Größte Bewegung seit März 2023
Der heutige Inflationsbericht könnte den Ausverkauf bei US-Aktien verstärken
Am Mittwoch wird das US-amerikanische Bureau of Labor die Inflationsdaten für Dezember veröffentlichen. Die Zahlen könnten die aktuellen Abwärtsbewegungen im S&P 500 weiter befeuern. Was der Markt erwartet.
- Inflationsdaten am Mittwoch könnten S&P 500 beeinflussen.
- Kern-Inflation im Dezember voraussichtlich bei 3,3%.
- Zinsängste wachsen, mögliche Zinserhöhungen 2025.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Der S&P 500 wird sich am 15. Januar voraussichtlich um 1 Prozent in die eine oder andere Richtung bewegen, basierend auf den Kosten für Puts und Calls, so Stuart Kaiser, Leiter der US-Aktienhandelsstrategie bei der Citigroup. Das ist die größte implizite Bewegung vor einer Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex seit den Turbulenzen bei den Regionalbanken im März 2023.
Analysten gehen davon aus, dass die monatliche Kern-Inflation im Dezember um 0,2 Prozent gestiegen ist, nach 0,3 Prozent im November. Damit würde der Kernwert gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent steigen – über dem Zielwert der US-Notenbank von 2 Prozent – und damit den Werten der letzten drei Monate entsprechen.
Ein starker US-Arbeitsmarkt und steigende Energiepreise schüren jedoch Befürchtungen, dass die tatsächlichen Werte über diesen Prognosen liegen könnten. "Wenn die Inflation heißer ausfällt als erwartet, könnten die Zinssätze weiter steigen und die Aktienmärkte weiter unter Druck geraten", warnen Analysten. Besonders die 10-Jahres-Renditen nähern sich der 5-Prozent-Marke, was ein kritischer Wendepunkt für den S&P 500 sein könnte.
"Angesichts der erhöhten Volatilität könnte eine kühle CPI-Zahl den S&P 500 schnell wieder über 5.900 [Punkte] bringen", kommentierte Brent Kochuba, Gründer der Optionsplattform SpotGamma.
Und weiter: "Wir sehen jetzt einige große Long-Put-Positionen darunter. Wenn der CPI also heiß ist, könnte die Abwärtsrate des S&P 500 steigen, was mit einem großen VIX-Sprung einhergehen würde." Insgesamt haben der Anstieg der Volatilität und die höheren Prämien für Puts eine breitere Absicherung an den Aktienmärkten attraktiver gemacht, sagt Kochuba.
Die Reaktion an den Optionsmärkten vor den CPI-Daten zeigt, dass Anleger wieder empfindlicher auf Inflationsberichte reagieren.
Zinsangst wächst
Die Fed hat für 2025 zwei Zinssenkungen signalisiert, doch Analysten warnen, dass steigende Inflationsdaten diesen Plan gefährden könnten. Der Markt befürchtet, dass die Trump-Regierung, die ab 2025 Maßnahmen wie höhere Zölle und Arbeitsmarkteinschränkungen plant, zusätzliche inflationsfördernde Schocks auslösen könnte.
"Die Möglichkeit einer steigenden Inflation und Zinserhöhungen im Sommer 2025 ist ein erhebliches Risiko", sagen Experten. Sollte die Inflation nicht wie erwartet sinken, könnte die Fed gezwungen sein, erneut Zinserhöhungen in Betracht zu ziehen, was den Druck auf den Aktienmarkt weiter verstärken würde.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

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