5,4 Prozent BIP-Wachstum im Q4
Chinas Wirtschaft wächst unerwartet stark: Optimismus kehrt an die Börsen zurück
Chinas Wirtschaft ist im vierten Quartal mit 5,4 Prozent unerwartet stark gewachsen. Dies trägt zur Verbesserung der Marktstimmung nicht nur in China, sondern auch international bei. Die Details.
- Chinas Wirtschaft wächst im Q4 um 5,4 Prozent stark.
- Marktstimmung verbessert sich, DAX erreicht Allzeithochs.
- Herausforderungen: schwache Binnennachfrage, Demografie.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

China verzeichnete im vierten Quartal ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum von 5,4 Prozent und übertraf damit die Prognosen, so CNBC. Der Anstieg bedeutet eine deutliche Beschleunigung gegenüber dem dritten Quartal (4,6 Prozent) und unterstreicht die Wirkung der von Peking eingeleiteten Konjunkturmaßnahmen. Mit einem Gesamtwachstum von 5,0 Prozent im Jahr 2024 hat die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt trotz schwacher Binnennachfrage und anhaltender Unsicherheiten ihr offizielles Ziel erreicht.
Industrie und Konjunkturpakete als Wachstumstreiber
Der deutliche Anstieg der Industrieproduktion im vierten Quartal hat zur Stabilisierung der Wirtschaft beigetragen. Zhiwei Zhang, Chefvolkswirt von Pinpoint Asset Management, betonte jedoch, dass "anhaltende und umfangreiche Stimulierungsmaßnahmen notwendig sind, um das Wachstum weiter zu stützen". Vor allem die Verbrauchersubventionen und das milliardenschwere Finanzpaket, das im September auf den Weg gebracht wurde, hätten den Grundstein für die Erholung gelegt.
Börsen reagieren optimistisch
Positive Daten aus China trugen zu einer verbesserten Marktstimmung bei. Der chinesische CSI 300 Index stieg nach Veröffentlichung der Zahlen um 0,15 Prozent. Die optimistische Stimmung spiegelt sich auch an den internationalen Märkten wider.
Thomas Altmann, CFA bei QC Partners, kommentiert: "Die Stimmung an den Märkten hat sich zuletzt deutlich verbessert. So hat der DAX nach nur 11 Handelstagen bereits 2 neue Allzeithochs erreicht. Der DAX bewegt sich derzeit vor allem im Windschatten der US-Börsen. Dort hoffen die Anlegerinnen und Anleger nach den jüngsten Äußerungen der US-Notenbank nun doch wieder auf eine Zinssenkung im 1. Halbjahr." Diese Hoffnung auf niedrigere Leitzinsen beflügelt die Börsen weltweit.
Schwache Binnennachfrage und demographische Probleme
Trotz des Wachstums bleiben Herausforderungen: Zwar stiegen die Einzelhandelsumsätze im Dezember im Jahresvergleich um 3,7 Prozent, doch die Binnennachfrage bleibt schwach. Hinzu kommen demografische Probleme - Chinas Bevölkerung wird bis 2024 um 1,39 Millionen schrumpfen, was auf langfristige Risiken hinweist.
Ausblick auf 2025
Mit Blick auf 2025 hat Peking bereits proaktive "fiskalische Maßnahmen und eine moderat lockere" Geldpolitik angekündigt. Analysten gehen davon aus, dass das Wachstumsziel bei 5 Prozent bleiben wird. Trotz der Risiken sieht sich die chinesische Wirtschaft nach Einschätzung vieler Experten "gut gerüstet für einen möglichen Zollkrieg mit dem künftigen US-Präsidenten", wie Altmann es formulierte.
Ob Peking die Wachstumsdynamik beibehalten kann, hängt von der Wirksamkeit der neuen Maßnahmen und den geopolitischen Entwicklungen ab. Die Märkte bleiben jedenfalls vorerst optimistisch.
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion

Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte