Hebel-Idee
SÜSS MicroTec im freien Fall: Wann kommt die Trendwende?
Die Aktie von Halbleiter-Hoffnung Süss MicroTec befindet sich seit dem Jahreswechsel im freien Fall. Liefert die Chartanalyse Indizien für eine Trendwende?
- Süss MicroTec Aktie fällt seit Jahreswechsel stark.
- Chartanalyse zeigt bearishen Trend und Abwärtspotenzial.
- Unterstützung bei 40 Euro, Long-Chance bei Stabilisierung.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Angesicht der erdrückenden Dominanz von Rheinmetall, SAP und Siemens Energy hatten es andere deutsche Werte im vergangenen Jahr schwer, für Aufsehen und Anlegerinteresse zu sorgen. Einer der wenigen Titel, dem das gelungen ist, war der im TecDAX notierte Halbleiterwert Süss MicroTec.
Die als "deutsche Nvidia" geadelte Aktie konnte sich zeitweise fast verdreifachen. Trotz einer kräftigen Korrektur zum Jahresende, die durch Gewinnmitnahmen nach einem Doppel-Top bei 70 Euro ausgelöst wurden, bliebt die Performance beachtlich.
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Enttäuschender Jahresauftakt für Süss MicroTec
2025 begann allerdings mit einer Enttäuschung. Schien es zunächst, als könnte Süss MicroTec die zum Jahresende aufgegebene 50-Tage-Linie zurückerobern, kam es zu doch zu einem Reversal und einer Korrekturverschärfung. Daher steht nach nur einigen wenigen Handelstagen bereits ein Minus von fast 14 Prozent zu Buche.
Die Hoffnungen auf eine Trendwende sind groß ...
Nach der insgesamt starken Performance im vergangenen Jahr dürften viele Anleger auf eine ähnliche Performance in diesem Jahr hoffen – und für einen Long-Einstieg auf der Lauer liegen. An dieser Stelle soll eine Chartanalyse die Chance auf einen solchen ausloten.
Schon der erste Blickt zeigt, dass es mit einer Trendwende derzeit schwierig werden dürfte, denn nachdem die Aktie aus ihrem kurzfristigen Aufwärtstrendkanal nach unten ausgebrochen ist, wurde dieser als Bärenflagge bestätigt, was ein Trendfortsetzungssignal ist. Daher sind zunächst weitere Verluste zu befürchten – die nächste Unterstützung liegt im Bereich von 40 Euro.
... die technischen Hürden sind es jedoch auch
Der Blick in die technische Indikation bestätigt den aktuellen Abwärtstrend. Der Trendstärkeindikator MACD liegt unter der Nulllinie und gleichzeitig auch unter seiner (roten) Signallinie, was einen an Schwung gewinnenden Abwärtstrend anzeigt. Gleichzeitig brach auch der Relative-Stärke-Index (RSI) seinen Erholungsversuch ab und zeigt nun wieder Schwäche an.
Das passt zum Gesamtbild, denn sowohl der RSI als auch der MACD notieren in einem Abwärtstrend und das, obwohl die Aktie im Herbst noch einmal auf neue Rekordhochs klettern konnte. Somit ist es zu bearishen Divergenzen gekommen, die den Trendwechsel der Aktie erklären können.
Übergeordnetes Verkaufssignal: Death Cross belastet
Für eine erneute Trendwende benötigt es daher nun bullishe Divergenzen. Solche liegen jedoch noch keine vor beziehungsweise kann aktuell noch nicht entschieden werden, ob solche kurzfristig möglich sind. Mit Blick auf den RSI muss befürchtet werden, dass das jüngste Verlaufstief technisch bestätigt wird, was einen unmittelbaren und nachhaltigen Kursanstieg eher unwahrscheinlich macht.
Anlass zur Hoffnung bietet derzeit nur, dass der RSI bereits im überverkauften Bereich angelangt ist. Das Death Cross der gleitenden Durchschnitte verspricht mittelfristig jedoch nichts Gutes und deutet allenfalls auf eine zähe Bodenbildung – möglicherweise im Bereich von 40 Euro hin.
Fazit: Long-Chance an der 40-Euro-Marke?
Anleger die auf eine Stabilisierung in diesem Bereich wetten möchte, können das mithilfe eines KO-Zertifikates tun. Es ist angesichts des Abwärtsrisikos der Aktie jedoch zu beachten, dass Kurse um 40 Euro geduldig abgewartet und nicht schon jetzt investiert werden sollte – ein erstes prozyklisches Kaufsignal würde sich erst oberhalb von 50 Euro wieder ergeben.
MG8NEA bietet die Möglichkeit, Verluste automatisch zu begrenzen, denn bei diesem KO-Zertifikat handelt es sich um eines mit eingebautem Stopp-Loss: Da Basispreis und KO-Barriere unterschiedlich sind, erhalten Anleger im Falle eines Knockouts einen Restbetrag zurück, der sich aus der Differenz der beiden (und dem Bezugsverhältnis des Zertifikates) ergibt.
Das entspricht einem Rückzahlungsbetrag von 0,21 Euro, was das Abwärtspotenzial auf dem aktuellen Kursniveau auf rund 80 Prozent reduziert. Doch Vorsicht: Sollte es zu einem Overnight-Gap kommen, ist auch hier der Totalverlust möglich.
Szenariotabelle KO-Zertifikat |
MG8NEA (KO-Barriere bei 35,07 €) | ||||
Fall 1 | Fall 2 | Fall 3 | Fall 4 | Fall 5 | |
Kaufpreis Aktie | 42,15 € | ||||
Kaufpreis KO-Zertifikat | 0,98 € | ||||
KO-Barriere | 35,07 € | ||||
Basispreis | 32,64 € | ||||
Laufzeit | endlos | ||||
Verkaufspreis Aktie | 35,00 € | 40,00 € | 45,00 € | 50,00 € | 55,00 € |
Wertentw. KO-Zertifikat | 0,21 € | 0,74 € | 1,24 € | 1,74 € | 2,24 € |
Rendite Aktie | -17,0 % | -5,1 % | +6,8 % | +18,6 % | +30,5 % |
Rendite KO-Zertifikat | -78,6 % | -24,5 % | +26,5 % | +77,6 % | +128,6 % |
Stand: Freitag, 10. Januar, 17:35 Uhr (MEZ), Berechnungsgrundlage für die in der Tabelle angegebenen Renditen
Sollte Süss MicroTec entgegen den aktuellen Erwartungen doch eine Trendwende auf das Parkett zaubern und wieder gefragt sein, sind hohe Gewinne möglich. Und zwar umso höher, je mehr Geduld Anleger vor dem Einstieg im Bereich von 40 Euro haben walten lassen.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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