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     1643  0 Kommentare Bullen auf dem Vormarsch?

    Die Bullen scheinen allmählich wieder Oberwasser zu bekommen. Nachdem in den vergangenen Tagen im S&P 500 die EMA200 zwei Mal getestet wurde, drehten die US-Märkte gestern unter Führung des NDX im späten Handel dynamisch nach oben ab. Die Europäer hatten es zuvor nicht so recht glauben wollen und hielten sich sehr bedeckt. Daher haben sie heute erst einmal Nachholbedarf.

    Der NDX ist aktuell der Aktienindex mit der größten Shortpositionierung. Hier dürfte es gestern zu ersten, größeren Eindeckungen gekommen sein. Auch im S&P 500 haben die Bären gewaltige Put-Positionen errichtet, die gestern sogar noch einmal ein wenig aufgestockt wurden. Das total PCR lag mit 1,13 solide über eins und der Umsatz in Index-Derivaten pendelt seit Tagen im Bereich von 1 Million Stück.

    Betrachtet man die Entwicklung der Shortpositionierung im S&P 500 über einige Tage, lässt sich erkennen, dass das Maximum wohl hinter uns liegt. Sie dürfte aktuell aber immer noch mehr als dreimal so hoch sein wie im Oktober 2005. Das birgt ein Potenzial für eine ordentliche Short-Squeeze. Ich vermute, die Schmerzgrenzen für die Bären liegen recht fein gestaffelt im Bereich oberhalb von 1295 bis über das zuletzt markierte Hoch bei 1325.

    Short-Squeeze, das bedeutet auch, dass die Aufwärtsbewegung gewöhnlich in heftigen Schüben stattfindet. Einen Vorgeschmack hierfür gab es gestern im NDX, als der Index sich das Niveau von etwa 1605 überwinden konnte.

    Natürlich heißt das nicht, dass es jetzt in einer Einbahnstraße hoch geht. Gegenangriffe der Bären sind einzukalkulieren. Das zeigen auch einige der betrachteten Indikatoren. So hat z.B. der die Marktbreite messende TRIN-Index noch keine Wende angezeigt, wohingegen es beim VIX nun zumindest zarte Anzeichen hierfür gibt. Die Situation ist technisch keineswegs stabil bullisch.

    Möglicherweise bietet der heutige Arbeitsmarktbericht in den USA Gelegenheit für einen Bärentanz. Der Challenger-Report zeigt für Mai mit 53.716 Entlassungsankündigungen gegenüber dem Vormonat nochmals ein Minus. Der Wert hat jetzt ein Mehr-Jahres-Tief erreicht. Die über das Jahr bis zum Mai hin akkumulierte Anzahl von Entlassungsankündigungen liegt 14 Prozent niedriger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Das könnte ein Omen für ordentliche Zunahme an neuen Stellen sein. Auf der anderen Seite weist der neu geschaffene „ADP national employment report“ mit 122.000 nur eine mäßige Steigerung in der Zahl der Arbeitsplätze aus. Er hatte für April eine korrekte Vorhersage getroffen.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Bullen auf dem Vormarsch? Die Bullen scheinen allmählich wieder Oberwasser zu bekommen. Nachdem in den vergangenen Tagen im S&P 500 die EMA200 zwei Mal getestet wurde, drehten die US-Märkte gestern unter Führung des NDX im späten Handel dynamisch nach oben ab. Die …