Deutschland in der Krise
Nur noch 0,2 Prozent Wachstum für 2025! Bundesbank mit düsterer Prognose
Die wirtschaftlichen Wolken über Deutschland verdunkeln sich weiter. Auf den Rückgang des BIP im laufenden Jahr folgt auch nächstes Jahr nur ein Mini-Wachstum. Der Weg raus aus der Krise dürfte länger dauern.
- Wirtschaft in Deutschland schwächelt weiter, Mini-Wachstum.
- Strukturelle Probleme und hohe Energiekosten belasten.
- Arbeitsmarkt stabil, aber 2025 steigende Arbeitslosigkeit.
- Report: Gewinner im Megamarkt
Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft lässt auf sich warten. Auch für die kommenden Jahre stellt die Bundesbank nur ein äußerst schwaches Wachstum in Aussicht. Statt 1,1 Prozent Wachstum im nächsten Jahr rechnen die Volkswirte nur noch mit 0,2 Prozent.
Für Bundesbankpräsident Joachim Nagel gab es nichts zu beschönigen: "Die deutsche Wirtschaft kämpft nicht nur mit hartnäckigem konjunkturellen Gegenwind, sondern auch mit strukturellen Problemen."
Auch die Erholung für 2026 wird mit 0,8 Prozent schwächer ausfallen als zuvor erwartet. Gründe dafür liegen nicht nur in einer hartnäckigen Konjunkturschwäche, sondern auch in strukturellen Belastungen wie hohen Energiekosten, demografischem Wandel und Anpassungsdruck durch den Übergang zur CO₂-neutralen Wirtschaft.
"Vor allem China hat in Branchen wie der Automobil- und Chemieindustrie sowie dem Maschinenbau, die für die deutsche Industrie besonders wichtig sind, stark aufgeholt und spürbar Marktanteile gewonnen" schreiben die Bundesbank-Experten.
Die anhaltende Wirtschaftsschwäche hinterlässt nun auch deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Während die Beschäftigung weiterhin auf hohem Niveau liegt, zeichnet sich für das Winterhalbjahr ein leichter Rückgang ab. 2025 dürfte die Arbeitslosigkeit weiter steigen, bevor ab 2026 eine Stabilisierung in Sicht kommt. Die Bundesbank rechnet zudem mit einer Abschwächung der Lohnentwicklung angesichts der gesamtwirtschaftlichen Belastungen.
Positiv vermerkt die Bundesbank eine sinkende Inflationsrate, die 2026 auf 2,1 Prozent und 2027 auf 1,9 Prozent zurückgehen soll. Allerdings bleibt die Teuerung insbesondere im Dienstleistungssektor hartnäckig, was Verbraucher weiterhin belastet. Für 2025 wird mit Preisanstiegen bei Mieten, Versicherungen und Reisen gerechnet.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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