Experten einig
Ölpreise steuern auf trübe Zeiten zu
Die Hinweise auf anhaltend schwächere Ölpreise verdichten sich. Für Deutschland könnte die neue Trump-Amtszeit nicht nur mit Nachteilen verbunden sein.
- Ölpreise fallen weiter, Trump könnte Einfluss haben.
- Experten erwarten Überangebot und sinkende Preise.
- Politische Entscheidungen könnten Märkte volatil machen.
- Report: DAX. Nach den Hochs die Korrektur?

Vor dem Hintergrund der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump am Montag verzeichneten die Ölpreise den dritten Tag in Folge Verluste, während die Märkte sich auf eine möglicherweise turbulente Amtszeit vorbereiteten.
Der Brent-Ölpreis fiel zurück in die Nähe der 80-US-Dollar-Marke, nachdem er schon in den vorherigen beiden Sitzungen gefallen war. Experten spekulieren, dass Trumps geplante Maßnahmen zur Förderung der heimischen Energieproduktion zu einem Ölüberschuss führen könnten. Vor allem vor dem Hintergrund einer weltweiten Angebotsschwemme.
In der vergangenen Woche hatte die U.S. Energy Information Administration (EIA) darauf hingewiesen, dass das globale Ölangebot die Nachfrage in den nächsten Jahren übersteigen dürfte. Das wird dazu führen, dass der Brent-Ölpreis im laufenden Jahr auf durchschnittlich 74 US-Dollar pro Barrel und im Jahr 2026 weiter auf 66 US-Dollar fallen wird, erwartet die Energiebehörde.
Die Experten der großen Wall-Street-Banken sind ebenfalls pessimistisch. Goldman Sachs sieht den Brent-Preis 2025 auf 76 US-Dollar fallen, während die Analysten von JPMorgan mit einem Rückgang auf 73 US-Dollar rechnen. Die niedrigste Prognose kommt von Bank of America, die sogar eine Talfahrt auf 65 US-Dollar je Barrel prognostiziert.








Der WTI-Ölpreis könnte laut EIA im Jahr 2025 bei durchschnittlich 70 US-Dollar pro Barrel stagnieren und im nächsten Jahr auf 62 US-Dollar fallen. In den vergangenen beiden Jahren sind die Ölpreise bereits zurückgegangen.
Hintergrund sind vor allem die erwarteten Produktionssteigerungen in den USA, die Trump vorantreiben will. So wird damit gerechnet, dass die Förderung im Permischen Becken von Texas und New Mexico, der größten Schieferölregion der Welt, weiter zunehmen und 2026 mehr als die Hälfte der US-Produktion ausmachen wird. Diese Zunahme der Produktion könnte dazu beitragen, das globale Angebot weiter zu steigern.
Die politischen Entscheidungen Trumps, gepaart mit den Erwartungen einer gestiegenen Ölproduktion in den OPEC+-Ländern, könnten die Ölmärkte in eine neue Phase der Volatilität führen.
Die bevorstehenden Entscheidungen des neuen Präsidenten und die Reaktion der Märkte darauf werden in den kommenden Tagen mit großer Aufmerksamkeit beobachtet. Ihre Auswirkungen können auch von Experten derzeit kaum eingeschätzt werden.
So könnten beispielsweise die Ankündigungen zu Sanktionen gegen Iran, Russland und Venezuela sowie mögliche Zölle auf kanadisches und mexikanisches Öl für Verunsicherung an den US-Märkten sorgen.
Für Europa und insbesondere Deutschland könnte sich hingegen die in Aussicht gestellte Erleichterung der LNG-Exporte der USA mit Blick auf die Versorgungssicherheit und die Gaspreise vorteilhaft auswirken. Am Montag sackte der Terminkontrakt für Erdgas zur Lieferung im Februar um 4,1 Prozent ab, wie aus Daten von Bloomberg hervorgeht.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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