Potenzielles "Kartenhaus"
Hedgefonds machen MicroStrategy zur heißesten Wette der Wall Street – Achtung!
Die Wandelanleihen von MicroStrategy sind bei Hedgefonds äußerst beliebt – doch was, wenn der Markt kippt? Experten warnen vor einem riskanten Spiel.
- Wandelanleihen von MicroStrategy bei Hedgefonds beliebt.
- Hohe Volatilität birgt Risiko bei Bitcoin-Crash.
- Arbitrage-Strategie könnte bei Kurssturz scheitern.
- Report: 6 Richtige für 2025
Um seinen massiven Bitcoin-Hunger zu stillen, setzt MicroStrategy auf Wandelanleihen und Aktienverkäufe. Allein seit Oktober wurden Bitcoins im Wert von 13,5 Milliarden US-Dollar gekauft und Wandelanleihen im Wert von 3 Milliarden US-Dollar ausgegeben.
Die Wandelanleihen von MicroStrategy sind bei Hedgefonds äußerst beliebt. Manager wie Eli Pars von Calamos Advisors nutzen sie für marktneutrale Arbitrage-Wetten, die von der extremen Volatilität der MicroStrategy-Aktie profitieren.
Arbitrage ist eine Handelsstrategie, bei der Preisunterschiede ausgenutzt werden, um Gewinne zu erzielen. Im Fall von MicroStrategy nutzen Hedgefonds Wandelanleihen und Absicherungen, um von der hohen Volatilität der Aktie zu profitieren.
"Wandelanleihen sind eine Möglichkeit, die Volatilität von Aktien zu monetarisieren, und MicroStrategy ist ein extremes Beispiel dafür", erklärte Pars. Sein Investmentfonds hält Wandelanleihen im Wert von über 130 Millionen US-Dollar.
Jene Strategie erlaubt es Investoren, die Schwankungen der Aktie zu isolieren und Wandelanleihen wie Aktienoptionen zu handeln. Mit einer täglichen Kursbewegung von durchschnittlich 5,2 Prozent ist die Aktie von MicroStrategy ein Eldorado für diese Art von Arbitrage, im Gegensatz zu den vergleichsweise stabilen 0,6 Prozent des S&P 500.
Ein riskantes Spiel?
Kritiker wie David Trainer, CEO von New Constructs LLC, sehen in dieser Strategie ein potenzielles "Kartenhaus", das bei einem Bitcoin-Crash zusammenbrechen könnte. "Es ist ein Spiel der Reise nach Jerusalem, bei dem man nur hofft, vor dem Absturz auszusteigen."
Die Strategie von Saylor, die Volatilität als Verkaufsargument zu nutzen, hat MicroStrategy in den Fokus von Spekulanten gerückt, die wenig Interesse am fundamentalen Wert des Unternehmens zeigen. Solange Bitcoin stabil bleibt und die Volatilität hoch ist, bleibt diese Arbitrage verlockend – doch ein Kurseinbruch könnte drastische Folgen haben.
Während Arbitrage-Investoren gut gegen Schwankungen abgesichert sind, bleibt das Kreditprofil von MicroStrategy eine kritische Variable. David Clott von Wellesley Asset Management warnt: "Wenn der Bitcoin-Kurs fällt und die Prämie auf MicroStrategys Bitcoin-Bestände sinkt, wird das die Bonität der Wandelanleihen beeinträchtigen."
Die MicroStrategy-Aktie hat den Donnerstagshandel mit einem Minus von 4,8 Prozent beendet, nachdem die Titel zuvor um mehr als 7 Prozent gestiegen waren. Die Aktie ist seit 2020, als das Unternehmen erstmals Bitcoin kaufte, um mehr als 2.700 Prozent gestiegen.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
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