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    EquityStory AG / IPO  2048  0 Kommentare Kein Handlungsbedarf angesagt

    Der nächste Börsenkandidat steht in den Startlöchern: Die EquityStory AG, Marktführer für Online Investor Relations im deutschsprachigen Raum, hat sich nicht gerade die freundlichste Börsenphase für ihr mögliches IPO-Debüt am 8. Juni ausgesucht. Die Aktien können noch bis zum 7. Juni zum Festpreis von 15,30 Euro gezeichnet werden.

    Börsengang

    Die Notierung ist im Open Market mit Einbeziehung in den Entry Standard geplant. Dabei werden knapp über 108.000 Aktien angeboten, die sämtlich aus einer Kapitalerhöhung stammen. Weitere 16.227 Papiere, die von Mehrheitsaktionär (ca. 40 %) und Vorstand Achim Weick kommen, stehen als Überzeichnungsreserve zur Verfügung. Begleitet wird der Börsengang von der VEM Aktienbank sowie der comdirect bank (Selling Agent), bei der Privatanleger zeichnen können.

    Geschäft

    Erst vor sechs Monaten hatte EquityStory die DGAP Deutsche Gesellschaft für Ad-hoc-Publizität mbH vollständig übernommen. Dank eines Kundenstamms von knapp 1.000 börsennotierten Gesellschaften ist das kombinierte Unternehmen nunmehr der Marktführer für Online Investor Relations im deutschsprachigen Raum. Services sind zum Beispiel der Versand von Unternehmens- und Pressemeldungen. Dabei ist der Bereich Meldepflicht nach wie vor in der übernommenen Tochtergesellschaft DGAP angesiedelt, wo man schon seit rund zehn Jahren Marktführer ist.

    Konsolidierung

    Zum Gesamtumsatz 2005 von 3,9 Mio. Euro trug die DGAP 2,4 Mio. Euro bei, EquityStory selbst 1,5 Mio. Euro. Interessant ist, dass DGAP nur einen Bruchteil des Pro-Kopf-Umsatzes von EquityStory erzielt, so dass hier hohes Synergie- und Aufholpotenzial freigesetzt werden könnte, wenn die Integration planmäßig voranschreitet. Auch international befindet sich die Branche im Umbruch: Erst vor kurzem wurde Business Wire von Warren Buffetts Berkshire Hathaway übernommen.

    Zahlen

    Im letzten Jahr lag das kombinierte Ergebnis bei 0,13 Mio. Euro, bei einem Umsatz (auf einer provisorischen Basis) von wie erwähnt 3,9 Mio. Euro. Hierbei lagen allerdings Sonderfaktoren wie Abfindungszahlungen aufgrund des DGAP-Umzugs nach München vor, die mit 0,35 Mio. Euro zu Buche schlugen. In künftigen Jahren dürften dagegen Synergieeffekte zum Tragen kommen, die mindestens 0,5 Mio. Euro pro Jahr betragen sollten, während 2006 zunächst die Integration von DGAP im Vordergrund zu stehen hat. Folglich soll 2007 plangemäß ein Umsatzsprung möglich sein, zumal EquityStory ins europäische Ausland zu expandieren vermag.

    Die vom Unternehmen kommunizierten Planzahlen gelten als konservativ angesetzt, um später am Kapitalmarkt positiv aufzufallen. Wermutstropfen ist das hohe KGV von über 20, das selbst angesichts der überzeugenden Wachstumschancen für einen Börsenneuling niedriger hätte angesetzt werden müssen.

    Fazit

    Die Story ist stimmig und das Unternehmen interessant. Nichtsdestotrotz muss die Frage erlaubt sein, weshalb Konsortialbank VEM die Gesellschaft mit einem KGV von 21 an die Börse führen will – und dies, nachdem sich die Märkte nun ziemlich wackelig und längst nicht mehr so aufnahmebereit wie noch vor einem Monat zeigen. Der Abschlag von den Fair Value, der irgendwo bei 15 bis 200 Euro liegen dürfte, ist nicht zu erkennen bzw. zu gering. Ein KGV von 15 und damit ein maximaler Ausgabepreis von 11,25 Euro wären dem Börsengang besser bekommen. Wir raten von einer Zeichnung ab, empfehlen aber, das Unternehmen auf die Watchlist zu setzen und bei entsprechender Kursschwäche einige Stücke zu kaufen – vorausgesetzt natürlich, der Börsengang gelingt unter diesen Parametern.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 624 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
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