"Gewinne mitnehmen!"
"DOGE könnte zum Buhmann für Palantir werden", sagt ein Investor
Trotz einer Kursvervierfachung im letzten Jahr warnen Analysten vor einer überhöhten Bewertung. Bringt Trumps neue Politik die Blase zum Platzen?
- Analysten warnen vor überhöhter Bewertung von Palantir.
- Hohe Abhängigkeit von Regierungsaufträgen birgt Risiken.
- DOGE könnte Palantirs Geschäftsmodell gefährden.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Palantir befindet sich in einem Bärenmarkt. Trotz eines Kursanstiegs von 300 Prozent im letzten Jahr verzeichnete die Aktie zuletzt Rückgänge. Die allgemeine Marktvolatilität, Verkäufe durch AKR Invest sowie eine kürzlich von Morgan Stanley abgegebene "Untergewichtung"-Bewertung haben zu Kursverlusten geführt.
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von über 140 ist Palantir extrem hoch bewertet, weit über dem Durchschnitt der Softwareindustrie. Analysten des Researchhauses JR Research warnen, dass die Erwartungen an astronomisches Gewinnwachstum möglicherweise unrealistisch sind. "Wenn Sie von Palantirs Fähigkeiten überzeugt sind, könnten Sie argumentieren, dass das Unternehmen in diese Bewertung hineinwachsen wird, aber das Risiko bleibt erheblich", heißt es.
Palantirs starke Abhängigkeit von Regierungsaufträgen (55 Prozent des Umsatzes) ist ein weiterer Risikofaktor. Veränderungen in der Politik oder beim Verteidigungsbudget könnten die Einnahmen gefährden. Dennoch scheint das Unternehmen gut auf die pro-krypto-freundliche Trump-Regierung abgestimmt zu sein, die dem Verteidigungssektor eine Rekordsumme von 895 Milliarden US-Dollar zugesprochen hat. Donald Trump will aber auch ein Department of Government Efficiencies (DOGE) einführen.
*ab 500 Euro Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Ein Investor, der unter dem Pseudonym Investor Express bekannt ist, glaubt, dass DOGE sich durchaus als "potenzieller Buhmann" für Palantir herausstellen könnte. "DOGEs Drängen auf Transparenz und Kosteneffizienz bedroht die Regierungsverträge von Palantir und erhöht die Risiken durch hohe Kosten, lange Verkaufszyklen und proprietäre Systeme", argumentiert der Investor.
Investor Express weist darauf hin, dass das Mandat von DOGE Open-Source-Lösungen priorisieren könnte, was bedeutet, dass die proprietären Plattformen von Palantir möglicherweise nicht die beste Lösung sind. Darüber hinaus stellt der Investor fest, dass die Lösungen des Unternehmens teuer sein können, was ebenfalls nicht mit dem Preissenkungsbestreben dieser neuen Abteilung vereinbar sein könnte.
Laut JR Research könnten auch erhöhte Marktbewertungen, steigende Anleiherenditen und potenzielle Gewinnmitnahmen die Aktie weiter belasten. Kurzfristige Risiken wie ein breiter Marktrückgang könnten Palantir überproportional treffen.
Die Investmentbank Raymond James hat kürzlich die Prognose für Palantirs Q4-Gewinn je Aktie von 0,06 US-Dollar auf 0,01 US-Dollar gesenkt, bewertet die Aktie aber weiterhin mit Market Perform. Die Anpassung berücksichtigt neue aktienbasierte Vergütungen in Höhe von 120 Millionen US-Dollar.
Palantir steht an einem Scheideweg. Während das Unternehmen von seinen Innovationen und politischen Verbindungen profitiert, bleibt die Bewertung riskant. JR Research rät, "nicht auf die Blase zu setzen" und Gewinne mitzunehmen.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
Die Palantir Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +2,77 % und einem Kurs von 68,00USD auf Tradegate (16. Januar 2025, 16:38 Uhr) gehandelt.

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