Erfolgreicher Wandel
BlackBerry: Vom Smartphone-Pionier zum Spezialisten für Software und Sicherheit
Der kanadische Konzern war einmal ganz oben. Die Handys von BlackBerry waren in den 2000er-Jahren wegweisend und besonders beliebt. Allerdings verpasste der Konzern den Wandel zum Smartphone und musste sich neu erfinden!
- BlackBerry einst Smartphone-Pionier, jetzt Software-Firma.
- Fokus auf Cybersecurity, Automobilsoftware, IoT-Lösungen.
- Partnerschaften stärken Marktposition, Aktie im Aufwind.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

BlackBerry, einst ein Synonym für revolutionäre Smartphones, hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen. Gegründet 1984 in Kanada, war das Unternehmen über ein Jahrzehnt der Marktführer für mobile Kommunikation. Mit ikonischen Geräten wie dem BlackBerry Bold und dem Curve prägte es die mobile Revolution und wurde insbesondere durch seine physische Tastatur und seine sicheren E-Mail-Dienste zum Favoriten von Unternehmen und Regierungsbehörden weltweit.
Doch der Aufstieg von Touchscreen-Smartphones und neuen Betriebssystemen, angeführt von Apple und Android, leitete den Niedergang der Hardware-Dominanz ein. Der rapide Marktverlust zwang BlackBerry, seinen Fokus neu auszurichten. 2016 beschloss das Unternehmen, sich vollständig aus der Smartphone-Produktion zurückzuziehen und stattdessen auf Software und Sicherheitslösungen zu setzen.
Fokus auf Software und Sicherheit
BlackBerry hat sich nach dem Ausstieg aus der Smartphone-Produktion vollständig auf Software und Dienstleistungen spezialisiert. Das Unternehmen konzentriert sich auf drei Kernbereiche:
Cybersecurity: Mit Lösungen wie der KI-gestützten Plattform Cylance bietet BlackBerry Unternehmen und Behörden Schutz vor Cyberangriffen. Die Plattform erkennt und verhindert Bedrohungen proaktiv, bevor sie Schaden anrichten können.
Automobilsoftware: BlackBerry QNX, ein Betriebssystem für vernetzte und autonome Fahrzeuge, wird von führenden Automobilherstellern genutzt. Es bietet robuste Sicherheits- und Stabilitätslösungen für Steuerungssysteme, Infotainment und Fahrerassistenztechnologien.
IoT-Lösungen (Internet of Things): BlackBerry liefert Software, die Millionen von vernetzten Geräten absichert, darunter Sensoren, medizinische Geräte und industrielle Systeme.
Der Wechsel von Hardware zu Software war herausfordernd, doch BlackBerry hat sich erfolgreich als Technologie- und Sicherheitsunternehmen neu positioniert. Die Marke, die einst für Smartphones stand, ist heute ein Synonym für Innovation und Schutz in einer zunehmend digitalen Welt.
Die Hauptkunden von BlackBerry sind Unternehmen, Regierungen und Branchen mit hohen Sicherheitsanforderungen, wie die Automobilindustrie, das Gesundheitswesen, die Finanzbranche und kritische Infrastrukturen. Namhafte Partner sind unter anderem Automobilhersteller wie BMW, Ford und Volkswagen sowie staatliche Institutionen und globale Konzerne, die Wert auf Cybersicherheit und verlässliche Technologie legen.
Mit diesem Modell hat BlackBerry seine Marktposition gestärkt und sich als Innovator im Bereich digitaler Sicherheit und Vernetzung etabliert.
Obwohl die Zahlen für das dritte Quartal durchwachsen waren, da der Umsatz leicht unter den Erwartungen lag, hat der Kurs danach einen Gang höher geschaltet. Grund dafür war eine Analyse von TD Cowen. Die Experten stuften die Aktie von "Hold" auf "Buy" hoch und erhöhten das Kursziel von 3,25 auf 4 US-Dollar (etwa 5,6 kanadische Dollar).
Neuausrichtung trägt immer mehr Früchte
Nur kurz nachdem Blackberry Anfang des Jahres verkündete, dass es seine Marke QNX neu positioniert, um die Sichtbarkeit und Bekanntheit in der Automobilbranche sowie in der allgemeinen Embedded-Industrie zu steigern, konnte auch schon die erste interessante Partnerschaft verkündet werden.
Der BlackBerry-Geschäftsbereich QNX gab in der zweiten Januarwoche bekannt, eine Partnerschaft mit Microsoft einzugehen, um Softwarelösungen für Hersteller zu entwickeln, die softwaredefinierte Fahrzeuge produzieren. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wird die Softwareentwicklungsplattform QNX 8.0 künftig auf der Cloud-Computing-Plattform Microsoft Azure verfügbar sein.
Mein Tipp: Anleger sollten die Aktie auf die Watchlist setzen. Nach dem guten Jahreswechsel ist noch nicht ganz klar, wie es jetzt weitergeht. Der Kurs pendelt in einer Range zwischen 5,50 und 6 kanadischen Dollar (CAD). Fällt er noch einmal Richtung 5,50 CAD, dann sollten Anleger eine Anfangsposition eingehen, die vervollständigt wird, wenn der Kurs über 6 CAD steigt. Die Chancen dafür stehen gut.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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