogewinn in Höhe von knapp 352 Millionen US-Dollar, was gegenüber dem Stand vor 12 Monaten einen Anstieg von fast 100 Millionen US-Dollar und damit ein Zuwachs von 42 Prozent bedeutet. Die Nettomarge von 14,7 Prozent ist konkurrenzlos gut!
Robuster Ausblick, günstige Bewertung
Der Ausblick auf das Weihnachtsquartal sowie das Gesamtjahr lag weitestgehend im Rahmen der Erwartungen. In den kommenden drei Monaten rechnet Lululemon mit Erlösen in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar (Mittelpunktschätzung), was zu einem Gesamtjahresergebnis von 10,47 Milliarden US-Dollar Umsatz führen soll.
Den geschätzten Gewinn pro Aktie hat das Unternehmen mit 14,08 bis 14,16 US-Dollar angegeben. Das bedeutete auf der Basis des Schlusskurses von Donnerstagabend ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 24,4, während das Fünfjahresmittel mit 48 fast doppelt so hoch liegt.
Aktie reagiert mit fast zweistelligen Kursgewinnen
Die deutliche Abweichung gegenüber dem historischen Bewertungsmittel nahmen sich die Anleger zum Anlass, noch in der US-Nachbörse kräftig zuzugreifen und die Aktie mit einem Plus von 9,2 Prozent zu belohnen. Behalten diese Zugewinne im regulären Handel ihre Gültigkeit, verringert sich das gegenüber dem Jahreswechsel erlittene Minus auf etwa 20 Prozent.
Zum großen Kaufinteresse noch im erweiterten Handel hat außerdem beigetragen, dass der Verwaltungsrat des Unternehmens der Ausweitung des laufenden Aktienrückkaufprogramms zugestimmt hat. Für Buybacks soll nun eine Milliarde US-Dollar mehr zur Verfügung gestellt werden.
Fazit: Zuschlagen immer noch erlaubt!
Dank eines überraschend starken China-Geschäftes konnte sich Lululemon im zurückliegenden Quartal erneut fast zweistellig steigern und damit gegen den Trend insbesondere von Mitbewerber Nike weiter wachsen. Dank Effizienz- und Produktivitätsgewinnen legte der Nettoertrag überproportional stark zu, was dem Unternehmen die finanzielle Flexibilität für zusätzliche Aktienrückkäufe bietet.
Das in Verbindung mit einem robusten Ausblick für das kommende Quartal äußerst attraktive Gesamtpaket nahmen sich Anleger in der US-Nachbörse zum Anlass, ihre Positionen zu vergrößern – eine angesichts der moderaten Bewertung nachvollziehbare Entscheidung. Aufgrund des hohen Abschlags gegenüber ihrem Bewertungsmittel ist die Aktie auch nach dem Kurssprung noch ein Kauf.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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