Neue Kapitalerhöhung
Meme-Aktie AMC Entertainment: Short-Squeeze abgesagt!
Der Kinobetreiber AMC Entertainment besorgt sich mithilfe einer weiteren Kapitalerhöhung frisches Geld. Ein potenzieller Short-Squeeze ist damit abgesagt.
- AMC erhöht Kapital durch 50 Millionen neue Aktien.
- Short-Squeeze-Chancen sinken für Meme-Trader drastisch.
- Bessere Alternativen: Cinemark und IMAX bevorzugen.
- Report: Gewinner im Megamarkt
Nach wochenlanger Funkstille hatte sich am Donnerstag einmal mehr Meme-König Keith Gill, auch bekannt als Roaring Kitty oder DeepFuckingValue, mit einem kryptischen Post beim Kurznachrichtendienst X zu Wort gemeldet. Das schürte Spekulationen über ein neues Investment, nachdem er zuletzt sowohl bei GameStop als auch bei Chewy ausgestiegen war, und führte zu Kaufinteresse bei Meme-Aktien – allen voran natürlich GameStop.
Profitieren konnten jedoch auch die Anteile vom angeschlagenen Kinobetreiber AMC Entertainment, die im Windschatten von GameStop fast 6 Prozent an Wert gewannen. Schon in den Wochen zuvor ist die Aktie angesichts starker Einspielergebnisse von Filmen wie Moana 2 und Gladiator II gefragt gewesen.
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50 Millionen neue Aktien
Am Freitag fährt das Unternehmen aber einmal mehr auf einen Short-Squeeze hoffenden Meme-Tradern ebenso in die Parade, wie langfristig orientierten Investoren, die auf eine nachhaltige Erholung der Papiere hoffen.
Den gegenüber dem Jahrestief bei 2,38 US-Dollar sehenswerten Kursanstieg der vergangenen Wochen auf 5,20 US-Dollar am Donnerstagabend nutzt AMC Entertainment nämlich für eine weitere Kapitalerhöhung. Wie das Unternehmen am Freitagmorgen bekanntgegeben hat, sollen bis zu 50 Millionen weitere Aktien in den Umlauf gebracht werden.
Als Vermittler des At-the-Market-Programms, das einen Direktverkauf an der Börse vorsieht, dient die US-Investmentbank Goldman Sachs. Kann diese tatsächlich sämtliche zum Verkauf stehenden Anteile unter die Anleger bringen, erhöht sich die Gesamtzahl aller ausstehenden Aktien von zuletzt 375,7 auf 425,7 Millionen, was einen Anstieg um 13,3 Prozent bedeutet und die Aktionärsstruktur weiter erheblich verwässern wird.
Kapitalerhöhung reduziert Short-Squeeze-Chancen
Die mit vorbörslichen Gewinnen in den Freitag gestartete Aktie verlor unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Unternehmensmeldung stark an Wert und notierte zeitweise mit Verlusten von über 10 Prozent. Vor der Handelseröffnung setzte jedoch eine leichte Erholung ein, sodass AMC Entertainment mit Abgaben von 8 Prozent in den regulären Handel startete.
Die zum 15. November zuletzt erfolgte, offizielle Meldung über die Anzahl der leerverkauften Aktien wies ein Short-Interest von 49,8 Millionen Anteilen aus. Damit würde es die vor dem Wochenende beschlossene Kapitalerhöhung den Leerverkäufern ermöglichen, ihre Positionen vollständig zu schließen, ohne diese von aktuellen Anteilseignern zurückkaufen zu müssen, was die Chancen auf den von Meme-Tradern erhofften Squeeze dramatisch verringert.
Fazit: Selbst für Meme-Trader gibt es bessere Alternativen!
Wer sich als Anleger ernsthaft in der Kino-Branche engagieren möchte, sollte das mithilfe der Aktien der Mitbewerber Cinemark und IMAX tun, die inzwischen auf ein sehr starkes Börsenjahr zurückblicken und die gegenüber AMC Entertainment eine wesentlich weniger anlegerfeindliche Politik betreiben.
Trader, die auf der Suche nach einem Zock und einem potenziellen Short-Squeeze-Kandidaten sind, werden bei GameStop sehr viel eher fündig als bei AMC Entertainment. Aktien mit außergewöhnlich hoher Leerverkaufsquote sind aktuell außerdem SolarEdge (33,5 Prozent), Plug Power (23,7 Prozent) sowie Hims & Hers (18,8 Prozent).
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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