Supreme-Court-Berufung
Nvidia weiterhin vor Gericht wegen verschleierter Krypto-Umsätze
Nvidia steht im Fokus, da der Supreme Court eine Klage wegen angeblich verschleierter Krypto-Mining-Umsätze weiterlaufen lässt.
- Supreme Court lässt Klage gegen Nvidia weiterlaufen.
- Aktionäre werfen Nvidia verschleierte Krypto-Umsätze vor.
- Mögliche finanzielle Folgen bei Erfolg der Sammelklage.
- Report: 6 Richtige für 2025
Der US-amerikanische Supreme Court hat Nvidias Berufung zur Abweisung einer Sammelklage von Aktionären abgelehnt, die dem Chiphersteller vorwirft, GPU-Verkäufe an Krypto-Miner in Milliardenhöhe verschleiert zu haben.
Hintergrund der Klage
Die Klage, die erstmals 2018 eingereicht wurde, beschuldigt Nvidia, den Umfang seiner GPU-Verkäufe an Krypto-Miner bewusst heruntergespielt zu haben. Dies geschah während eines Hypes im Kryptomarkt, als Miner GPUs massenhaft aufkauften, um Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum zu schürfen. Aktionäre behaupten, dass Nvidia seine Umsätze aus dem Mining-Bereich um über eine Milliarde US-Dollar unterbewertet habe, was den Aktienkurs in die Höhe trieb. Als der Kryptomarkt Ende 2018 einbrach, fiel auch Nvidias Aktienkurs innerhalb von nur zwei Tagen um 30 Prozent.
Das juristische Tauziehen
Die Sammelklage wurde zunächst im März 2021 von einem kalifornischen Bezirksgericht abgewiesen. Das Berufungsgericht des neunten Bezirks hob diese Entscheidung jedoch im August 2023 auf und erlaubte die Fortsetzung der Klage. Nvidia legte daraufhin Berufung beim Supreme Court ein, um das Urteil des Berufungsgerichts anzufechten.
Am 11. Dezember wies der Supreme Court diese Berufung mit einem kurzen Einzeiler zurück, ohne eine Begründung abzugeben. Damit bleibt das Urteil des Berufungsgerichts bestehen, und die Klage kann vor Gericht weiterverfolgt werden.
Reaktionen und Einschätzungen
Ein Sprecher von Nvidia zeigte sich enttäuscht: "Wir hätten uns eine Entscheidung in der Sache gewünscht, die die Abweisung der Klage bestätigt. Dennoch sind wir vollständig vorbereitet, unsere Verteidigung fortzusetzen." Nvidia betonte zudem die Wichtigkeit von klaren und vorhersehbaren Standards im Wertpapierrecht, um Aktionäre zu schützen.
Die Kläger stützen ihre Argumentation auf angebliche Aussagen ehemaliger Nvidia-Führungskräfte und einen Bericht der Bank of Canada, der behauptet, Nvidia habe seine Einnahmen aus dem Krypto-Mining um 1,35 Milliarden US-Dollar zu niedrig angegeben. Zusätzlich erhielten die Aktionäre Rückendeckung vom Justizministerium und der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC. Diese erklärten, dass Nvidias Argumentation gegen die Klage "keinen Bezug zu den vorliegenden Fakten" habe.
Vergangene Verstöße und Bußgelder
Bereits 2022 hatte Nvidia 5,5 Millionen US-Dollar an die SEC gezahlt, um Vorwürfe beizulegen, dass das Unternehmen unzureichende Angaben zur Bedeutung des Kryptomarktes für sein Gaming-Geschäft gemacht habe. Nvidia gab damals weder ein Fehlverhalten zu noch wies es die Vorwürfe zurück, nahm aber in Kauf, die Geldstrafe zu begleichen.
Fazit:
Die Entscheidung des Supreme Court, die Berufung abzuweisen, bedeutet, dass Nvidia sich nun vor Gericht gegen die Vorwürfe verteidigen muss. Sollte die Sammelklage Erfolg haben, könnte dies erhebliche finanzielle Folgen für das Unternehmen haben.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
Die NVIDIA Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,91 % und einem Kurs von 132,6EUR auf Tradegate (13. Dezember 2024, 09:36 Uhr) gehandelt.
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