Globale Lieferkette gefährdet?
Chip-Konflikt eskaliert: China mit Vergeltungsschlag!
Die Spannungen zwischen den Supermächten nehmen weiter zu. In einer Untersuchung prüft Peking Vorwürfe gegen US-Chip-Subventionen und Dumping.
- China untersucht US-Chip-Subventionen und Dumping.
- US-Chips Act gefährdet globale Halbleiter-Lieferkette.
- Zölle auf US-Produkte könnten als Reaktion folgen.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

China hat eine Untersuchung eingeleitet, um Vorwürfen nachzugehen, dass die USA ihre Chiphersteller durch Subventionen bevorzugen und Produkte zu niedrigen Preisen auf den Markt bringen. Das Handelsministerium erklärte am Donnerstag, dass die Untersuchung auf Beschwerden lokaler Unternehmen zurückzuführen sei.
Der US Chips and Science Act, der rund 39 Milliarden US-Dollar für den Ausbau der Chipproduktion in den USA bereitstellt, steht im Mittelpunkt der chinesischen Kritik. Laut der China Semiconductor Industry Association verstößt der Gesetzesakt "gegen die Grundprinzipien der Marktwirtschaft" und gefährdet die globale Lieferkette für Halbleiter.
Betroffen sind vor allem Produkte der unteren Preisklasse, wie sie von US-Firmen wie Texas Instruments und Analog Devices hergestellt werden. Diese Chips finden in Alltagsgeräten wie Autos und Haushaltsgeräten breite Anwendung.
Chinas Antwort auf US-Sanktionen
Die Untersuchung ist Pekings Antwort auf die jüngste Verschärfung der US-Handelssanktionen, die KI-Beschleuniger von Nvidia und anderen Herstellern ins Visier nehmen. Diese Maßnahmen wurden von der Biden-Regierung eingeführt, um den Technologievorsprung der USA zu sichern, doch Unternehmen kritisieren die Beschränkungen als überstürzt und innovationshemmend. Oracle-Vizepräsident Ken Glueck sagte, dass die Maßnahmen den globalen Chipmarkt für US-Unternehmen um 80 Prozent schrumpfen lassen könnten.
Washington hat zudem chinesische Unternehmen, darunter das von Tencent unterstützte Start-up Zhipu, auf eine schwarze Liste gesetzt, um deren Zugang zu amerikanischer Technologie zu beschränken.
Wie Bloomberg berichtet, könnte China je nach Untersuchungsergebnis Zölle auf US-Produkte erheben oder spezifische Firmen sanktionieren. Bereits in der Vergangenheit verhängte Peking Geldstrafen, etwa gegen Qualcomm, das im Jahr 2015 rund 975 Millionen US-Dollar zahlen musste.
*ab 500 Euro Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Die Europäische Union prüft derzeit, inwieweit Chips aus China ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten. Gleichzeitig warnen Branchenvertreter vor einem zunehmenden Preiswettbewerb, da chinesische Unternehmen ihre Produktionskapazitäten für ältere Chips erhöhen.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion

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