ChatGPT
Elon Musk fordert Versteigerung von OpenAI-Anteilen
Musk will Teile von OpenAI versteigern lassen, um den Wert des KI-Unternehmens neu zu bestimmen. Damit spitzt sich der Streit mit Gründer Sam Altman weiter zu.
- Musk will OpenAI-Anteile versteigern, Streit mit Altman.
- Umstrukturierung von Non-Profit zu gewinnorientiert geplant.
- Gericht entscheidet bald über Musks einstweilige Verfügung.
- Report: Gewinner im Megamarkt
Neuer Akt im KI-Drama Musk gegen Altman: Elon Musks Anwalt Marc Toberoff drängt auf eine Versteigerung von OpenAI-Anteilen. Damit soll der Wert der Non-Profit-Organisation neu bestimmt werden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und beruft sich dabei auf Insider.
Hintergrund ist die geplante Umstrukturierung von OpenAI, bei der die Kontrolle über das Unternehmen von einer gemeinnützigen Organisation auf ein gewinnorientiertes Unternehmen übertragen werden soll. OpenAI erklärte, dass unabhängige Finanzberater den Wert ermitteln würden, sieht sich aber zunehmendem juristischen Druck ausgesetzt.
"Elon betreibt juristische Kriegsführung. Wir konzentrieren uns weiterhin auf unsere Mission und Arbeit", kommentierte ein Sprecher von OpenAI die Entwicklung. Das Unternehmen, das 2022 mit der Einführung des KI-Tools ChatGPT weltweit bekannt wurde, wird von Microsoft unterstützt und zuletzt auf 157 Milliarden US-Dollar geschätzt. Im Oktober konnte OpenAI 6,6 Milliarden US-Dollar von Investoren einwerben.
Musk, der OpenAI 2015 mitbegründete, wirft Altman vor, die einst gemeinnützige Mission des Unternehmens zu verraten. Laut Musks Anwalt soll eine Auktion sicherstellen, dass Investoren in einem offenen Wettbewerb den fairen Marktwert des Unternehmens bestimmen können. OpenAI weist dies zurück und bezeichnet die Vorwürfe als "Chaos Foundation".
Das Gericht in Delaware wird voraussichtlich noch in diesem Monat über eine von Musks Anwälten beantragte einstweilige Verfügung entscheiden. Sollte der Antrag Erfolg haben, könnte dies die milliardenschwere Restrukturierung von OpenAI erheblich verzögern oder sogar zum Scheitern bringen. Experten wie der Jurist Darryll Jones warnen jedoch, dass die juristische Argumentation von Musk und Unterstützern wie der KI-Sicherheitsorganisation Encode nicht zwingend ist.
Der Streit hat nicht nur rechtliche, sondern auch wirtschaftliche Dimensionen: Microsoft, Hauptinvestor der OpenAI-Tochter, hat bereits 13 Milliarden US-Dollar in das Unternehmen investiert. Gleichzeitig baut Musk mit seinem eigenen KI-Start-up xAI Konkurrenz auf, das Ende 2024 mit 50 Milliarden US-Dollar bewertet wurde.
Die Entwicklungen rund um OpenAI markieren einen weiteren Wendepunkt im globalen KI-Wettbewerb – und Musk bleibt wie gewohnt im Zentrum der Kontroverse.
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
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