Ende einer Ära
Hindenburg: Shortseller hinter Nikola, Super Micro & Adani macht Schluss!
Eine der bekanntesten Stimmen im Bereich Shortselling verstummt. Hindenburg Research hatte in der Vergangenheit Bilanzfälschungen, Missmanagement und Betrug aufgedeckt.
- Hindenburg Research beendet seine Ermittlungen heute.
- Nathan Anderson zieht geplanten Schlussstrich nach Jahren.
- Bekannt für Aufdeckung von Betrug und Marktveränderungen.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

"Der Plan war, die Arbeit zu beenden, nachdem wir die Ideen, an denen wir gearbeitet haben, abgeschlossen haben", teilte Nathan Anderson, Gründer von Hindenburg Research mit. "Dieser Tag ist heute."
Mit Enthüllungen zum Fahrzeugbauer Nikola, zum indischen Industriekonglomerat Adani oder zuletzt zum KI-Highflyer Super Micro Computer hatte Hindenburg immer wieder für Aufregung gesorgt. Die Recherchen der Shortseller hatten nicht nur Milliarden an Marktwert vernichtet, sondern auch Regulierungsbehörden weltweit auf den Plan gerufen.
In einem auf der Firmenwebsite veröffentlichten Statement erklärte Anderson, dass die "intensive und allumfassende" Natur der Arbeit ihn zu diesem Schritt bewegt habe. "Es gibt keinen spezifischen Anlass – keine Bedrohung, keine Gesundheitsprobleme oder persönliche Krisen", schrieb er. Vielmehr sei es ein geplanter Schlussstrich.
Hindenburg Research spezialisierte sich auf die Aufdeckung von Fehlverhalten wie Bilanzfälschungen, Missmanagement und Betrug. Die veröffentlichten Berichte führten regelmäßig zu heftigen Kursstürzen bei den betroffenen Unternehmen. Zu den bekanntesten Fällen zählen die Enthüllungen um die Adani Group im Jahr 2023, die über 100 Milliarden US-Dollar an Börsenwert einbüßte, sowie die Untersuchungen gegen Nikola und dessen Gründer Trevor Milton, der 2022 wegen Betrugs verurteilt wurde.
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Die aggressiven Wetten gegen Unternehmen wie Icahn Enterprises und den Zahlungsdienstleister Block haben Hindenburg zu einem gefürchteten Namen gemacht. "Wir haben Imperien erschüttert, die es aus unserer Sicht verdient hatten", resümierte Anderson. Laut seiner Aussage wurden durch Hindenburgs Arbeit knapp 100 Personen von Regulierungsbehörden angeklagt.
wO-Aktienexperte Markus Weingran bedauert das Ende von Hindenburg. "Der Markt verliert einen wichtigen Spieler, der ihn im Gleichgewicht gehalten hat – auch wenn es oft schmerzhaft war, wenn Anleger die Aktien der Unternehmen im Depot hatten, die ins Visier genommen worden sind."
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion

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