Starker Umsatz
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Tesco im Aufwind, aber was steckt hinter dem Aktienrückgang?
Der größte britische Lebensmittelhändler kann mit seinem Quartalsbericht überzeugen. Graue Wolken ziehen allerdings bei den Anlegern auf: denn das Unternehmen sieht seine Prognosen wenig rosig.
- Tesco überzeugt mit Quartalszahlen, Aktien fallen.
- Marktanteil steigt auf 29%, Konkurrenz hat Probleme.
- Wirtschaftliche Unsicherheiten belasten zukünftige Prognosen.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Tesco meldete am Donnerstag, dass die Umsätze im dritten Quartal um 3,8 Prozent gestiegen sind. Dieser Trend setzte sich auch in der Weihnachtszeit fort. Dennoch fielen die Tesco-Aktien in den frühen Handelsstunden in London um bis zu 3,2 Prozent, erholten sich aber zum Handelsschluß wieder. Im vergangenen Jahr stiegen die Aktien um mehr als 20 Prozent.
Tesco konnte in den letzten Monaten gegenüber seinen Wettbewerbern Boden gutmachen. Maßnahmen wie die Preisangleichung an Discounter wie Aldi und die Förderung des Clubcard-Treueprogramms zogen Kunden an. Zudem profitierte Tesco von Fehlern der Konkurrenz, insbesondere von Asda, das seit der Übernahme durch die Private-Equity-Firma TDR Capital Schwierigkeiten hat.
Laut der Marktforschungsfirma Kantar hält Tesco mittlerweile fast 29 Prozent des Marktes, während der Zweitplatzierte J Sainsbury Plc auf 16 Prozent kommt.
Wirtschaftliche Herausforderungen und Steuererhöhungen
Die starken Quartalszahlen hängen jedoch unter dem Damokles Schwert schwächelnder Wirtschaft und sinkender Verbraucherstimmung. Hinzu kommen Steuererhöhungen, die im ersten Haushalt der Labour-Regierung angekündigt wurden.
Der britische Einzelhändler warnt vor steigenden Kosten. Finanzministerin Rachel Reeves kündigte Einnahmensteigerungen im Umfang von über 40 Milliarden Pfund an, um das nationale Gesundheitssystem (NHS) und die Infrastruktur zu unterstützen. Der größte Teil davon stammt aus höheren Lohnsteuern.
Tesco-CEO Ken Murphy erklärte in einer Telefonkonferenz, dass die höheren nationalen Versicherungsbeiträge, etwa 250 Millionen Pfund pro Jahr an zusätzlichen Kosten verursachen werden. "Es besteht kein Zweifel, dass das Budget die Geschäftskosten im Vereinigten Königreich beeinflusst hat", sagte er.
Charles Allen, Einzelhandelsanalyst bei Bloomberg Intelligence meint: "Steigende Arbeitskosten, verstärkt durch die britische Lohnsteuererhöhung, könnten die Marge im Geschäftsjahr 2026 belasten."
Als größter privater Arbeitgeber Großbritanniens dürfte Tesco von der Erhöhung der Lohnsteuer tatsächlich am stärksten betroffen sein. Das Unternehmen erklärte jedoch, es werde versuchen, die Auswirkungen des Budgets durch Kosteneinsparungen und Automatisierung so weit wie möglich abzufedern.
Die Tesco Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von 0,00 % und einem Kurs von 4,42EUR auf Tradegate (09. Januar 2025, 17:59 Uhr) gehandelt.
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