Rückenwind für AMD & Nvidia?
Taiwan Semiconductor: Dramatischer Umsatzanstieg!
Der taiwanische Halbleiterhersteller hat am Dienstag seine Umsatzzahlen für November vorgelegt. Die Entwicklung ist trotz jüngster Einbußen beeindruckend!
- Taiwan Semiconductor zeigt starkes Umsatzwachstum!
- AMD und Nvidia leiden unter schwacher Nachfrage!
- UMC verzeichnet moderate Erlössteigerung im November!
- Report: Gewinner im Megamarkt
Missglückter Wochenauftakt für AMD und Nvidia! Die beiden Anlegerlieblinge aus der Halbleiterindustrie erwischten am Montag einen ganzen schwachen Tag. Während sich Nvidia einer Kartelluntersuchung in China gegenüber sieht und knapp 2,6 Prozent an Wert verlor, hatte AMD mit einem Downgrade der Bank of America sowie Berichten über eine schwache Nachfrage nach seinen KI-Halbleitern zu kämpfen. Verluste von 5,6 Prozent waren hier die Folge.
Rückenwind und die Chance auf Wiedergutmachung könnte am Dienstag aus Taiwan kommen, denn der Halbleiterriese Taiwan Semiconductor, der größte unabhängige Auftragsfertiger der Welt, hat seinen monatlichen Umsatzbericht veröffentlicht. Der ist erneut sehr stark ausgefallen.
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KI-Boom schlägt voll ein!
Zwar entwickelten sich die Halbleiterverkäufe gegenüber dem sehr starken Vormonat rückläufig, Taiwan Semiconductor erzielte mit umgerechnet 8,5 Milliarden US-Dollar ein um 12,2 Prozent niedrigeres Ergebnis als noch im Oktober. Gegenüber dem Vorjahresmonat bedeutet dieser Wert jedoch einen Anstieg um 34,0 Prozent.
Das unterstreicht eindrucksvoll das in diesem Jahr dynamische Wachstum des Konzerns, der dank seiner Technologieführerschaft im Mittelpunkt des KI-Booms steht. Die konsolidierten Erlöse in den ersten elf Monaten dieses Jahres liegen mit umgerechnet 80,6 Milliarden US-Dollar um 31,8 Prozent gegenüber dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums von 61,1 Milliarden US-Dollar.
Aktie mit bislang verhaltener Reaktion
Anleger zeigen sich bislang unbeeindruckt vom monatlichen Umsatzbericht, die Aktie fällt am deutschen Handelsplatz Lang & Schwarz geringfügig, nachdem das Papier an seiner Heimatbörse in Taipei um knapp 1 Prozent nachgegeben hatte.
In diesem Jahr steht bereits ein Plus von 91,5 Prozent zu Buche, gegenüber dem Stand vor 12 Monaten ist sogar die Verdopplung zum Greifen nahe. Das allerdings hat auch die Bewertung inzwischen auf einen der höchsten Stände der vergangenen Jahre anschwellen lassen.
Das für 2025 geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt mit 29 um fast 30 Prozent über dem Fünfjahresmittel von 22,3. Auch bei anderen Bewertungskennziffern zeigt sich gegenüber dem historischen Durchschnitt eine Überbewertung von 15 bis 30 Prozent.
Auch UMC kann sich steigern
Bereits in der vergangenen Woche hatte sich mit United Microelectronics, kurz UMC, ein kleinerer Auftragsfertiger mit seinem Monatsbericht zu Wort gemeldet. Dessen Erlöse kletterten im November gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,7 Prozent auf umgerechnet 617 Millionen US-Dollar.
Die konsolidierten Erlöse lagen in den ersten 11 Monaten des Jahres bei 6,57 Milliarden US-Dollar – ein um 3,8 Prozent höherer Wert als noch im Jahr zuvor. Das Wachstum ist hier weitaus weniger dynamisch, da UMC weniger fortschrittliche Halbleiter fertigt, etwa für die Automobil-, und Elektroindustrie. Die aber haben mit einer schwachen Endkundennachfrage zu kämpfen.
Trotz der gestiegenen Erlöse notiert die Aktie des wallstreetONLINE Halbleiter-Geheimtipps seit dem Jahreswechsel mit einem Minus von 21 Prozent – angesichts der günstigen Bewertung eine Chance für antizyklisch agierende Value-Anleger!
Fazit: Vieles ist hier bereits eingepreist
Taiwan Semiconductor hat mit seinem Monatsbericht für November trotz einer schwäche gegenüber dem Vormonat erneut ein starkes Wachstum und eine hohe Nachfrage nach seinen fortschrittlichen Halbleiterprodukten unter Beweis gestellt. Das ist grundsätzlich eine gute Nachricht auch für die zahlreichen Kunden des Konzerns, wie AMD und Nvidia, aber auch Apple, Broadcom (Quartalszahlen am Donnerstag) und Qualcomm.
Angesichts der in diesem Jahr bereits starken Kursentwicklung sowohl bei TSM als auch bei einigen seiner Kunden muss jedoch bezweifelt werden, ob diese Meldung am Dienstag für neuen Schwung sorgen kann. Wer gerne in günstig bewertete Unternehmen investiert, sollte sich UMC näher ansehen – hier fallen die Kurse trotz zufriedenstellender Geschäftsentwicklung.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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