Die Fed wird ihr Zinssenkungs-Tempo drosseln
Dass vorgestern der Goldpreis unter Druck geriet und auch der Bund-Future, also die Anleihekurse sanken und die Renditen stiegen, lag wohl nicht am Ergebnis der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB).
- Goldpreis und Bund-Future unter Druck, Zinssenkungen drosseln.
- US-Erzeugerpreise höher als erwartet, Fed besorgt.
- Dow Jones verliert 6 Tage, bleibt aber im Aufwärtstrend.
Die Fed wird ihr Zinssenkungs-Tempo drosseln
Ein sehr auffälliger Kursverlauf beim Dow Jones
Die Fed wird ihr Zinssenkungs-Tempo drosseln
von Sven Weisenhaus
Dass vorgestern der Goldpreis unter Druck geriet und auch der Bund-Future, also die Anleihekurse sanken und die Renditen stiegen, lag wohl nicht am Ergebnis der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Denn sonst hätten die Anleger daraus ableiten müssen, dass die Euro-Währungshüter keine weiteren Zinssenkungen planen, was sich aber aus den geldpolitischen Beschlüssen und den Aussagen von EZB-Chefin Christine Lagarde nicht eindeutig ableiten ließ, wie ich vorgestern berichtete (siehe „EZB und Dommaraju Gukesh mit geschickten Schachzügen“). Und daher zeigte auch der Euro keine Stärke, der eigentlich von höheren Zinsen im Gemeinschaftswährungsraum hätte profitieren müssen.
Erzeugerpreise der USA höher als erwartet
Stattdessen sehen die Anleger die höheren Zinsen wohl eher in den USA. Denn passend zu den vorgestrigen Kursreaktionen von Gold und Bund-Future wurden um 14:30 Uhr (MEZ) die US-Erzeugerpreisdaten veröffentlicht. Und diese fielen höher aus als erwartet.
Im Vergleich zum Vormonat kam es im November zu einem Anstieg um +0,4 %. Erwartet wurde ein Rückgang der Rate auf +0,2 %, von +0,3 % im Oktober. Die Jahresrate stieg auf +3,0 %, von +2,6 % im Oktober (nach oben revidiert von +2,4 %). Erwartet wurde hier ein gleichbleibender Wert.
Die Kernrate blieb zwar mit +3,4 % auf dem Niveau des Vormonats, aber auch nur, weil dieser von +3,1 % nach oben revidiert wurde. Die Erwartungen lagen für November bei „nur“ +3,2 %.
Die Fed wird ihr Zinssenkungs-Tempo drosseln
Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Anleger genau genommen keine höheren Zinsen in den USA erwarten, sondern weniger stark sinkende. Denn die Erzeugerpreise laufen im Grunde schon seit Juni 2023 in die für die US-Notenbank (Fed) falsche Richtung. Wobei sie im September immerhin noch unterhalb des Inflationsziels von 2 % notierten. Doch seitdem ging es nun zum zweiten Mal deutlich nach oben. Und die Kernrate dürfte der Fed dabei besonders große Sorgen machen.