Keine schnellen Zinssenkungen

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    Fed-Pause könnte länger dauern als von den Märkten angenommen

    Die US-Notenbank steht laut Analysten und Marktbeobachtern kurz davor, ihre Leitzinsen erneut zu senken. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte gilt mit einer Wahrscheinlichkeit von über 85 Prozent als sicher.

    Für Sie zusammengefasst
    • Zinssenkung um 25 Basispunkte gilt als sicher.
    • Unsicherheit durch Trumps Maßnahmen könnte Inflation steigern.
    • Fed könnte Zinssenkungen langsamer umsetzen als erwartet.
    • Report: Gewinner im Megamarkt
    Keine schnellen Zinssenkungen - Fed-Pause könnte länger dauern als von den Märkten angenommen

    Damit würde der obere Fed Funds Rate auf 4,5 Prozent sinken, so Birgit Henseler von der DZ Bank. "Die große Frage ist jedoch, wie Fed-Chef Jerome Powell und seine Kollegen den geldpolitischen Kurs für das kommende Jahr einschätzen", schreibt sie in einer Research-Note.

    Die Wiederwahl von Donald Trump und die republikanische Mehrheit im Kongress sorgen für zusätzliche Unsicherheit. Trumps angekündigte Maßnahmen – darunter Zölle, Steuersenkungen und eine eingeschränkte Zuwanderung – könnten den Preisdruck erhöhen. "Diese Entwicklungen bergen das Risiko eines wirtschaftspolitisch bedingten Inflationsanstiegs, der Anpassungen im geldpolitischen Kurs der Fed nach sich ziehen könnte", erklärt Henseler.

    Zinspfad im Fokus

    Die Federal Reserve (Fed) hat bislang Zinssenkungen um insgesamt 150 Basispunkte bis 2025 in Aussicht gestellt. Der Median der Währungshüter deute auf einen Leitzins von 3,4 Prozent Ende 2025 hin. Einige Faktoren könnten jedoch zu einer Reduzierung der Zinssenkungserwartungen führen: Der Inflationsrückgang stagniert, der Arbeitsmarkt zeigt sich robust, und die Unsicherheit über Trumps Maßnahmen ist hoch.

    Henseler erwartet, dass Powell zwar weiterhin an einer vorsichtigen Zinssenkungspolitik festhält, aber klare Aussagen zum künftigen Zinspfad vermeidet. "Die Fed wird den neutralen Bereich der Zinspolitik ansteuern, um eine konjunkturschonende Inflationsbekämpfung zu ermöglichen", so die Analystin.

    Zinsen und Bilanzabbau: Was kommt?

    Ein weiteres zentrales Thema ist der Bilanzabbau der Fed. Die Reverse Repo Fazilität (RRP), ein Maß für überschüssige Liquidität, nähere sich der Nullgrenze. Henseler sieht die Möglichkeit, dass die Fed den Bilanzabbau Anfang 2025 beendet, um Marktvolatilität zu vermeiden.

    Daniele Antonucci, CIO der Quintet Private Bank, betont im Gespräch mit Bloomberg, dass die Fed das Tempo ihrer Zinssenkungen verlangsamen könnte:

    Es besteht das Risiko, dass die Fed länger pausiert, als die Märkte derzeit erwarten.

    In einem positiven Signal für die Stabilität der Zentralbank hat der designierte US-Präsident Trump zugesichert, Fed-Chef Powell nicht vor dem Ende seiner Amtszeit im Jahr 2026 zu ersetzen. Studien des Peterson Institute for International Economics zeigen, dass eine Gefährdung der Unabhängigkeit der Fed die Inflation in den USA deutlich erhöhen könnte. Ob die Fed ihren Zinspfad anpasst, hängt letztlich von der Entwicklung der Inflation und des Arbeitsmarktes ab.

    Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion



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    Verfasst vonNicolas Ebert

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