Buy or Goodbye?
Bayer im freien Fall – Kein Ende der Talfahrt in Sicht
Bayer steckt in der Krise: Nach Milliardenverlusten, steigenden Schulden und erneuten Niederlagen in den USA rückt eine Erholung in Ferne. Stattdessen drohen weitere Rückschläge, schreibt der neue Smart Investor.
- Bayer leidet unter Milliardenverlusten und Schulden.
- Aktienkurs seit 2016 kontinuierlich im Sinkflug.
- US-Prozesse und neue Vorschriften belasten weiter.
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

Würde es Medikamente für Aktiengesellschaften geben, dann sollte der Pharmahersteller Bayer flugs einen Wirkstoff gegen langjähriges Kurssiechtum entwickeln: Denn die Notierung des DAX-Konzerns kennt seit der Monsanto-Übernahme 2016 – nach einem kurzen Akquisitionshype – nur die Richtung nach Süden. Im Jahr 2024 übernahm Bayer sogar die Rote Laterne im DAX mit einer Performance von -42,57 Prozent und markierte damit ein neues 20-Jahrestief.
Die Analysten von Berenberg haben die notwendige Medizin knackig formuliert: Ende des langjährigen Abwärtszyklus für die Gewinnschätzungen und ein Haken hinter die Gerichtsprozesse in den USA, entweder durch entscheidende Siege oder akzeptable Vergleiche. Doch beides ist nicht in Sicht. Zu Jahresbeginn 2025 verlor Bayer einen weiteren Prozess in den USA, bei dem es um die Chemikalie PCB ging. Die Formulierung "optisch günstig" trifft bei Bayer mit einem KGV 2025e von zehn bei Kursen um 21 Euro zu – doch Besserung ist nicht abzusehen.
2024 beschloss die Hauptversammlung, nur noch die gesetzliche Mindestdividende auszuschütten. Grund ist die Verschuldung in Höhe von ca. 35 Milliarden Euro; mittlerweile stehen nicht weniger als 50 Bonds mit Zinsen bis zu 7 Prozent aus. Für das dritte Quartal 2024 verkündete Bayer einen Milliardenverlust nach Abschreibungen, für 2025 gilt ein verhaltener Ausblick wegen regulatorischer Vorschriften und Preisdrucks insbesondere im Pflanzenschutzgeschäft.
Und wäre das alles nicht schon dramatisch genug, drohen nun mit einem US-Gesundheitsminister Kennedy erhebliche Erschwernisse im umsatzstarken nordamerikanischen Markt: So ziemlich alles, gegen das Kennedy im Rahmen von "Make USA healthy again" wettert, wird auch von Bayer hergestellt. Daher stehen bei Bayer die Zeichen nicht auf Gegenbewegung, sondern auf weiter wegbrechende Notierungen.
Autor: Stefan Preuß, Smart Investor
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