Technische Analyse
Tesla unchained: Überkauft und trotzdem nicht aufzuhalten?!
Die Tesla-Aktie war in den vergangenen Wochen nicht zu bremsen. Trotz des starken Anstieges gibt es technische Gründe dafür, warum das sogar so bleiben könnte!
- Tesla-Aktie boomt nach Trumps Wiederwahl, Chancen hoch.
- Überbewertung bleibt, Gewinnrendite nur 0,6 Prozent.
- Technische Indikatoren deuten auf weitere Kursgewinne.
- Report: Gewinner im Megamarkt
Völlig entfesselt handelt die Tesla-Aktie spätestens seit der Wiederwahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA. Die Aussichten auf weniger strenge Regulierungsvorschriften im Bereich autonomen Fahrens sowie die politische Nähe zum künftigen Leader der größten Volkswirtschaft der Welt, lassen Anleger auf die Aktie wetten.
Keine Überlegung scheint Investoren wert zu sein, dass Tesla auch ein Verlierer der Politik von Trump sein könnte, der einerseits Subventionen für erneuerbare Energien streichen möchte, was eine Gefahr für das zuletzt wachstumsstarke Speichergeschäft bedeutet, und andererseits auch CO2-Einsparungsvergütungen kürzen könnte.
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Tesla unchained: Kursgewinne ohne Ende?
Aus einer fundamentalen Bewertungsperspektive ist die Aktie schon vor dem starken Kursanstieg der letzten Wochen dramatisch überbewertet gewesen. Gegenwärtig legen Anleger das 157-fache der im kommenden Jahr erwarteten Gewinne auf den Tisch. Das entspricht einer Gewinnrendite von mickrigen 0,6 Prozent – selbst japanische Staatsanleihen sind mit einem Kupon von 1,04 Prozent inzwischen ein besseres Geschäft!
Das hat die Aktie auch in den vergangenen Tagen nicht aufhalten können. Und obwohl das Papier erste Anzeichen dessen zeigt, überkauft zu sein, könnte trotzdem noch immer nicht Schluss sein – im Gegenteil, wie der Blick in den Chart zeigt.
Aufwärtstrend fortgeschritten? (K)ein Problem für die Aktie?
Im Tageschart zeigen sich nach einer durchwachsenen ersten Jahreshälfte, in der die Tesla-Aktie zeitweise die schlechteste Performance aller im US-Gesamtmarktindex S&P 500 notierten Werte verzeichnete, zwei Aufwärtstrends. Der erste startete ausgehend vom Ende April markierten Jahrestief, während der zweite eine seit Oktober anhaltende Trendverschärfung des ersten anzeigt.
Diese Trendverschärfung sprengte gleich mehrere Widerstände. Zum einen die 50-Tage-Linie, die dem Kurs in diesem Jahr lange als Orientierung diente sowie zum anderen den Widerstandsbereich zwischen 250 und 270 US-Dollar. Die Folge war ein fortgesetzter Anstieg, der auch vor 300 und 350 US-Dollar nicht Halt machte, und zum Wochenauftakt den Kontakt mit der 400-Dollar-Marke sucht.
Technisch ist die Aufwärtsbewegung bislang gut unterstützt gewesen, der Relative-Stärke-Index (RSI) sowie der Trendstärkeindikator MACD begleiten den Aufwärtstrend der Aktie mit eigenen, steigenden Trends. Der Turnaround im April wurde außerdem durch bullishe Divergenzen angezeigt. Inzwischen ist der RSI auf Tagesbasis mit 73 Punkten im leicht überkauften Bereich angelangt. Trotz oder gerade wegen der starken Kursgewinne könnte Tesla jedoch vor einem weiteren Rallye-Impuls stehen.
Neue Allzeithochs? Der 5-Jahres-Chart gibt das her!
Während der Tageschart eine Übertreibung der jüngsten Aufwärtsbewegung suggeriert, zeigt der Blick in den wochenbasierten 5-Jahres-Chart, dass die Aktie technisch mehr Platz nach oben hat, als Leerverkäufern und Short-positionieren Anlegern derzeit lieb sein dürfte. Das langfristige Chartbild der Aktie ist nämlich äußerst bullish und lässt mit einer W-Formation (mit schiefem Boden) ein aussichtsreiches Setup für weitere Kursgewinne erkennen.
Hierfür müssen die Käufer lediglich den Widerstandsbereich zwischen 400 US-Dollar und dem alten Allzeithoch bei 415,50 US-Dollar knacken, ehe eine Ausbruchsrallye folgen dürfte. Die Chance auf eine solche stehen aufgrund des hohen Momentums alles andere als schlecht. Auch hier ist die technische Indikation der Aktie gefolgt, was einen intakten und unterstützten Aufwärtstrend anzeigt.
Gleichzeitig ist der Trend mit einem Wochen-RSI von 75 zwar fortgeschritten, für volatile Aktien wie Tesla ist die Schwelle von 80 aber interessanter, zumal auf Monatsbasis ein RSI von 67 zu Buche steht. Das zeigt, dass das technische Übertreibungspotenzial der Aktie im Unterschied zum fundamentalen noch nicht vollständig ausgereizt ist.
Fazit: Laufen lassen, Ausbruch handeln – oder Finger weg!
Der inzwischen wochenlange fast ununterbrochene Aufwärtstrend der Tesla-Aktie hält Anleger in Atem. Während sich bereits investierte Anleger fragen, wann es an der Zeit für Gewinnmitnahmen ist, warten Trader auf eine Short-Chance, die auf fundamentaler Basis nicht gerechtfertigte Bewertung der Aktie zu verkaufen.
Der Blick in den Chart zeigt jedoch, dass Tesla vor einer weiteren Trendverschärfung, neuen Allzeithochs und einer Anschlussrallye stehen könnte, da der Trend zwar fortgeschritten, aber noch nicht stärker überkauft ist als er in der Vergangenheit schon war. Wer bereits investiert ist, kann seine Position daher noch laufen lassen, erst recht bei einem Break des Widerstands im Bereich des alten Allzeithochs. Gewinnmitnahmen wären dann ab 450 bis 500 US-Dollar zu empfehlen.
Wer noch nicht investiert ist, sollte die Finger entweder von der Aktie lassen oder mit engem Stopp den Ausbruch, sobald er stattfindet, handeln. Für Wetten zur Unterseite sollte hingegen eine klar erkennbare Top-Bildung abgewartet werden. wallstreetONLINE stellt Ihnen gerne eine Short-Empfehlung vor, sobald die Zeit dafür reif ist!
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
Die Tesla Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +2,16 % und einem Kurs von 376,4USD auf Tradegate (09. Dezember 2024, 14:46 Uhr) gehandelt.
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