Dividende in Gefahr?
AbbVie streicht Prognose – höhere Kosten erwartet!
Der bei Dividendenanlegern beliebte US-Pharmatitel AbbVie hat seine Ertragsprognose für das laufende Quartal gekürzt. Grund sind höhere Meilensteinzahlungen.
- AbbVie senkt Ertragsprognose wegen höherer Kosten.
- Aktie reagiert gelassen, nur 0,6% Verlust im Handel.
- Dividende bleibt sicher, Ausschüttung gut gedeckt.
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

Für den US-Pharma- und Biotechnologiekonzern AbbVie und seine Anleger ist 2024 zufriedenstellend verlaufen. Zwar setzte die Aktie im November empfindlich zurück, trotzdem betrug die Gesamtrendite im zurückliegenden Jahr rund 15 Prozent.
Aller Befürchtungen zum Trotz liegt das Unternehmen nach dem Auslaufen des Patents auf sein Blockbuster-Medikament Humira weiter auf Wachstumskurs und profitiert hierbei von der hohen Nachfrage nach seinen beiden neuen Verkaufsschlagern Skyrizi und Rinvoq. Deren Erlöse legten im vergangenen Jahr um mehr als 50 Prozent zu.
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Höhere Kosten: AbbVie muss Prognose senken
Am Montag startete die Aktie mit einem Rückschlag in den Handel. Grund hierfür ist, dass Unternehmen seine Prognose für das laufende Quartal und damit auch das Geschäftsjahr 2024 gesenkt hat, wie aus an die SEC übermittelten Dokumenten hervorgeht.
Im vergangenen Oktober hatte AbbVie seine Gewinnprognose für 2024 noch auf 10,90 bis 10,94 US-Dollar je Aktie angehoben. Jetzt aber ist das Unternehmen deutlich zurückgerudert. Da für das laufende Quartal nur noch mit einem Gewinn von 2,06 bis 2,10 US-Dollar pro Anteilsschein gerechnet wird, wurde die Prognose für das Gesamtjahr auf 10,02 bis 10,06 US-Dollar reduziert.
Grund hierfür ist allerdings keine Nachfrageschwäche, sondern höhere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie größere Meilensteinzahlungen an Kooperationspartner. Diese veranschlagt AbbVie für das vierte Quartal auf 1,6 Milliarden US-Dollar, was das Gewinnergebnis um 0,88 US-Dollar pro Aktie belasten wird.









Anleger bleiben gelassen
Anleger reagierten auf die gesenkte Prognose gefasst. Die Aktie verlor 0,6 Prozent an Wert und schnitt damit nicht schlechter ab als andere große Pharma- und Biotechnologiewerte, die seit der Ernennung von Robert Kennedy zum US-Gesundheitsminister von einer anhaltenden Verlustserie betroffen sind.
Ursache für die Gelassenheit dürfte der Umstand sein, dass solche Ergebnisanpassungen für Pharmaunternehmen nichts ungewöhnliches und im besten Fall sogar eine gute Nachricht sind. Meilensteinzahlungen sind in aller Regel nur dann fällig, wenn ein Kooperationsziel erreicht wurde, was auf Fortschritte in der Wirkstoff- und Medikamentenpipeline hindeutet.
Fazit: Dividende weiterhin gut gedeckt, Einstiegschance
Auch was die Sicherheit der Dividende betrifft, deren Rendite aktuell bei 3,4 Prozent liegt, besteht kein Grund zur Sorge. Für das kommende Geschäftsjahr wird eine Ausschüttung von insgesamt 6,52 US-Dollar je Aktie erwartet. Diese kann also auch nach der auf rund 10 US-Dollar je Aktie gesenkten Gewinnprognose vollständig gedeckt werden.
Was die Bewertung betrifft, liegt diese für 2024 bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18. Für das kommende Geschäftsjahr erwarten Analysten einen Gewinn von etwa 12 US-Dollar je Aktie, was zu einem KGV von 15 führt. Das liegt um rund 40 Prozent über dem langfristigen Durchschnitt, der aber außergewöhnlich niedrig liegt. Gegenüber dem Branchendurchschnitt ergibt sich eine faire Bewertung.
Korrekturen in der Aktie von AbbVie sind von ausschüttungsorientierten Anlegern daher als Einstiegschancen zu betrachten – insbesondere wenn die hohen Wachstumsraten bei den beiden neuen Blockbustern verteidigt werden können.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
Die AbbVie Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,21 % und einem Kurs von 173,1USD auf Tradegate (07. Januar 2025, 10:53 Uhr) gehandelt.

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