Größter Loser im DAX
Bayer: Shortseller wetten vermehrt auf einen Crash der Aktie!
Seit den Quartalszahlen kennt die Bayer-Aktie nur noch einen Weg – nach unten. Das lockt Shortseller an, die ihre Wetten ausbauen.
- Bayer-Aktie fällt um 41%, größter DAX-Verlierer 2023.
- Shortseller setzen auf weiteren Kursrückgang, 2,12% geshortet.
- Quartalszahlen zeigen Gewinnrückgang, Prognose gesenkt.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Mit einem Kursrückgang von über 41 Prozent ist die Bayer-Aktie der größte Verlierer im DAX in diesem Jahr. Seit dem Rekordhoch 2014 beläuft sich der Kursverlust sogar auf rund 85 Prozent. Doch Shortseller setzen darauf, dass die Talfahrt noch nicht vorbei ist. Laut einer Analyse des Finanzdatenanbieters S3 Partners könnte der Kurs weiter fallen.
Sobald eine Short-Position 0,5 Prozent der Aktien eines Unternehmens übersteigt, muss sie bei der Bafin gemeldet werden und wird im Bundesanzeiger veröffentlicht. Aktuell gibt es keine gemeldeten Positionen über dieser Schwelle. Doch S3 Partners hat berechnet, dass insgesamt 2,12 Prozent der Bayer-Aktien geshortet sind – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu unter 0,4 Prozent vor einem Monat. Diese Berechnungen basieren auf Daten von Börsenmaklern und umfassen auch kleinere, unveröffentlichte Positionen.
Ein wesentlicher Auslöser für die Short-Aktivität waren die Quartalszahlen von Bayer. Probleme in der Agrarsparte Crop Science führten zu einem Einbruch des bereinigten operativen Gewinns (Ebitda) um fast 26 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro im dritten Quartal. Zudem musste Bayer milliardenschwere Wertminderungen vornehmen, was zu einem Quartals-Nettoverlust von 4,18 Milliarden Euro führte.
Daraufhin senkte der Konzern seine Prognose für 2024. Der bereinigte operative Gewinn wird nun währungsbereinigt bei 10,4 bis 10,7 Milliarden Euro erwartet – zuvor lag die Prognose bei 10,7 bis 11,3 Milliarden Euro. Die Aktie reagierte mit einem Kursrutsch, und Shortseller bauten ihre Wetten weiter aus.
Bayer unter den Top-Five-Short-Aktien im Euro Stoxx 50
Gemessen am sogenannten Short-Interesse – dem Wert der Short-Wetten basierend auf Anzahl der geshorteten Aktien multipliziert mit dem Kurs – gehört Bayer laut S3 Partners zu den fünf meistgeshorteten Aktien im europäischen Leitindex Euro Stoxx 50. Seit den Quartalszahlen hat sich das Short-Interesse verdreifacht, obwohl der Kurs um 18 Prozent gefallen ist. Das zeigt, dass die Anzahl der Short-Positionen weiter ausgebaut wurde.
"Die fallende Bayer-Aktie, das steigende Short-Interesse und der Anstieg der impliziten Volatilität deuten auf ein erhöhtes Abwärtsrisiko hin", so die Experten von S3. Auch die implizite Volatilität von Optionen auf die Bayer-Aktie, die die erwartete Schwankungsbreite angibt, sei gestiegen. Das deutet darauf hin, dass Anleger mit weiteren Kursbewegungen – vermutlich nach unten – rechnen.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion

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