Nebenwerte
SILBER – Steigt das seltene Metall erneut auf 50 USD? First Majestic, MAG Silver, Regency Silver, JinkoSolar und SMA Solar
Das Jahr 2024 hatte im Rohstoffbereich verheißungsvoll begonnen. Gold erreichte 2.790 USD und Silber schickte sich an, die 35 USD-Marke aus dem Markt zu nehmen. Die Aufwärtsbewegung stoppte allerdings bei 34,90 USD, eine Widerstandslinie, welche schon mehrmals den Weg nach oben eine Blockade darstellte. Derweil ist zu hören, dass es so gut wie kein physisches Material auf den Märkten zu kaufen gibt. Trotzdem sehen sich unbekannte Investorengruppen in der Lage, Short-Positionen auf das seltene Metall einzugehen. Vergessen wird dabei oft, dass Silber nicht alleinig im Anlagebereich Nachfrager findet, sondern durch die Energiewende zu einem wichtigen Industriemetall geworden ist. Vieles spricht dafür, dass Silber der Rohstoff des Jahres 2025 werden könnte. Wir gehen etwas tiefer.
Silber – In der Energiewende ein strategischer Rohstoff
Silber spielt eine wesentliche Rolle in der Industrie, vor allem aufgrund seiner einzigartigen physikalischen Eigenschaften wie der hervorragenden elektrischen und thermischen Leitfähigkeit sowie seiner antibakteriellen Wirkung. Rund 50 bis 60 % der weltweiten Silbernachfrage stammen aus industriellen Anwendungen, was Silber zu einem der wichtigsten Rohstoffe für moderne Technologien macht. So ist hauchdünn aufgetragenes Silber ein zentraler Bestandteil von Solarzellen, da es die Energieeffizienz erhöht. Der Anteil der Photovoltaik an der industriellen Silbernachfrage liegt bereits bei 14 % und steigt aufgrund des weltweiten Ausbaus erneuerbarer Energien bis 2030 auf voraussichtlich 25 % an. Das Metall ist auch Bestandteil von Leiterplatten, Steckverbindungen und elektronischen Bauteilen. Durch den zunehmenden Einsatz von KI, 5G-Netzen und Elektronik vor allem in E-Fahrzeugen, steigt auch hier die Nachfrage stetig, denn Elektro- und Hybridfahrzeuge benötigen Silber für Batterien, Sensoren und Schaltkreise. Schätzungen gehen davon aus, dass der Bedarf bis 2030 auf rund 250 Millionen Unzen steigen könnte, aktuell werden ca. 825 Mio. Unzen produziert. Eine genauere Analyse lohnt.
First Majestic und MAG Silver – Mexiko hat gewählt
Im Juni fanden Präsidentschafts- und Parlamentswahl in Mexiko statt. Gegen ihre Konkurrenten Xóchitl Gálvez Ruiz und Jorge Álvarez Máynez konnte sich Claudia Sheinbaum Pardo durchsetzen. Gewählt wurden auch die Gouverneure und der Regierungschef von Mexiko-Stadt. Mexikanische Bergbau-Unternehmen verbinden mit der neuen Präsidentin Claudia noch recht gemischte Erwartungen. Da Sheinbaum die politische Agenda ihres Vorgängers Andrés Manuel López Obrador weitgehend fortsetzen möchte, herrscht in der Branche Besorgnis. Denn die zurückliegenden Reformen schränkten die Bergbaukonzessionen stark ein und erhöhten regulatorische Anforderungen, was die Investitionsbereitschaft im Sektor bremste. Sheinbaum wird aller Voraussicht nach diesen Kurs der Regulierung und des staatlichen Einflusses zwar weiterverfolgen, obwohl sie auch betont hat, nationale und ausländische Investitionen zu respektieren und den Zugang zu erleichtern. Gleichzeitig hoffen Investoren auf den technologischen Fokus der neuen Regierung und die Bereitschaft, ökologisch nachhaltigere Projekte zu fördern.