Kursanstieg um +37,4 Prozent
Trotz branchenweitem Crash: Diese Quanten-Aktie beweist Stärke!
Hinter Quantencomputer-Aktien liegt ein wilder Ritt, die Volatilität war in den vergangenen Tagen enorm. Dieser Wert hat sich vergleichsweise gut geschlagen.
- Quantencomputer-Aktien stark volatil, teils über 1.000% gestiegen.
- Kritiker warnen: Kommerzieller Durchbruch Jahre entfernt.
- Arqit Quantum zeigt relative Stärke, aber schwache Fundamentaldaten.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?
Es ist die Hype-Branche der vergangenen Wochen. Quantencomputer-Aktien haben nach dem Forschungsdurchbruch von Alphabet die Finanzmärkte im Sturm erobert und konnten sich in Einzelfällen um 1.000 Prozent und mehr verteuern.
Doch wo viel Fantasie im Spiel ist, da sind auch Kritiker nicht weit. Der atemberaubenden Rallye haben daher Nvidia-Boss Jensen Huang und Mark Zuckerberg, CEO von Meta Platforms, ein jähes Ende bereitet. Beide warnten davor, dass der kommerzielle Durchbruch der Technologie noch Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte entfernt sei.
*ab 500 Euro Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Auch Branchenvertreter dämpfen Erwartungen
Selbst Subodh Kulkarni, CEO von Rigetti warnte in einem Interview gegenüber Yahoo Finance vor überzogenen Erwartungen. Es sei viel zu früh, sich über Erlöse und Umsatzwachstum zu unterhalten, da die Technologie noch im "Entwicklungsmodus" sei.
Solche Mahnungen haben dazu geführt, dass Quantencomputer-Aktien von ihren jeweiligen Hochs um mehr als die Hälfte eingebrochen sind, wenngleich in den vergangenen Tagen eine Stabilisierung des Kursgeschehens zu beobachten war. Auch weil Branchenvertreter, darunter der CEO von D-Wave Quantum, den von Huang und anderen Kritikern vorgebrachten Warnungen widersprochen haben.
Britischer Spezialist mit relativer Stärke
Auch die Anteile von Arqit Quantum blieben von einer hohen Schwankungsbreite nicht verschont. Hier ist der Kurs zeitweise ebenfalls um die Hälfte eingebrochen. Insbesondere am Donnerstag hat die Aktie des britischen Spezialisten für Quantenverschlüsselung relative Stärke gezeigt:







Hohes Volumen und gewaltiger Kursanstieg
Während viele Branchenwerte kaum verändert oder nur mit geringen Zuwächsen handelten, kletterte Arquit Quantum um 37,4 Prozent. Das Handelsvolumen war dabei enorm und betrug ein Vielfaches der sonst üblichen 800.000 Stück, die durchschnittlich den Besitzer wechseln.
Unternehmensbezogene Nachrichten gab es keine, auch ist die Leerverkaufsquote mit 8,2 Prozent (laut der Daten von MarketWatch) im Verhältnis zu anderen Quantencomputer-Aktien auffällig niedrig. Um einen Short-Squeeze kann es sich hier also kaum gehandelt haben.
Kapitalmaßnahmen nur noch eine Frage der Zeit
Die relative Stärke ist umso beeindruckender, als dass das Unternehmen die schwachen Fundamentaldaten seiner Mitbewerber teilt. Einem Umsatz von 300.000 US-Dollar in den vergangenen 12 Monaten stehen Verluste in Höhe von 24 Millionen US-Dollar gegenüber.
Das entspricht mehr als der gegenwärtig noch zur Verfügung stehenden Liquidität. Hier sind also in absehbarer Zeit Kapitalmaßnahmen zu erwarten, die den Kurs der Aktie stark belasten dürften.
Selbst in Anlegerforen ist es still
Auch der Blick in Anlegerforen liefert keinen Aufschluss über den rätselhaften Kursanstieg. Bei populären Plattformen wie dem Reddit-Forum r/wallstreetbets und Stocktwits ist kein Anstieg der Aktivität oder eine Häufung der Nennungen zu finden.
Als Anhaltspunkt bleibt daher nur die überschaubare Marktkapitalisierung. Das Unternehmen ist nach dem Kurssprung am Donnerstag mit rund 257 Millionen US-Dollar bewertet. Hier lassen sich Kurse deutlich leichter bewegen, als das bei anderen Quantencomputer-Aktien der Fall ist. IonQ beispielsweise kommt inzwischen auf einen Börsenwert von 8,5 Milliarden US-Dollar.
Fazit: Man muss nicht überall mitspielen
Hinter der Aktie des britischen Spezialisten für Quantensicherheit, Arqit Quantum, liegt ein am Donnerstag rätselhafter Kursanstieg. Die Anteile zeigten gegenüber den übrigen Werten der Branche große relative Stärke und stiegen stark an. Gründe für die explosive Erholung lassen sich jedoch keine finden.
Das zeigt, dass es sich bei der Branche um eine hochspekulative handelt und Anlegerinnen und Anleger dementsprechend vorsichtig agieren sollten. Die Unberechenbarkeit der Kursbewegungen sowie die fundamental nicht zu vertretenden Bewertungen sprechen dafür, sich das Spektakel von der Seitenlinie aus anzusehen.
Die Chance ist hoch, dass die Branche dasselbe Schicksal erleiden wird, wie zuvor andere gehypte Branchen, etwa die Wasserstoffbranche. Wer das Thema Quantencomputing spielen möchte, sollte daher auf große Unternehmen wie Alphabet, Amazon oder IBM setzen.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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