Hohe Hürden für die Übernahme
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Megadeal in der Schoko-Branche: Beißt Mondelez bei Hersheys an?
Die Gerüchteküche brodelt: Der SüßwarenRiese Mondelez könnte die Übernahme des US-Konkurrenten Hershey wagen – zum zweiten Mal. Doch wie realistisch ist der Deal – und was würde er für die Branche bedeuten?
- Mondelez prüft Übernahme von Hershey, große Hürden.
- Hershey-Aktie steigt um 11% nach Übernahmegerüchten.
- Risiken: Integration teuer, Markenverluste möglich.
- Report: Gewinner im Megamarkt
Laut Bloomberg prüft der Milka- und Oreo-Hersteller Mondelez eine Übernahme von US-Schokoladenhersteller Hershey. Der Konkurrent, berühmt für seine Kisses und Reese’s, hat sich in der Vergangenheit gegen Übernahmeversuche gewehrt – zuletzt 2016, als Mondelez bereits einen Vorstoß unternahm.
Die Investmentbank Barclays sieht auch dieses Mal erhebliche Hürden für den Deal. Der Hershey Trust, der rund 80 Prozent der Stimmrechte über eine duale Aktienstruktur kontrolliert, hat bislang jede Übernahme blockiert. Hinzu kommt die rechtliche Prüfung durch den Generalstaatsanwalt von Pennsylvania, die bei einem solchen Deal zwingend wäre.
Mit einer Marktkapitalisierung von rund 40 Milliarden US-Dollar bringt Hersheys etwa halb so viel auf die Waage wie Mondelez. Ein fusionierter Konzern könnte ein echter Branchenführer werden – mit jährlichen Umsätzen von 50 Milliarden US-Dollar.
Die Hershey-Aktie legte am Montag nach Bekanntwerden der Pläne um rund 11 Prozent zu, der größte Tagesgewinn für die Aktie seit Jahren. Damit wechselten die Papiere auf Jahressicht die Vorzeichen und liegen leicht im Plus.
Barclays schätzt, dass Hershey einen Übernahmepreis von mindestens 240 US-Dollar pro Aktie verlangen könnte – das entspräche einem Aufschlag von 20 Prozent auf den aktuellen Börsenwert. Doch selbst bei einer erfolgreichen Übernahme wäre der Deal kurzfristig ergebnisbelastend, da Synergien meist erst nach Jahren realisiert werden.
Doch es gibt Faktoren, die für einen Sinneswandel bei Hershey sprechen könnten: Strukturelle Herausforderungen im Markt wie der Aufstieg von Abnehmspritzen könnten die langfristige Profitabilität von Schokoladenprodukten belasten. Auch steigende Kakaopreise und der zunehmende Wettbewerbsdruck durch Fusionen wie die Übernahme von Kellanova durch Mars könnten den Hershey Trust zu einem Umdenken bewegen.
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Für Mondelez wäre Hershey ein strategisches Juwel: Der US-Markt gilt als lukrativster Schokoladenmarkt der Welt, in dem Mondelez bislang schwach vertreten ist. Die Übernahme könnte nicht nur die globale Präsenz stärken, sondern auch Synergien im Vertrieb und der Produktion schaffen.
Allerdings sieht Barclays auch Risiken: Die Integration könnte teuer werden, vor allem durch Konzessionen an die Gemeinde Hershey, Pennsylvania. Ein möglicher Verlust von Marken wie KitKat und Rolo, die durch Lizenzvereinbarungen mit Nestlé gebunden sind, könnte den Wert des Deals zusätzlich schmälern.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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