Schlüsseltechnologie
1 Wachstumsmarkt, der bis 2032 um 988 % zulegen könnte + Aktien & ETF
Stetig steigende Datenmengen, Cloud-Computing und künstliche Intelligenz führen nun auch in diesem Bereich zu anziehenden Investitionssummen.
- Steigende Datenmengen fördern Quantum-Computing-Investitionen.
- Quantencomputer revolutionieren Branchen durch Effizienz.
- Große Konzerne investieren massiv in Quanten-Technologie.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Neu aufkommende Märkte besitzen langfristig ein großes Potenzial, wenn sie wichtige Probleme lösen, Effizienzgewinne ermöglichen und entsprechende Unternehmen hohe Gewinne erzielen. Vor allem technologische Innovationen sind oft bedeutend und schaffen Kostenvorteile, sodass sie viele Unternehmen nicht ignorieren können.
Dazu gehört in den kommenden Jahren wahrscheinlich auch die Quantum-Computing-Technologie.
Quantum-Computer-Markt mit hoher Wachstumserwartung
Auch wenn in diesem Segment bereits seit Jahrzehnten geforscht wird, gewinnt es im Umfeld stetig steigender Datenmengen, Digitalisierung, Cloud-Computing und künstlicher Intelligenz jetzt umso mehr an Bedeutung.
Nach Fortune Business Inside könnte es ausgehend von einem Niveau von etwa 1,16 Milliarden im Jahr 2024 bis 2032 auf 12,6 Milliarden US-Dollar anwachsen. Statista rechnet hingegen bis 2035 und 2040 mit einem Marktvolumen von 28 bis 72 Milliarden beziehungsweise 45 bis 131 Milliarden US-Dollar.
Dabei investieren sowohl Regierungen als auch der Privatsektor gleichzeitig hohe Summen in den Sektor, um die wichtige Schlüsseltechnologie später zu dominieren.
Die Vorteile
Quantencomputer nutzen die Prinzipien der Quantenmechanik, um Informationen effizienter zu verarbeiten als klassische Computer. Statt mit Bits arbeiten sie mit Qubits, die dank Überlagerung gleichzeitig mehrere Zustände annehmen und durch Verschränkung miteinander verbunden sein können. Dies ermöglicht parallele Berechnungen und hohe Geschwindigkeit, die das Potenzial besitzen, eine Vielzahl von Branchen zu revolutionieren. Besonders in Bereichen, die komplexe Berechnungen und Datenverarbeitungen erfordern, sind erhebliche Vorteile möglich.
Dazu zählen beispielsweise die Kryptografie und die Cybersicherheit. So entwickeln Quantencomputer sichere Verschlüsselungen für den Schutz von sensiblen Daten des Gesundheitswesens, der Regierung und der Finanzwelt.
In der Gesundheitsbranche profitieren Forscher von der Fähigkeit, komplexe Moleküle zu simulieren, was die Entwicklung neuer Medikamente, Tests und personalisierter Therapien beschleunigt.
Weitere Profiteure sind die Finanzbranche (Risikobewertung, Betrugserkennung), die Logistik (Lieferkettenmanagement, Routenplanung), die Energiebranche (bessere Batterien, leistungsfähigere Solarzellen), die künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen (Datenverarbeitung, bessere Algorithmen, Entwicklung von KI-Anwendungen) und die Industrie (Optimierung von Produktionsprozessen, Lieferketten, Produktqualität).
Quantum-Computing-ETF
In Europa wurde bisher noch kein Indexfonds für den Sektor aufgelegt. Dennoch besteht die Möglichkeit, an den US-Börsen entsprechende amerikanische ETFs zu kaufen.
Einer von ihnen ist der Defiance Quantum ETF. Er hält aktuell 72 Aktien aus dem Quantum-Computing-Sektor, die tagtäglich einsehbar und mit maximal 2,05 Prozent gewichtet sind (13.01.2025).
Seit Auflage im April 2018 entwickelte sich der Fonds bisher sogar besser als bekannte Indizes wie der MSC World und S&P 500, auch wenn zukünftig ähnlich starke Schwankungen wie an der Nasdaq nicht ausgeschlossen sind.









Der ETF verwaltet bisher 928 Millionen US-Dollar und ist hauptsächlich über die Nasdaq handelbar (13.01.2025).
Aktien
Neben zahlreichen kleinen spekulativen Start-up-Unternehmen investieren vor allem Großkonzerne in das Segment.
Einer der Marktführer ist IBM. Der Konzern bietet unter anderem mit Quantum Experience eine cloudbasierte Plattform für Quantencomputing und arbeitet an Quantenprozessoren (Heron, Condor).









Auch der Suchmaschinen-Weltmarktführer Google investiert in entsprechende Technologien. Im Dezember 2024 stellte er seinen neuesten Quantum-Chip Willow vor. Er besitzt 100 Qubits und gegenüber den Vorgängervarianten eine geringere Fehlerquote. Langfristig will Google die Leistung auf eine Million Qubits steigern.









Ein dritter wichtiger Vertreter ist der Software- und Cloudgigant Microsoft. Mit seiner Azure-Quantum-Plattform entwickelt das Unternehmen eine skalierbare Quantencomputing-Technologie, um viele Probleme mit Hardware, Simulatoren und Entwicklungstools schneller lösen zu können.









Weitere wichtige Konzerne des Sektors sind Intel, Amazon und Honeywell.
Zu den kleineren, meist noch nicht profitablen aufstrebenden Werten gehören hingegen Rigetti Computing, IonQ, D-Wave-Systems und Xanadu (nicht börsennotiert). Aufgrund der weiterhin vorhandenen Verluste bestehen hier allerdings höhere Risiken.
Fazit Quantum Computing
Zwar handelt es sich heute noch um einen kleinen Markt. Doch aufgrund der positiven Rahmenbedingungen investieren Großkonzerne aktuell stetig steigende Summen, um ihn später zu beherrschen. Aus diesem Grund könnte das Marktvolumen zukünftig stärker anziehen.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE Redaktion, Ressort Anlageprodukte

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