Verluste von über 20 Prozent
Sieg für die Leerverkäufer: Hot-Stock iRobot bricht dramatisch ein!
Die Woche beginnt für Anleger von iRobot mit einer Hiobsbotschaft: Das Unternehmen hat seinen Ausblick für das vierte Quartal gesenkt. Die Aktie bricht ein.
- iRobot senkt Quartalsprognose, Aktie verliert 20%
- Hohe Schulden und gesunkene Erlöse belasten Anleger
- Leerverkäufer profitieren, Unternehmen ohne Wachstumsperspektive
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Von vielen Anlegern unbemerkt entwickelte sich in den vergangenen Wochen der Hersteller von Haushaltsrobotern iRobot zur Kursrakete. Nachdem die Anteile bereits seit Jahren auf Talfahrt sind, die sich durch den geplatzten Übernahmeversuch von Amazon noch verschärft hat, konnte sich die Aktie zum Jahresende zeitweise fast verdoppeln.
iRobot profitierte davon, dass sich Anleger neben Quantencomputer-Aktie wie Rigetti und D-Wave Quantum auch auf Roboteraktien stürzten. Die galten spätestens seit der Vorstellung von Teslas Optimus als eines der nächsten großen Dinger am Aktienmarkt. Unter Kleinanlegern waren vor allem Serve Robotics und Intuitive Machines beliebt.
In deren Windschatten konnte aber auch iRobot zulegen. Das setzte angesichts einer Short-Quote von über 10 Prozent Leerverkäufer stark unter Druck und führte zu einem kurzzeitigen Short-Squeeze
Crash zum Wochenauftakt: Unternehmen senkt Prognose
Der hat zum Wochenauftakt ein jähes Ende gefunden, denn iRobot verliert am Montag über 20 Prozent an Wert, nachdem das Unternehmen seine Prognose für das laufende Quartal gesenkt hat.
Anstatt mit Erlösen von 175 bis 200 Millionen US-Dollar rechnet das Management nur noch mit 171 Millionen US-Dollar. Der daraus erzielte operative Verlust soll sich auf 47 Millionen US-Dollar belaufen. Bislang wurde ein Fehlbetrag zwischen 22 und 31 Millionen US-Dollar erwartet.
CEO Gary Cohen begründet den gesenkten Ausblick mit verstärkten Ausgaben, um das in den vergangenen Jahren zum Erliegen gekommene Wachstum wiederzubeleben – die Produktpalette von iRobot sieht sich der deutlich kostengünstigeren Konkurrenz wie Xiaomi ausgesetzt. Auch sollen die Marketingausgaben angehoben werden, um für erfolgreiche Produktstarts zu sorgen.









-20 Prozent an nur einem Tag, Short-Squeeze beendet
Anleger reagieren auf die Pläne mit Sorge, denn das Unternehmen, das zeitweise über eine Barreserve von fast einer halben Milliarde US-Dollar verfügte, hat nicht nur fast sämtliche seiner Rücklagen aufgebraucht, sondern inzwischen auch 200 Millionen US-Dollar Schulden angehäuft.
Die gesenkten Erwartungen für das laufende Quartal sind ein gefundenes Fressen für die Leerverkäufer, die ihre Bemühungen am Montag wieder intensiveren und der Aktie ein Minus von über 20 Prozent bescheren. Damit belaufen sich die Verluste gegenüber dem Stand vor einem Jahr auf 72 Prozent, während bereits fast wieder der Stand von vor dem jüngsten Squeeze erreicht wurde.
Fazit: Keine Substanz, Sieg für die Leerverkäufer
Fundamental hat das Unternehmen, das lange führend in der Herstellung von Staubsaugerrobotern war nicht mehr viel zu bieten. Die Erlöse sind in den vergangenen 3 Jahren um die Hälfte gesunken, während die Profitabilität das Vorzeichen gewechselt hat.
Aus dem bereits vor einiger Zeit angekündigten Einstieg in Lernroboter wurde rückblickend ebenso wenig wie aus der Übernahme durch Amazon, die am Widerstand vor allem der europäischen Wettbewerbsbehörde scheiterte.
Gleichzeitig fehlt es dem Unternehmen an finanziellen Reserven, um humanoide Roboter zu entwickeln. Ein erneuter Übernahmeversuch dürfte daher die einzige Hoffnung von Anlegern sein, die dem Unternehmen noch immer die Treue halten.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
Die iRobot Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -19,69 % und einem Kurs von 8,188USD auf Tradegate (13. Januar 2025, 20:39 Uhr) gehandelt.

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