Handelszahlen Oktober
Warnzeichen für die Wirtschaft: Deutschlands Exporte brechen weg!
Die neuen Handelszahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, dass Deutschlands Exporte im Oktober massiv eingebrochen sind, doch der Handelsüberschuss hält sich noch wacker.
- Exporte sanken um 2,8 % auf 124,6 Mrd. Euro.
- Handelsüberschuss fiel auf 13,4 Mrd. Euro im Oktober.
- Unsicherheiten belasten Wirtschaft, besonders USA, China.
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Das Statistische Bundesamt hat die Handelszahlen für Oktober veröffentlicht! Deutschland erzielte einen Handelsüberschuss von 13,4 Milliarden Euro, trotz eines Rückgangs der Exporte um 2,8 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Exportkrise verschärft sich
Die deutschen Exporte sanken um 2,8 Prozent gegenüber dem Vormonat und erreichten mit 124,6 Milliarden Euro den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren. Dies übertraf die ohnehin pessimistische Prognose eines Rückgangs von 2,0 Prozent und folgte einem bereits revidierten Minus von 1,8 Prozent im September. Der Oktober markiert somit den zweiten Monat in Folge mit rückläufigen Ausfuhren – und den schärfsten Einbruch seit Dezember 2023.
Einbruch bei Handelspartnern außerhalb der EU
Besonders gravierend war der Rückgang bei Exporten in Länder außerhalb der Europäischen Union, die um 5,3 Prozent sanken. Exporte in die Vereinigten Staaten, den größten Einzelmarkt für deutsche Waren, fielen um drastische 14,2 Prozent. Auch die Lieferungen nach China, einem weiteren Schlüsselmarkt, gingen um 3,8 Prozent zurück. Auf der positiven Seite verzeichneten Exporte nach Großbritannien ein moderates Wachstum von 2,1 Prozent.
Innerhalb der EU war der Rückgang weniger ausgeprägt, mit einem Minus von 0,7 Prozent. Dies unterstreicht jedoch die nach wie vor fragile Nachfrage im Euroraum.
Handelsüberschuss schrumpft deutlich
Während der Handelsüberschuss im Oktober mit 13,4 Milliarden Euro weiterhin beachtlich bleibt, zeigt er einen deutlichen Rückgang gegenüber den 16,9 Milliarden Euro im Vormonat und den 18,9 Milliarden Euro im Oktober 2023. Der Rückgang reflektiert die Kombination aus sinkenden Exporten und einer relativ stabilen Importentwicklung.
Konjunkturelle Unsicherheiten belasten
Die aktuellen Daten werfen Fragen über die Widerstandsfähigkeit der deutschen Wirtschaft in einem von geopolitischen Spannungen und nachlassender globaler Nachfrage geprägten Umfeld auf. Insbesondere die Abhängigkeit von wichtigen Handelspartnern wie den USA und China stellt ein Risiko dar.
"Die Zahlen signalisieren, dass die Erholung der globalen Nachfrage länger auf sich warten lässt, als viele erwartet hatten. Dies könnte den Druck auf exportorientierte Industrien wie Automobilbau und Maschinenbau weiter erhöhen", kommentiert ein Analyst der Deutschen Bank.
Ausblick
Obwohl die Exporte schwächeln, bleiben die Fundamentaldaten der deutschen Wirtschaft relativ stabil. Die robuste Binnennachfrage könnte in den kommenden Monaten eine stützende Rolle spielen. Dennoch wird die Bundesregierung wahrscheinlich den Fokus verstärken, strukturelle Maßnahmen zu ergreifen, um die Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene zu sichern.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion