Kapitalmarkttag-Highlights
Kann Siemens mit Smart Infrastructure den Markt dominieren?
Siemens hat auf dem Kapitalmarkttag ehrgeizige Ziele für Smart Infrastructure vorgestellt, darunter Renditen bis 20 Prozent. Analysten sehen die Sparte als unterschätzt und erwarten weiteres Kurspotenzial.
- Siemens setzt ehrgeizige Ziele für Smart Infrastructure.
- Rendite von 17,3% übertrifft bisherige Erwartungen deutlich.
- Analysten sehen weiteres Kurspotenzial für die Sparte.
- Report: Gewinner im Megamarkt
Siemens hat seiner Vorzeige-Sparte Smart Infrastructure (SI) ehrgeizigere Ziele gesetzt. Beim Kapitalmarkttag am Hauptsitz von SI präsentierte der Technologiekonzern neue mittelfristige Erwartungen, die eine operative Umsatzrendite von 16 bis 20 Prozent sowie ein jährliches Umsatzwachstum zwischen sechs und neun Prozent vorsehen.
Erfolgsgeschichte SI: Margen deutlich übertroffen
Mit einer Rendite von 17,3 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 hat SI die bisherige Zielspanne von 11 bis 16 Prozent klar hinter sich gelassen. Laut Matthias Rebellius, CEO der Sparte, setzt Siemens nun auf eine "neue Stufe der Wertsteigerung". Die Sparte profitiert stark von globalen Investitionen in Energieinfrastruktur sowie dem boomenden Bedarf an Rechenzentren.
Besonders beeindruckend: Der Auftragseingang für Rechenzentren stieg 2023/24 um 60 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Der Umsatz in diesem Segment legte um die Hälfte auf über zwei Milliarden Euro zu.
Mittelfristige Wachstumsziele und Marktchancen
Die Sparte bleibt ein Wachstumsmotor: Von 2020 bis 2024 erreichte SI eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von elf Prozent. Für die kommenden drei bis fünf Jahre rechnet Siemens mit einem anhaltenden Wachstum von sechs bis neun Prozent – schneller als der relevante Markt, der laut Prognosen jährlich um fünf bis sechs Prozent zulegt. Damit bleibt SI weiterhin gut positioniert, um Marktanteile zu gewinnen.
Bis 2029 wird der Markt für Gebäude- und Infrastrukturtechnik auf mehr als 300 Milliarden Euro geschätzt. Siemens plant, sich ein großes Stück dieses Kuchens zu sichern. Im aktuellen Geschäftsjahr 2024/25 peilt die Sparte ein Umsatzwachstum von sechs bis neun Prozent und eine Gewinnmarge zwischen 17 und 18 Prozent an.
Analysten zeigen sich optimistisch
Die Reaktionen aus dem Analystenlager fielen weitgehend positiv aus. Die Privatbank Berenberg belässt Siemens auf "Buy" mit einem Kursziel von 215 Euro. Analyst Philip Buller hebt hervor, dass die Umsatzwachstumsziele über den Konsensschätzungen liegen, während die Margenziele die Erwartungen der Experten treffen. "Die Sparte wird am Markt weiter unterschätzt", betonte Buller.
Auch die kanadische Bank RBC bleibt zuversichtlich und setzt Siemens auf "Outperform" mit einem Kursziel von 205 Euro. Analyst Mark Fielding lobt die neuen Ziele als positiv, auch wenn sie den Konsensschätzungen nahekommen. Kurzfristig sieht er jedoch die größere Dynamik bei der Sparte Digital Industries (DI), die sich im kommenden Jahr erholen könnte.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
Die Siemens Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,64 % und einem Kurs von 194,5EUR auf Tradegate (12. Dezember 2024, 15:20 Uhr) gehandelt.
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